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Wolfsberg. Die beiden HTL-Absolventen Philipp Eberhard und Clemens Klösch entwickelten im Rahmen ihrer Diplomarbeit ein Antriebskonzept für Fahrzeuge bzw. Roboter, mit dem sie bei einigen Wettbewerben ausgezeichnet wurden.
Der Höhepunkt war aber der Sieg bei den »Austrian Robotics Awards« im Palais Niederösterreich in Wien, da sich bei diesem Schulen aus ganz Österreich beworben haben und starke Konkurrenzprojekte eingereicht wurden. Die Jury lobte besonders die einfache Bedienung des Roboters und den geringen Aufwand, der für die Implementierung in einen bereits bestehenden Produktionsprozess notwendig ist.
Das Projekt wurde von den beiden HTL-Absolventen im Rahmen ihrer Diplomarbeit im Schuljahr 2017/18 realisiert. Es befasste sich mit einer Problemstellung, die die Maturanten während ihres Ferialpraktikums in den Sommerferien beobachtet hatten.
Beide waren in verschiedenen Firmen als Logistiker tätig und dabei fielen ihnen die Bewegungseinschränkungen in den oft engen Lagerhallen auf. »Wir haben gesehen, dass man schwere Lasten oft nur mit viel Aufwand bewegen kann und oft vor- und zurückfahren muss«, erzählt Klösch. Also machten es sich die beiden Jugendlichen zur Aufgabe, dies zu ändern und entwickelten daher einen Technologiedemonstrator, der die Möglichkeiten von omnidirektionalen Antriebskonzepten veranschaulicht.
Omnidirektional?
Omnidirektionale Antriebskonzepte ermöglichen die Steuerung von Fahrzeugen in jede beliebige Richtung, wobei vollkommen auf die Lenkung verzichtet wird. Stattdessen erfolgt die Steuerung über spezielle Räder, welche in verschiedene Drehrichtungen angetrieben werden und somit das Fahrzeug steuern. Durch dieses Konzept wird gewährleistet, dass sich das Fahrzeug in engen Stellen ohne Probleme manövrieren lässt.
Ein Ziel des Projekts war es, einen Roboter zu bauen, der genau steuerbar, belastbar und zudem auch noch kostengünstig ist. Dabei wurde die Herstellung der Elektrik und die Programmierung der Steuerung selbst in die Hand genommen, um die Kosten des Vorhabens möglichst klein zu halten. Die Steuerung sollte zudem über bereits vorhandene Hardware, wie zum Beispiel Smartphones, Tablets oder Computer, realisiert werden.
Somit war das Konzept auch für viele Unternehmen äußerst attraktiv. Die Innovation bei dem Projekt der beiden Lavanttaler steckt in der revolutionären Minimalhardware. Diese besteht aus selbstentwickelten Leistungs- und Steuerplatinen. Die Richtungsvorgabe erfolgt über eine eigens entwickelte Handy-App oder ein Computer-Programm. Die Datenübertragung läuft über Bluetooth.
Mehrfache Auszeichnungen
Das Projekt erregte österreichweit Aufmerksamkeit und wurde mehrfach ausgezeichnet. Unter anderem erreichten die Schüler das Halbfinale des »Jugend-Innovativ«-Wissenschaftspreis und das Finale des »FH-Kärnten Maturaprojektwettbewerbs«.
Höhepunkte waren aber die Siege beim »Mondi Förderpreis HTL Wolfsberg«, beim »Stadlmann-Tec-Ideenwettbewerb«, der jährlich von der Firma STADLMANN TEC GmbH ausgetragen wird, und schließlich der Erfolg bei den erstmals ausgetragenen »Austrian Robotics Awards«.
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