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Die neuen Zahlen: Im Juli waren 1.048 Menschen im Lavanttal ohne Job – Völkermarkt steht besser daAusgabe 32 | Mittwoch, 7. August 2024

Ein Arbeitslosen-Plus von 1,1 Prozent im Vergleich zum Juli 2023 gab es im Bezirk Wolfsberg. Ganz anders in Völkermarkt: Dort gibt es nun 1,5 Prozent Jobsuchende weniger. Bitter sieht es im Bezirk Feldkirchen aus: Die Arbeitslosigkeit nahm um 21,7 Prozent zu.

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Klagenfurt, Lavanttal. Die wirtschaftlichen Probleme machen auch vor dem Lavanttal nicht Halt. Laut einer Information des Arbeitsmarktservice Kärnten, die sich mit dem Monat Juli befasst, steigt die Arbeitslosigkeit im Bundesland – wenn auch nicht so gravierend wie im Rest Österreichs.

Melanie Jann, die stellvertretende Geschäftsführerin des AMS Kärnten: »Auch in Kärnten nimmt  die Beschäftigung mit minus 0,5 Prozent leicht ab und die Arbeitslosigkeit weiter zu. Wir verzeichnen in unserem Bundesland Ende Juli eine Zunahme um 857 arbeitslose Personen, das ist eine Steigerung um 6,1 Prozent« – im Vergleich zum Juli 2023. Jann betont aber auch: »Damit hat Kärnten erneut die geringste Steigerung verglichen mit den anderen Bundesländern.« Der Österreichschnitt liegt bei einem Arbeitslosen-Zuwachs von 9,9 Prozent. In Kärnten waren im Juli 17.329 Menschen ohne Arbeit, davon befanden sich 2.485 in Schulungen (plus 16,6 Prozent). Unselbstständig Beschäftigte wurden 233.000 gezählt, 1.000 Personen oder 0,5 Prozent weniger als im Juli 2023.

So sieht es im Lavanttal aus

Die Zahlen für den Bezirk Wolfsberg sehen so aus: Im heurigen Juli waren 1.048 Menschen ohne Job, eine Zunahme von 1,1 Prozent gegenüber Juli des Vorjahrs. Eine starke Abnahme gab es bei den offenen Stellen im Lavanttal: Derzeit werden für 705 Jobs Menschen gesucht, um 11,8 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.

»Damit hat Kärnten erneut die geringste Steigerung verglichen mit den anderen Bundesländern«
Melanie Jann, Stv. AMS-Geschäftsführerin

In Völkermarkt ist die Lage anders: »Dieser Bezirk verzeichnet mit minus 1,5 Prozent  als einziger  im Juli sinkende Arbeitslosenzahlen«, teilt Jann mit. 1.040 Menschen sind dort ohne Arbeit.

Anderswo sieht es schlechter aus: Der Bezirk Feldkirchen verzeichnete binnen eines Jahres eine Steigerung der Arbeitslosenzahlen um 21, 7 Prozent auf 544 Menschen. 

In St. Veit gibt es ein Arbeitslosen-Plus von 10,4 Prozent und insgesamt 1.290 Menschen ohne Beschäftigung, in Klagenfurt sind es neun Prozent mehr oder insgesamt 5.385 arbeitslose Personen. Im Bezirk Hermagor wurde keine Veränderung verzeichnet: Im Juli 2023 wurden 152 Arbeitslose gezählt, heuer waren es ebenfalls 152 Menschen. Auch Spittal weist einen besseren Wert auf als der Bezirk Wolfsberg: Dort stieg die Arbeitslosigkeit innerhalb eines Jahres um nur 0,5 Prozent (1.310 Arbeitslose gesamt).

Ein großes Problem

Sorgen bereitet die große Zunahme unter jungen Kärntnern. Jann: »Sehr genau beobachten wir die Entwicklung bei der Zielgruppe der Jugendlichen unter 25 Jahren: Hier hat die Arbeitslosigkeit im Juli um 18 Prozent zugelegt.« Es gibt jetzt 222 junge Menschen mehr, die keine Arbeit haben. Besonders betroffen sind die 20- bis 24-Jährigen, von denen 177 mehr ohne Job dastehen. 

Interessant sind die Zahlen der Arbeitslosen nach Beruf. Im Baugewerbe haben 851 Arbeiter keinen Job, exakt so viele wie im Juli 2023. Dagegen gibt es in den technische Berufen einen Zuwachs um 22,5 Prozent (675 Arbeitslose), in der Metall- und Elektrosparte um 18,6 Prozent (925 Arbeitslose). In der Sparte Holz zeigt die Statistik eine Zunahme von 18,1 Prozent (163 Arbeitslose). Und auch im Tourismus sind um 6,9 Prozent (1.440 Personen) mehr arbeitslos als im Vorjahr. Laut Jann ist aber erfreulich, dass die  Zahl der Langzeitarbeitslosen, die über ein  Jahr lang beim AMS vorgemerkt sind, um 1,2 Prozent gesenkt wurde. Bei den über 50-Jährigen gab es indessen eine Zunahme um 3,9 Prozent. Im Vergleich steht Kärnten trotzdem nicht schlecht da: Österreichweit stieg die Arbeitslosigkeit in dieser Gruppe um neun Prozent.

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