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Kein Bagger weit und breit: Warum die Sanierung rund um den Hohen Platz heuer eine Pause machtAusgabe 30 | Mittwoch, 22. Juli 2020

Eigentlich wäre dieses Jahr der Getreidemarkt für eine Neugestaltung fällig gewesen. Es rührte sich aber nichts. Schuld war nicht Corona,sondern ein Hausbau am Minoritenplatz, sagt der Wolfsberger Bürgermeister. Und dann gibt es noch das Problem mit dem Schoßbach.

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Wolfsberg. Der Gedanke war (und ist es immer noch), die Obere Stadt einer »Schönheitskur« zu unterziehen. Neben dem Hohen Platz sollen auch die Johann-Offner-Straße, der Minoritenplatz und der Getreidemarkt neu gestaltet werden. Nur: Nach dem Umbau des Hohen Platzes, der einigen Staub aufwirbelte und im September des Vorjahrs beendet wurde, ist es heuer in der Oberen Stadt ruhig geblieben. Kein Bagger weit und breit. Was ist los mit dem Projekt, für das Ausgaben von rund drei Millionen Euro vorgesehen waren?

Nach einem 2014 gestarteten Architektenwettbewerb und vielen Diskussionen über das Wie und Warum sah das ursprüngliche Konzept vor, mit dem Getreidemarkt zu beginnen und sich danach weiter vorzuarbeiten. Das klappte nicht, also wurde umdisponiert: Nun sollte der Neubau des Hohen Platzes 2018 fertiggestellt sein und 2019 der Getreidemarkt in Angriff genommen werden.

Sechs Monate Verzögerung
Auch dieser Plan verschob sich, nicht zuletzt deshalb, weil der Gemeinderat die Notbremse ziehen musste. Im September 2018 – am Hohen Platz wurde bereits eifrig gewerkelt – stellte sich heraus, dass bei der Ausschreibung der Oberflächengestaltung nur eine einzige Firma mitgemacht hatte – mit einer unüblich hohen Preisvorstellung. Der Auftrag wurde neu ausgeschrieben.

»Am Minoritenplatz wird gebaut. Das muss fertig sein, bevor die Neugestaltung weitergeht«
Hans-Peter Schlagholz, Bürgermeister

Was gut gemeint war, brachte – außer einer Bauverzögerung von sechs Monaten – nichts ein. Denn  im April 2019 wurde der Auftrag erst an eben jene »teure« Firma vergeben – um noch mehr Geld. Die Erklärung der Stadt: Der Arbeitsumfang sei nun größer, ergo teurer ...

Als der Hohe Platz im September 2019 nach Kosten von rund 1,3 Millionen Euro und mit viel Prominenz eröffnet wurde, ging ein Aufatmen durch die Stadt. Und niemand wunderte sich, als das Projekt, das noch lange nicht abgeschlossen ist, heuer nicht fortgesetzt wurde.

Vor seiner Hüftoperation erklärte Bürgermeister Hans-Peter Schlagholz (SPÖ) die Stille so: »Das Problem ist, dass im hinteren Bereich des Minoritenplatzes gerade ein neues Haus errichtet wird. Das muss erst fertig sein, bevor die Neugestaltung weitergehen kann, sonst sind wir uns gegenseitig im Weg.« Dazu ist anzumerken, dass der Bau bereits abgeschlossen und das Haus bewohnt ist.
Er hoffe, so Schlagholz, dass die Arbeiten in der Oberen Stadt 2021 weitergehen werden: »Geplant ist, erst den Getreidemarkt, dann den Minoritenplatz neu zu machen.«

Der Problembach
Am Getreidemarkt muss aber erst ein weiteres Problem gelöst werden. Denn unter dem Getreideplatz fließt der Schoßbach. Und der darf nicht angetastet werden, ohne über die entsprechenden Genehmigungen zu verfügen. Das war auch der Grund, warum der Plan, hier zu beginnen, verworfen und erst der Hohe Platz aufgegraben wurde.

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