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St. Paul. Gerüchte kursierten bereits seit Wochen, jetzt kam auch die offizielle Bestätigung: Pater Marian Kollmann tritt als Administrator des Benediktinerstifts St. Paul zurück.
In einer offiziellen Mitteilung der Österreichischen Ordenskonferenz heißt es: »Mit 6. Mai legt der bisherige Administrator des Benediktinerstifts St. Paul im Lavanttal, Pater Marian Kollmann OSB, aus persönlichen Gründen sein Amt als Oberer des Klosters zurück. Johannes Perkmann, Abtpräses der österreichischen Benediktinerkongregation, hat nach Anhörung seines Rates den Rücktritt angenommen.«
Kollmann wird in der Aussendung so zitiert: »Ich habe die Leitung des Stifts in einer herausfordernden Zeit übernommen: Die Coronapandemie sowie Sturmschäden an den Kirchen- und Klostergebäuden, die aktuelle Wirtschaftskrise und eine schwierige personelle Situation haben mich sehr gefordert.« Ab Oktober werde er sich eine mehrmonatige Auszeit in einem anderen Kloster der Kongregation nehmen.
Kollmanns Verdienste
Abtpräses Johannes Perkmann, das Oberhaupt des Ordens in Österreich, hebt die Verdienste des 1983 in Klagenfurt geborenen Kollmann hervor: »Pater Marian hat ein großes Augenmerk darauf gelegt, das klösterliche Leben im Haus zu stärken, die Liturgie festlich zu gestalten, das pfarrliche Leben zu stärken, Begegnungsräume mit den Schülern zu schaffen und Impulse zur Nachhaltigkeit zu setzen. Dafür möchte ich ihm sehr herzlich danken.«
Auch das weitere Vorgehen wird genannt: Die österreichische Benediktinerkongregation wird für die Leitung der Abtei einen neuen Administrator ernennen. »Dieser wird voraussichtlich am 6. Mai 2024 bekanntgegeben«, heißt es in der Mitteilung.
»Im Herbst werde ich mir eine mehrmonatige Auszeit in einem anderen Kloster nehmen«
Pater Marian Kollmann, scheidender Administrator
Die Seelsorge in den Stiftspfarren werde bis September 2024 in gleicher Weise fortgeführt: »Da auch Dekan Pater Petrus Tschreppitsch im Herbst auf eine Sabbatzeit geht, wird es in den inkorporierten Stiftspfarren zu personellen Veränderungen kommen. Für die zukünftige seelsorgliche Betreuung finden bereits Gespräche mit Stift und Diözese statt.« Das Stiftsgymnasium St. Paul soll vom Rücktritt Kollmanns nicht berührt sein, es »wird in bewährter Weise weitergeführt«.
Keine Stellungnahme
Die Unterkärntner Nachrichten fragten bereits am 12. April bei Kollmann nach, ob hinter den Gerüchten seines bevorstehenden Rücktritts Wahrheit stecke. »Ich möchte dazu nichts sagen, das ist privat«, so die damalige Antwort des 41-Jährigen, der im Juli des Vorjahrs vom Kapitel des Stifts für eine weitere Amtszeit von drei Jahren gewählt worden war. Abtpräses Perkmann verwies am 13. April nach einer schriftlichen Anfrage der Redaktion in seiner Antwort an das Stift.
Vom Gartenbau ins Stift
Kollmann trat 2001, nach dem Besuch der Gartenbaufachschule Ehrental, in das Benediktinerstift St. Paul ein und legte dort 2006 die Ewigen Gelübde ab. Nach der Matura am Bundesaufbaugymnasium Horn in Niederösterreich 2008 und dem Studium der Fachtheologie und Religionspädagogik in Graz wurde er von Bischof Alois Schwarz zum Priester geweiht. 2020 folgte seine erste Wahl zum Administrator des Benediktinerstifts St. Paul.
In Anerkennung seiner Leistungen ernannte ihn Bischof Josef Marketz 2023 zum Bischöflichen Konsistorialrat.
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