Artikel
Wolfsberg. Mittlerweile kennt sie wohl jeder: Die SMS-Nachrichten, die mitteilen, dass ein Paket abholbereit sei und letztendlich nur dazu dient, Daten des Benutzers abzugreifen und so an sensible Daten wie Bankinformationen, Kreditkarteninformationen usw. zu kommen. Auch die Love-Scams sind weiterhin sehr »beliebt«: Ein Prinz aus Nigeria, ein US-Soldat im Auslandseinsatz oder ein Millionär gaukeln die große Liebe vor. Um ein reales Treffen zu ermöglichen, sind Geldüberweisungen nötig, oft werden viele tausend Euro überwiesen. Der Traummann aus dem Internet ist am Ende aber genauso verschwunden wie das überwiesene Geld.
Cyber-Trading-Fraud
»Der Mega-Trend derzeit ist wohl der sogenannte Cyber-Trading-Fraud, also der Abzocke von Anlegern«, sagt Christian Baumgartner, IT-Experte der Polizei Wolfsberg. Dabei wird den Anlegern eine Vermehrung des Vermögens um hundert Prozent und mehr binnen weniger Tage versprochen – schon dadurch sollte man hellhörig werden. Außerdem liest und hört man regelmäßig von diesen Betrügereien, trotzdem fallen noch immer Menschen darauf herein. »Den Menschen wird eingeredet, dass nun auch einfache Bürger einfach Geld veranlagen können, was früher nur wenigen vorbehalten war. Und das ist natürlich sehr verlockend«, so Baumgartner.
Gleiche Vorgehensweise
Die Vorgehensweise dabei ist immer die gleiche. Baumgartner erzählt: »Man muss eine kleine Summe anlegen, binnen kurzer Zeit hat sich das Geld vermehrt. Wenn man dann eine Auszahlung möchte, hört man von seinen Anlage-Beratern nichts mehr und das Geld ist verschwunden.« Oftmals ist damit aber der Betrug noch nicht zu Ende. Monate später meldet sich beim Opfer eine sogenannte »Recovery-Gesellschaft«, die verspricht, das verlorene Geld – natürlich gegen eine Gebühr – zurückzuholen. Nach dem Bezahlen der Gebühr ist dann aber auch die »Recovery-Gesellschaft« nicht mehr erreichbar.
Aktuell ist eine Betrugsmasche im Umlauf, bei der dem Empfänger mitgeteilt wird, dass gegen ihn wegen Kinderpornografie, Pädophilie und Exhibitionismus ein Verfahren eingeleitet wurde und mit einer Strafe zu rechnen sei. Um die abzuwenden, besteht die Möglichkeit, eine Stellungnahme zu senden. Das dient natürlich nur dazu, um an persönliche Daten zu kommen.
Baumgartner sagt: »Betrugsmails sind oft sehr einfach zu erkennen. Zum einen würde die Polizei niemals eine Gmail-Adresse benutzen. Außerdem verschicken wir nur E-Mails an Personen, die mit uns zu tun hatten, zum Beispiel nach einem Unfall usw.« Der IT-Spezialist appelliert, dass die Menschen mehr Eigeninitiative zeigen sollen: »Wenn ich Zweifel hege, einfach nachfragen. Bei angeblichen Anrufen von Polizeibeamten kann man immer sagen, man werde die Festnetznummer der Dienststelle zurückrufen. Damit ist recht schnell klar, ob es sich um einen echten Polizisten oder einen Betrüger handelt. Das machen mittlerweile immer mehr Menschen und das ist auch gut so. Wenn man unsicher ist, kann man uns immer kontaktieren.«
SMS-Abofallen
Immer wieder tappen Smartphone-Nutzer auch über Werbebanner, gefälschte Buttons und versteckte Links in eine Abofalle: Nutzer werden in Verträge gelockt, die sie nicht abschließen wollten. Plötzlich tauchen auf der Telefonrechnung hohe Beträge auf. Vom Anbieter hat man noch nie etwas gehört, bestellt hat man nirgendwo etwas und schon gar nicht eingewilligt, einen nicht näher benannten Dienst für 4,99 Euro pro Woche in Anspruch zu nehmen.
Baumgartner dazu: »Viele benutzen auch für ihre Internetaktivitäten das Smartphone. Da verdrückt man sich recht schnell und schon ist etwas bestellt, das man nicht wollte.« Daher ist Vorsicht beim Surfen geboten. Um das zu verhindern, kann man, je nach Provider, Sicherheitseinstellungen vornehmen. Dazu gehört zum Beispiel das Sperren von Mehrwertnummern oder dass Dienstleistungen nicht über die Telefonrechnung abgeschlossen werden können. Am besten sollte man sich bezüglich der Möglichkeiten mit seinem Mobilfunk-Anbieter in Verbindung setzen.
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!