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Ski Alpin: Felix Hacker (25) arbeitet nach einer zweiten Hüft-OP intensiv an seiner Rückkehr Ausgabe 36 | Mittwoch, 4. September 2024

Nach dem Saisonfinale im März stand für den in Linz lebenden Bad St. Leonharder eine kurzfristig beschlossene Operation der rechten Hüfte am Programm. Im Olympiazentrum Oberösterreich arbeitet er intensiv an seiner Rückkehr in den Ski-Europacup- und -Weltcup.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Felix Hacker nahm im Jänner die Streif in Kitzbühel in Angriff. Von Skitagen ist er aktuell noch etwas entfernt. Nach seiner zweiten Hüft-Operation nach 2022 verbringt der Bad St. Leonharder aktuell viel Zeit in der Kraftkammer beim Gewichtestemmen. Großes Ziel in dieser Saison ist ein Start bei der Heim-Ski-WM in Saalbach-Hinterglemm. Fotos: Privat

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Bad St. Leonhard, Linz. Zwei Jahre nach seiner ersten Hüft-Operation, als die linke Seite dran war, musste sich der Bad St. Leonharder Felix Hacker im vergangenen März erneut unter das Messer legen. Diesmal galt es, die rechte Hüfte »auszubügeln«. Hacker, der schon Wochen davor mit Schmerzen unterwegs war, erzählt: »Grundsätzlich geht es mir körperlich jetzt schon wieder ganz gut. Ich bin zwar noch nicht bei 100 Prozent, aber aufgrund dessen, dass die Verletzung doch etwas größer war, bin ich mit den Fortschritten zufrieden.«

Eine angeborene Hüftfehlstellung und die allgemeine Abnützung durch die Belastung haben schon 2022 zur ersten OP geführt. Die beiden Gründe waren auch für den erneuten Eingriff ausschlaggebend. Hacker erklärt, wie kurzfristig die Entscheidung gefällt wurde, nun auch die rechte Hüfte operieren zu lassen: »Ich bin nach dem Europacupfinale in Norwegen heim geflogen und hatte in der Woche darauf, am 28. März, einen Termin zum Röntgen. Der Doktor hat sich die Bilder angesehen und gemeint, dass eine OP notwendig sei. Schon am nächsten Tag wurde ich in Schwaz, wo auch die linke Hüfte vor zwei Jahren gerichtet wurde, operiert. Ab Mitte der Saison war ich eingeschränkt und die Entscheidung war demnach eindeutig.«

»Es wird nicht einfach, aber ich gebe alles, um am Start zu stehen«
Felix Hacker über die Heim-WM

Ein gerissenes Labrum und ein Hüftimpingement wurden festgestellt. Das Labrum ist eine Gelenklippe, die aus Faserknorpeln besteht und die Gelenkpfanne vergrößert. Bei einem Hüftimpingement schlägt der Oberschenkelknochen an die Hüftpfanne an. »Das Labrum wurde teilweise entfernt, ein Teil der Hüftpfanne weggefräst, um Platz zu schaffen, und das Impingement beim Oberschenkelkopf weggeschliffen«, erklärt Hacker.

Der Weg zurück zur gewohnten Fitness ist lange und beschwerlich. »Sechs bis acht Monate beträgt die Ausfallzeit im Normalfall. Jetzt ist es genau fünf Monate her und ich stehe gut da. Die Reha war gut, und dank meiner Grundfitness und der perfekten Betreuung im Olympiazentrum Oberösterreich blicke ich positiv nach vorne«, erklärt Hacker, dem nur zwölf Hundertstelsekunden im letzten Europacup-Super-G gefehlt haben, um in dieser Saison ein Fixticket für den Weltcup in der Tasche zu haben.

»OP war Erleichterung«
Nach dem verpassten Fix-Ticket folgte die OP und damit eine mehrmonatige Auszeit. Doch der Lavanttaler hat in seinem Kopf keinen Platz für Negativität: »Ich bin lange mit Schmerzen gefahren. Die OP war für mich eine Erleichterung. Ich habe vor zwei Jahren gesehen, wie es nach der OP war. Ich bin im Jahr darauf schmerzfrei gefahren, die Saison war ein Wahnsinn. Ich will jetzt weiter Gas geben, denn es bringt nichts den Kopf in den Sand zu stecken. Ich werde weiterkämpfen und ich glaube, wenn man dran bleibt, wird man auch erfolgreich sein.«

Doch wie geht es für den Wahl-Linzer jetzt weiter? »Vor zwei Jahren hatte ich nach 5,5 Monaten die ersten Schneetage, darauf hoffe ich jetzt auch«, sagt Hacker, der nach der OP vier Wochen lang auf Krücken angewiesen war.

Während seine österreichischen Speed-Kollegen eine Vorbereitung in Chile absolvieren werden, hat sich Hacker für einen anderen Weg entschieden: »Wir haben beschlossen, dass ich nicht nach Südamerika fliege, sondern meinen Aufbau hier in Europa, in der Schweiz, Italien und in Österreich, machen  werde.« Bis es soweit ist, steht für den Speedfahrer aber noch viel Training am Programm: »Derzeit trainiere ich 25 bis 30 Stunden die Woche. Sechs Mal die Woche trainiere ich Ausdauer, drei Mal Kraft und drei Mal habe ich ein spezielles Reha-Training.« Nach der Vorbereitung in Europa, stehen Skitage in Nordamerika am Plan. Anfang Dezember geht im US-amerikanischen Beaver Creek der Weltcup-Saisonauftakt der Speedherren über die Bühne. »Ob ich bis dahin fit bin, wird sich zeigen. Jetzt gilt es, erste Skitage zu haben, dann heißt es abwarten, was die Trainer sagen.«

Großes Saisonziel von Hacker ist die Heim-Ski-WM im Februar 2025 in Saalbach-Hinterglemm: »Der Hang liegt mir extrem. Ich habe hier mein erstes FIs-Rennen gewonnen, in der Vorsaison mein erstes Europacuprennen hier gewonnen. Ich war dort immer schnell, und deshalb ist es natürlich ein großes Ziel, dabei zu sein. Es wird nicht einfach, aber ich gebe alles, um am Start zu stehen.«

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