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Lavanttal. Mit dem neuen Jahr treten traditionell auch eine Reihe von Gesetzesänderungen in Kraft. Einige davon befassen sich in diesem Jahr mit der Teuerung, die im Vorjahr den höchsten Wert seit sieben Jahrzehnten erreicht hat.
Neue Rekordhöhen der Inflation sollen zwar im Jahr 2023 der Vergangenheit angehören, allerdings rechnet das Wirtschaftsforschungsinstitut (WIFO) mit einem abermals überdurchschnittlichen Niveau von 6,5 Prozent. Darauf basierend sich auch die Gehaltsverhandlungen in den unterschiedlichen Bereichen ausgefallen. Zwischen 5,8 (Pensionen) und 8,9 Prozent (Durchschnitt aller Gehaltsstufen) bei der Bahn wurden die Gehälter für das neue Kalenderjahr gesteigert.
Und diese Steigerungen werden dringend benötigen, denn es werden auch wieder eine Reihe von Teuerungen auf die Bevölkerung zukommen. Auto- und Motorradfahrer müssen heuer noch tiefer in die Brieftasche greifen. Da die im Oktober 2022 eingeführte CO2-Bepreisung von 30 Euro auf 32,5 Euro pro Tonne erhöht wurde, stieg auch der Literpreis für Benzin um etwa 0,7 Cent an, der Liter Diesel kostet nun etwa 0,8 Cent mehr.
Versteigerung von Autos
Die Spritpreise führten schon im Vorjahr dazu, dass viele Lenker den Fuß vom Gas nahmen. Damit wäre man auch 2023 sehr gut beraten. Vor allem deshalb, weil Rasern ungemütliche Zeiten bevorstehen. Aufgrund von schweren Unfällen soll zukünftig die Beschlagnahme und in weiterer Folge die Versteigerung von Raser-Autos möglich werden. Bei massiven Geschwindigkeitsüberschreitungen soll den Lenkern außerdem bereits an Ort und Stelle der Führerschein abgenommen werden. Noch bis 20. Jänner ist der Entwurf zur entsprechenden Gesetzesnovelle in Begutachtung. Wann die Regelung schließlich in Kraft treten soll, ist aber noch nicht fixiert.
Kalte Progression
Mit 1. Jänner wurde die kalte Progression abgeschafft. Sie beschreibt eine schleichende Steuererhöhung und entsteht, wenn Gehälter, nicht aber die Tarifstufen, an die Inflation angepasst werden. Die Tarifgrenzen bei der Lohnsteuer wurden nun um 6,3 bzw. 3,47 Prozent angehoben.
Mit dem Jahreswechsel wurden auch alle Sozialleistung jährlich an die Inflation angepasst, bei denen das bisher noch nicht der Fall war. 2023 sind davon unter anderem betroffen: Kranken-, Rehabilitations- und Wiedereingliederungsgeld, Kinderbetreuungsgeld und Familienzeitbonus, Familienbeihilfe sowie das Schulstart- und das Pflegegeld. Die Aufstockung soll voraussichtlich 5,8 Prozent betragen.
Ab Februar wird die HPV-Impfung, die gegen sechs unterschiedliche Krebsarten wirksam ist, für Jugendliche bis zum vollendeten 21. Lebensjahr gratis verabreicht. Bis zum Alter von 15 Jahren waren bislang die Selbstkosten zu bezahlen, ab dem 18. Lebensjahr lagen die Kosten in der Regel bei 620 Euro.
Ausgeweitet wurden die Leistungen des Mutter-Kind-Passes. Eine neue Beratung wurde integriert, die werdenden und frischgebackenen Eltern einen Kompass für den neuen Lebensabschnitt bieten soll. 2024 soll der Pass digitalisiert und in »Eltern-Kind-Pass« umbenannt werden.
Einheitliches Müllsystem
Vereinheitlicht wurde mit 1. Jänner das Müllsystem. In einigen Gemeinden des Bezirks Wolfsberg wurde bei Kunststoffverpackungen bereits vom Bring- auf das Abholsystem mit dem gelben Sack umgestellt. Seit Jahresbeginn wurde in sämtlichen Gemeinden auf die gelben Säcke umgestellt, in denen seit heuer auch Leichtmetall-Verpackungen entsorgt werden können.
Und: Kranksein wird teurer. Im neuen Jahr steigt das Serviceentgelt für die E-Card um 40 Cent auf 13,35 Euro an. Die Rezeptgebühr wird um 20 Cent angehoben und beträgt nun 6,85 Euro.
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