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Erst Empörung, jetzt Freude: Wolfsberg stattete neuen Platz nachträglich mit einer Rampe aus Ausgabe 48 | Mittwoch, 25. November 2020

Rollstuhlfahrer machte darauf aufmerksam, dass beim umgestalteten Parkplatz vor dem neuen Kino auf eine barrierefreie Abfahrt »verzichtet« worden war. Stadtrat Steinkellner sah sich die Situation an, eine Lösung wurde gefunden. Die Rampe ist jetzt wieder da.

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Wolfsberg. Und plötzlich ist sie da. Kürzlich wurde am Ende der Stadionbadstraße doch noch eine asphaltierte Rampe angebracht, die Rollstuhlfahrern, Müttern mit Kinderwägen oder älteren Mitbürgern, die auf Rollatoren angewiesen sind, das Leben erleichtern wird. Der für die Wolfsberger Straßen zuständige Stadtrat Josef Steinkellner (ÖVP) sagt: »Wie sie jetzt ausgeführt wurde, war sie baulich noch vertretbar.«

»Wie die Rampe jetzt installiert wurde, wird sie die Schneeräumung nicht behindern«
Josef Steinkellner, Stadtrat

Wie berichtet fehlte am neu gebauten Platz an der Ecke Stadionbadstraße/St. Stefaner Straße eine barrierefreie Abfahrt über die Gehsteigkante, die früher abgeschrägt war. Während sich Autofahrer freuen durften, weil für sie mit dem Umbau der dortigen Busbucht 37 neue Parkplätze für Besuche des Kinos, des Stadionbads oder der Lavanttal-Arena geschaffen wurden, hatten beeinträchtige Menschen bzw. Mütter mit Kinderwagen das Nachsehen. 

Trotz eines Kostenaufwands von rund 125.000 Euro für die Neugestaltung der Busbucht galt für alle, die auf Räder angewiesen sind, einen Umweg bis ans Ende des Platzes auf sich zu nehmen oder eine etwa zehn Zentimeter hohe Hürde zu überwinden. Klingt nach wenig, kann aber sehr hoch sein.

Betroffener meldete sich

Ein Betroffener war Ewald Rass, der nach einem Unfall seit vielen Jahren auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Der 62-jährige Wolfsberger machte die Unterkärntner Nachrichten im Oktober auf das Versäumnis aufmerksam und meinte: »In anderen Ländern ist es selbstverständlich, dass alle 30 Meter eine Rampe in den Gehsteig eingebaut wird. Hier, auf einem neu gebauten Platz, aber nicht.« Die Redaktion kontaktierte darauf Stadtrat Steinkellner, der damals meinte: »Die Rampe wurde nicht installiert, um Fußgänger nicht zu verleiten, unmittelbar hinter den Bussen vorbeizugehen.«

Dennoch versprach er, die Situation neuerlich zu prüfen und eventuell nach einer Möglichkeit zu suchen, sie zu entschärfen. Das ist jetzt gelungen.

»Fantastisch. So einfach ist es, barrierefrei zu bauen. Ich danke der Stadtgemeinde«
Ewald Rass machte Versäumnis öffentlich

Steinkellner sagt: »Wir haben uns auf diese Lösung festgelegt und sie umgesetzt. Wie die Rampe jetzt installiert wurde, wird sie die Schneeräumung nicht behindern und passt zu den davor liegenden Mopedparkplätzen.« Ihm wäre eine Metallplatte als Abfahrtshilfe lieber gewesen, sie sei aber nicht umsetzbar gewesen. »So passt es jetzt auch«, sagt der Stadtrat.

Rass hat die neue Rampe bereits getestet und urteilt: »Fantastisch. So einfach ist es, barrierefrei zu bauen. Ich danke der Stadtgemeinde für die schnelle Reaktion. Es war ein lohnender Schritt, nicht nur für mich, sondern auch für all jene, für die die Rampe eine Erleichterung bedeutet.« Auch die Unterkärntner Nachrichten freuen sich.

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