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Wolfsberg. Am Samstag, 6. Juli, wird in der Lavanttal Arena groß gefeiert, gilt es doch gleich zwei Jubiläen zu begehen. Zum einen feiert der Sängergau Lavanttal sein 100-jähriges Bestehen und zum anderen begeht auch der Sängergau Kärntens Unterland seinen Hunderter. Daher wird ab 18 Uhr mit einem Großkonzert mit Chören und Blasmusikkapellen aus dem Lavanttal und dem Bezirk Völkermarkt gefeiert. Karten für die Veranstaltung kosten zehn Euro im Vorverkauf bzw. 15 Euro an der Abendkasse. Karten gibt es bei allen Sängern der Chöre des Sängergaus Lavanttal bzw. Kärntens Unterland, bei der Raiffeisenbank Mittleres Lavanttal, der Raiffeisenbank Völkermarkt-Bleiburg und im Tourismusbüro Wolfsberg.
Chronik des Sängergaus
Als sich 1924 der Kärntner Sängerbund für das elfte Kärntner Sängerbundesfest rüstete, gab die Bundesleitung an die Vereine die Anregung hinaus, sich in Gaue zusammenzuschließen. Diesem Gedanken wurde beim Delegiertentag am 27. Juli 1924 in St. Andrä, von den Vertretern der Männergesangvereine des Lavanttals Rechnung getragen und die Gründung des Sängergaus Lavanttal beschlossen. Zum ersten Gauobmann im Lavanttal wurde Hans Renger und zum Gauchorleiter Robert Janschitz bestellt.
Im Jahr 1962 übernahm Amtsdirektor Gerhard Koppensteiner den Sängergau, dem er als Gauobmann bis 1998 vorstehen sollte. Ab 1960 kümmerte sich Werner Winkler als Gauchorleiter um die gesanglichen Belange im Lavanttal. Er hatte dieses Amt 33 Jahre lang inne, ehe ihm Alfred Rothleitner in dieser Funktion nachfolgte.
In die Zeit der beiden Langzeitfunktionäre Koppensteiner und Winkler, die stets unentgeltlich ihre Funktionen ausübten, fielen zahlreiche Neuerungen bei den Lavanttaler Sängern. So wurde vermehrt der Fokus auf Stimmbildung gelegt. Weiters wurden von den Chören in dieser Zeit zahlreiche Tonträger aufgenommen und veröffentlicht, die damit das Potenzial und die gesangliche Vielfalt der Lavanttaler Chöre weit über die Bezirksgrenzen hinaus präsentierten.
»Die Aufgabe des Sängergaus ist die Fortbildung der Sänger und Chorleiter«
Walter Freigassner, Obmann Sängergau
Ganz unter dem Motto des Sängergaus Lavanttal »Vom Zirbitz bis zum Strand der Drau kling‘ deutsches Lied, die Heimat zu grüßen, aus tiefstem Gemüt« laden die rund 600 Sänger der 22 Chöre des Sängergaus über das ganze Jahr verteilt zu zahlreichen Veranstaltungen ein. So finden immer wieder Liederabende und Konzerte statt und es werden Feiern und Gottesdienste musikalisch umrahmt.
Sängernachwuchs im Bezirk
Als Obmann des Sängergaus Lavanttal fungiert seit dem Jahr 2015 Walter Freigassner. Gauchorleiter gibt es seit 2010 keinen mehr, diese Aufgaben wurden vom Musikausschuss übernommen. Freigassner erzählt: »Die Hauptaufgabe des Sängergaus ist es die Fortbildungen der Sänger und Chorleiter zu organisieren und das jährliche Gausingen, das heuer in Ettendorf stattfand, zu vergeben.« Neue Sängerinnen und Sänger zu finden ist nicht immer leicht, so haben manche Chöre im Tal keine Nachwuchsprobleme, während sich andere schwer tun, junge Sänger zu finden. Der Gauobmann berichtet: »Bei den Chören, bei denen es junge Chorleiter gibt, funktioniert es auch mit dem Nachwuchs sehr gut. Deswegen veranstalten wir jährlich zahlreiche Fortbildungskurse für Chorleiter und Interessierte, um neue Gesichter für unsere Chöre zu finden.« 2018 wurde ein Bezirksjugendchor ins Leben gerufen, der auch einige tolle Auftritte absolvierte. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Chor stillgelegt und konnte seither noch nicht reaktiviert werden.
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