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Wolfsberg. Starker Durchzugsverkehr und oftmals Autofahrer, die sich nicht an das Geschwindigkeitslimit hielten, sowie ein schwerer Unfall im Vorjahr führten dazu, dass sich Anrainer der Milchstraße in Hattendorf (Verbindungsstraße Hattendorf-St. Michaeler Straße) bei der Stadtgemeinde Wolfsberg für die Erlassung eines Fahrverbots stark machten. Diesem Ansinnen ist die Stadtgemeinde auch nachgekommen und es wurde ein entsprechender Antrag an die Bezirkshauptmannschaft gestellt, die diesem stattgab. Kürzlich wurden die entsprechenden Verkehrsschilder bei der Straße angebracht, was zahlreiche Autofahrer überraschte und verärgerte. Sofort wurde eine Unterschriftenaktion für die Aufhebung des Verbots gestartet.
»Es hat sich positiv ausgewirkt. Das Verkehrsaufkommen ist auf ein Viertel zurückgegangen«
Klaus Benke, Anrainer
Um dem neuen Fahrverbot Nachdruck zu verleihen, begann auch die Polizei mit Kontrollen in diesem Bereich. Kontrollinspektor Gerhard Esterle erzählt: »Schon in der Woche vor Ostern wurde damit begonnen, Kontrollen durchzuführen. Die Fahrzeuglenker wurden aber nicht abgestraft, sondern nur abgemahnt. Wir haben sie auch gebeten, ihren Bekanntenkreis über das neue Fahrverbot zu informieren.« Nach Ostern wurde schließlich damit begonnen, bei Verstößen auch Organmandate auszustellen, und es kam auch zu einigen Anzeigen. Anzeige wurde erstattet, wenn mehrere Verkehrsdelikte zusammentrafen, wie zum Beispiel das Ignorieren des Fahrverbots, Überschreitung der Geschwindigkeit, Missachtung der Gurtpflicht usw.
»Der Großteil der Verkehrssünder war einsichtig. Einige meinten, sie würden diese Straße seit Jahren benutzen und hätten die neue Fahrverbotstafel nicht gesehen«, sagt Esterle. Kontrolliert wird aber nicht nur die Einhaltung des Fahrverbots, es werden auch Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Wenn jemand unberechtigt in diese Straße einfährt und auch noch zu schnell unterwegs ist, warten gleich zwei Organmandate auf den Verkehrssünder. Dann sind 25 Euro wegen Ignorieren des Fahrverbots und zwischen 20 und 70 Euro wegen der Geschwindigkeitsüberschreitung zu bezahlen.
Und wie haben sich das Fahrverbot und die Kontrollen der Polizei auf den Verkehr ausgewirkt?
Anrainer Klaus Benke ist erfreut: »Es hat sich sehr positiv ausgewirkt. Das Verkehrsaufkommen ist auf rund ein Viertel zurückgegangen. Nun entspricht das Verkehrsaufkommen endlich wieder dem einer Siedlungsstraße.« Er verweist auf eine Verkehrsmessung im September des Vorjahrs, bei der an die 1.200 Fahrzeuge pro Tag gemessen wurden. »Außerdem wurde die Geschwindigkeit nur selten eingehalten. Eine Messung ergab, das 71 Prozent der Fahrer die 30 km/h überschritten, der schnellste war sogar mit über 70 km/h unterwegs. Das ist auf dieser Straße ein Wahnsinn«, so Benke.
Auch für den Wolfsberger Bürgermeister Hannes Primus kommt eine Aufhebung des Fahrverbots, wie von einem Wolfsberger mittels Unterschriftenaktion gefordert, nicht in Frage. »Das Fahrverbot hat sich bewährt. Es gibt keinen Grund, daran etwas zu ändern«, so Primus.
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