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Krankheit greift um sich – Coronavirus vor der TürAusgabe 10 | Mittwoch, 4. März 2020

Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Personen in Österreich ist auf 21 angestiegen. Das Virus rückt immer näher an Kärnten heran. Schutzmasken sind im Lavanttal nur noch schwer zu bekommen, Hamsterkäufe bei Lebensmitteln blieben bislang aus.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Michael Swersina Von Michael Swersina m.swersinano@spamunterkaerntner.at
Klassische Mundschutzmasken wie auf dem Bild links zu verwenden ist nicht sonderlich sinnvoll, sie schützen vor dem Coronavirus nämlich nicht. Hamsterkäufe blieben im Lavanttal vorerst aus. Trotzdem gibt es in Supermärkten, wie am Bild rechts, bei gewissen Produkten oftmals leere Flächen in den Regalen. Fotos: KK/UN/much

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Wolfsberg. In Österreich wurden am 25. Februar zum ersten Mal zwei Personen positiv auf das Coronavirus (COVID-19) getestet. Mittlerweile gibt es 21 bestätigte Erkrankungsfälle.  In Kärnten haben die Behörden bisher 15 Coronavirus-Verdachtsfälle untersucht, Erkrankungen waren keine darunter. Im Lavanttal blieb man bislang von Verdachtsfällen verschont. »Italien, wo es bereits zahlreiche Fälle gibt, ist nahe und wir nehmen die Situation sehr ernst. Wir sind in Bereitschaft, um bei einem Fall rasch handeln zu können. Die Entwicklung wird ganz genau beobachtet und wir sind mit anderen Behörden im steten Austausch. Derzeit ist es schwer abzuschätzen, was in den nächsten Tagen und Wochen kommt«, sagt Bezirkshauptmann Georg Fejan, der weiters meint: »Es gibt aber keinen Grund zur Panik und für Hamsterkäufe.«

Wie kann man sich persönlich schützen? Die Wolfsberger Amtsärztin Elisabeth Hipfl rät: »Man sollte größere Menschenansammlungen meiden und die empfohlenen Hygienemaßnahmen einhalten. Aber das gilt ohnehin auch für die Grippezeit.« Weiters empfiehlt die Amtsärztin beim Heimkommen 20 Sekunden lang die Hände zu waschen und gegebenenfalls ein Desinfektionsmittel zu verwenden. »Außerdem soll nicht in die offene Hand gehustet oder genießt werden, sondern in die Ellbeugen. Ansonsten könnten Bakterien leicht übertragen werden.« Und von erkrankten Personen sollte ein Abstand von rund zwei Metern eingehalten werden.

Sollte jemand Symptome, wie Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und Atembeschwerden aufweisen, so sollte ein Arzt kontaktiert werden. »Wichtig ist, dass die Person nicht selbst zum Arzt oder ins Krankenhaus geht, damit man das Virus nicht in Krankenhäuser oder Ordinationen einschleppt und weitere Personen ansteckt.«

Schutzmasken ausverkauft

In Apotheken sind Schutzmasken fast ausverkauft. In der Barbara-Apotheke in Wolfsberg waren in der Vorwoche keine Masken erhältlich. »Wir erhalten zwar Nachschub, momentan allerdings nur zögerlich. Hier gibt es einen Lieferengpass. Das gleiche gilt für Desinfektionsmittel. Auch diese waren in der Vorwoche ausverkauft. Mittlerweile haben wir wieder welche auf Lager«, meint Apotheker Bernhard Streit.

Doch bieten Masken einen ausreichenden Schutz? Jein. Es gibt die Profiteile, die Partikel aktiv aus der Luft filtern. Aber selbst diese schützen nur, wenn der Sitz optimal passt. Einfache Papier- oder Stoffmasken, wie man sie etwa in Drogeriemärkten oder Apotheken kaufen kann, bieten keinen umfassenden Schutz. 

Keine Panikkäufe im Lavanttal

Hamsterkäufe wurden im Lavanttal bislang nicht wirklich getätigt. Es gibt zwar bei bestimmten Produktgruppen vermehrt Einkäufe, aber Panikkäufe blieben aus. »Desinfektionsmittel wurden massenhaft gekauft und sind teilweise nicht verfügbar. Bei Lebensmitteln werden vor allem Nudel, Reis und Sugo verstärkt gekauft. Leere Regale hatten wir keine, aber es mussten öfters als üblich und vor allem größere Mengen nachbestellt werden«, erzählt Dietmar Schatz, Marktleiter beim Adeg im Euco Center. 

Trainingslager verschoben

Die Fußballer vom ASV St. Margarethen wollten sich in der Vorwoche in Jesolo (ITA) auf die Frühjahrssaison vorbereiten. Aufgrund der Coronavirus-Fälle in Italien hat Sektionsleiter Thomas Brezina kurzerhand abgesagt und nach St. Margarethen verlagert. »Auch wenn Jesolo nicht in der roten Zone liegt, wollte ich kein Risiko eingehen. Immerhin müssten wir auf dem Weg dorthin durch das Kanaltal, das sich wiederum in der roten Zone befindet«, sagt Brezina. 6.000 wurden für das Trainingslager bereits bezahlt, zurück bekommen die St. Margarethner 3.000 kulanzhalber. 

Infohotline

In Österreich wurde aus aktuellem Anlass eine eigne Infoline zu Fragen um das Coronavirus eingerichtet. Diese ist unter der Nummer 0800 555 621 rund um die Uhr erreichbar. 

Sollte jemand Symptone einer Erkrankung aufweisen, gibt es  außerdem Hilfe unter der Nummer des ärztlichen Beratungsdienstes unter 1450.

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