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Lavanttal. Auch wenn das Thema Covid-19 zuletzt vom Krieg in der Ukraine weitgehend verdrängt wurde: Der Virus ist weiter unter uns – trotz der seit Samstag, 5. März, auch in unserem Bundesland weitgehend aufgehobenen Maßnahmen. Der Wolfsberger Bezirkshauptmann Georg Fejan: »Das Lavanttal war zuletzt der Bezirk mit den höchsten Zahlen in Kärnten. Sie lagen auf sehr hohem Niveau und stiegen sogar leicht an.«
Der Bezirk Wolfsberg verzeichnete in der Vorwoche eine Inzidenz von rund 2.400, täglich wurden etwa 200 neue Fälle registriert. Am Montag, 7. März, stieg die Inzidenz auf 3.278. Noch vor einigen Monaten hätte es angesichts solcher Zahlen »Lockdown« statt »Öffnung« geheißen. Doch aufgrund der milderen Symptome, die die Omikron-Variante mit sich bringt, und der Impfrate von rund 67 Prozent in Kärnten lautete die Parole: »Entspannung«.
Seit 5. März gibt es keine Zutrittsregelungen und keine Personenobergrenzen mehr, in den Lokalen sind die verordneten Sperrstunden Vergangenheit, auch die Nachtgastronomie durfte öffnen.
»Das Lavanttal war zuletzt der Bezirk mit den höchsten Infektionszahlen in Kärnten«
Georg Fejan, Bezirkshauptmann
Die Konsumation bei Veranstaltungen ist ebenfalls wieder erlaubt, Maskenpflicht gilt nur mehr im lebensnotwendigen Handel (Supermarkt, Post, Banken, Apotheken etc.) und in öffentlichen Verkehrsmitteln. Allerdings: Das Gesundheitsministerium empfiehlt in geschlossenen Räumen weiterhin das Tragen einer FFP2-Maske.
Fejan: »Trotz vieler Infizierter haben wir die Situation in den Spitälern im Griff, es herrscht kein Ausnahmezustand. Nach den Inzidenzzahlen wäre eine Öffnung grundsätzlich nicht möglich, doch das ist natürlich eine Entscheidung der Politik. Ziel ist es, langsam zur Normalität zurückzukehren.« Dennoch: Auch weiterhin sterben Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus, der Bezirk Wolfsberg verzeichnet seit Beginn der Pandemie 132 Tote (Stichtag: 2. März).
Das Contact Tracing
Das Contact Tracing ist im Bezirk – wie fast überall in Kärnten und der Republik – laut Fejan aufgrund der hohen Zahlen zum Erliegen gekommen: »Wir sondern keine Kontaktpersonen mehr ab, nur mehr Erkrankte. Es werden nur noch sie informiert und gebeten, ihre Angehörigen zu warnen. Anders ist es nicht mehr zu schaffen.«
Laut dem Wolfsberger Bezirkshauptmann erhöht sich auch die Impfquote nicht mehr: »Es gibt kaum noch Menschen, die sich den Erststich verabreichen lassen.«
»Es gibt kaum noch Menschen, die sich den Erststich verabreichen lassen«
Derselbe zum Impffortschritt im Bezirk
Auch die Nachfrage nach dem neuen Impfstoff Novavax halte sich in Grenzen: »Es gibt keinen Massenansturm, die ungeimpften Menschen warten offenbar ab, wie es mit der Impfpflicht weitergeht.«
Ab 16. März tritt die Pflicht in ihre zweite Phase: Bleibt sie aufrecht, soll die Polizei ab diesem Tag bei Verkehrs- und anderen Kontrollen auch den Impfstatus prüfen. Ungeimpfte werden bei der Bezirksverwaltungsbehörde angezeigt.
Ein Startdatum für Phase drei existiert noch nicht. Bisher ist vorgesehen, ab diesem Tag den Impfstatus mittels Datenabgleich aus dem Melderegister, dem zentralen Impfregister und dem Epidemiologischen Meldesystem zu ermitteln. Die Nichteinhaltung der Impfpflicht wird danach automatisch von der Bezirksverwaltungsbehörde geahndet. Heißt: Maximal vier Strafen können pro Kalenderjahr ausgesprochen werden. Sie betragen bis zu 600 Euro in einem abgekürzten Verfahren, in einem ordentlichem Verfahren bis zu 3.600 Euro. Im Lavanttal sind bisher etwa 8.000 Menschen nicht geimpft. Fejan: »Alles hängt natürlich davon ab, ob die Regierung anordnet, es so zu machen. Derzeit zumindest ist es im Gesetz so festgehalten. Ich warte auf das letzte Wort der Regierung.« Denn klar ist: Auf Polizei und Behörden könnten viel Arbeit und jede Menge Ärger zukommen ...
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