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Am Getreidemarkt gibt es Probleme: Fundament ist schlechter als gedacht, es muss umgestellt werdenAusgabe 25 | Mittwoch, 19. Juni 2024

Von Baustopp, gesteigerten Kosten, Zeitverzögerungen ist zu hören. Stadtsprecher Truppe widerspricht: Die Fundamentierung am Getreidemarkt sei anders als erwartet, daher werde an anderer Stelle weitergearbeitet. Nun werde geprüft, wie man weiter vorgeht.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Unter dem abgezäunten Bereich am Getreidemarkt verläuft der Schoßbach, der derzeit saniert wird. Der Untergrund entspricht aber nicht den Erwartungen, jetzt gilt es, Lösungen zu finden. Die Stadt weist Aussagen von einem »Baustopp« zurück, man arbeite an einer anderen Stelle weiter. Ob die Kosten steigen, ist derzeit unklar. UN/much

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Wolfsberg. Gesprochen wird von massiven Schwierigkeiten und einem »Baustopp«, denn der Untergrund bereite den Verantwortlichen gewaltiges Kopfzerbrechen. Das bestätigt der Sprecher der Stadt Wolfsberg, Wilfried Truppe, so nicht. Er räumt aber ein, dass Probleme mit der Fundamentierung entdeckt wurden.

Die Rede ist von der Baustelle rund um den Wolfsberger Getreidemarkt in der oberen Stadt, die im April startete. Dort muss erst der Schoßbach saniert werden, ehe der Markt – wie geplant – völlig neu gestaltet werden kann (wir berichteten ausführlich).

Doch jetzt soll grober Sand ins Getriebe geraten sein. Berichtet wird, dass der Untergrund nicht in dem Zustand ist, den man erwartet hatte. Er müsse erst stabilisiert werden, wofür aber eine Spezialfirma gebraucht werde – die dafür auch Zeit haben muss. Das soll derzeit nicht der Fall sein. Herauszuhören ist auch Kritik, dass die Bedingungen im Vorfeld nicht genauer untersucht wurden.

»Die Baustelle wird jetzt umgestellt, damit es zu keinem Stillstand kommt«
Wilfried Truppe, Sprecher der Stadt Wolfsberg

Abgesehen von der daraus resultierenden Zeitverzögerung, komme es nun zu erheblichen Mehrkosten, heißt es. Zwischenzeitlich soll nicht mehr gearbeitet werden, die Rede ist von einem »Baustopp« bis Ende Juli. 

Das sagt die Stadt

»Das ist so nicht richtig«, sagt Stadtsprecher Truppe. Laut ihm haben die Grabungen zwar ergeben, dass »die Fundamentierung schlechter ist als gedacht«. Den kolportierten Stopp gebe es aber nicht: »Die Baustelle wird jetzt umgestellt, damit es zu keinem Stillstand kommt. Bei der Stützmauer wird weitergearbeitet.« Truppe meint die Mauer bei der Unterführung in der Schoßbachstraße, die vor vielen Jahren Probleme bereitete und seit dieser Zeit  mit Absperreinrichtungen »eingefriedet« ist.

Der Sprecher der Stadt: »Wir müssen uns jetzt genauer ansehen, wie wir mit dem Untergrund umgehen.« Ob es nun zusätzliche Kosten geben werde, bleibt laut Truppe abzuwarten: »Man wird sehen«, erst müsse alles geprüft werden.

Um nach dem Hohen Platz auch den Getreidemarkt zu revitalisieren, braucht es eine Voraussetzung: Die Sanierung des unter dem Markt durchführenden Schoßbachs. Denn der hatte in den vergangenen Jahrzehnten bei Hochwasser mehrfach Verwüstungen in der Wolfsberger Innenstadt ausgelöst. Die Gesamtkosten dieses Vorhabens, das in die Zuständigkeit der Wildbach- und Lawinenverbauung fällt, betragen jetzt rund 5,8 Millionen Euro. Davon entfallen auf die Stadtgemeinde und die Wolfsberger Stadtwerke insgesamt 1,3 Millionen Euro. Im Jahr 2022 war man noch von 4,4 Millionen Euro ausgegangen – doch die massive Teuerung hat dem einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Mitte April wurde mit den Bauarbeiten zur Schoßbach-Sanierung begonnen – am Kanalplatz. Der Plan sah laut einer Aussendung der Stadt, die im April veröffentlicht wurde, so aus: Bauabschnitt 1 verläuft über den Kanalplatz bis zum Bachgewölbe unter der Trafik Bardel am Hohen Platz mit einer Länge von 78 Metern. Der zweite Bauabschnitt betrifft den Kanal unter dem Getreidemarkt, Abschnitt drei führt über die Schoßbachstraße bis zum Einlaufbauwerk. Die Gesamtlänge aller drei Abschnitte beträgt 354 Meter, die Bauzeit ist bis Ende Mai 2025 vorgesehen. Inwieweit diese Planung durch das aufgetretene Problem mit dem Fundament verändert wird, steht derzeit nicht fest.

Generell lässt sich sagen, dass die Revitalisierung der oberen Stadt dem Rathaus kein Glück zu bringen scheint. Beispiel: 2018 beschloss der Gemeinderat, den Auftrag der Oberflächengestaltung des Hohen Platzes nicht zu vergeben, da das einzige Angebot zu teuer und nicht marktkonform sei, hieß es. Nach einer Bauverzögerung von sechs Monaten und einer weiteren Ausschreibung wurde es allerdings noch teurer. 

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