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Mini-Ambulatorien: Kommt nun eine Lösung?Ausgabe | Mittwoch, 27. Juni 2018

Am Mittwochabend findet ein Gespräch zwischen pro mente und den Fördergebern – Land Kärnten und Sozialversiche- rungsträger – statt, um eine Lö- sung zu finden, wie es mit den Mini-Ambulatorien in Wolfsberg und St. Veit weitergehen soll.

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WOLFSBERG/VÖLKERMARKT. Vor zwei Wochen berichteten die Unterkärntner Nachrichten darüber, dass die Zukunft der pro mente Miniambulatorien in Wolfsberg und St. Veit mit ihren Außenstellen in Völkermarkt und Klagenfurt ungewiss sei. Denn die Fördergeber, Land Kärnten und Sozialversicherungsträger, überlegen, den im September auslaufenden Vertrag mit pro mente nicht mehr zu verlängern. Der Grund: Im Vertrag steht, dass ein Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie für je zehn Wochenstunden pro Standort angestellt sein muss. Und genau einen solchen kann pro mente derzeit nicht finden.

„Wir sind schon seit langem auf der Suche nach einem Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, bislang aber erfolglos. Es ist derzeit einfach unmöglich in Österreich einen solchen zu finden“, erzählt Tanja Bleis, Fachbereichsleiterin für die Mini-Ambulatorien bei pro mente.

 

Wird eine Lösung gefunden?

Am Mittwochabend findet ein Treffen zwischen den Verantwortlichen von pro mente und den Fördergebern statt. Dabei werden von pro mente Vorschläge für eine Übergangslösung präsentiert werden. Vorstellbar wäre, dass diesen Bereich ein Erwachsenenpsychiater übernehme oder vielleicht ein Allgemeinmediziner, der sich für das Fach Kinder- und Jugendpsychiatrie interessiert. Eine weitere Möglichkeit wäre es, die Mini-Ambulatorien in Zukunft als Beratungsstellen weiterzuführen. „Der Großteil der Arbeit in unseren Einrichtungen wird ohnehin von Logopäden, Ergotherapeuten, Psychologen usw. erledigt. Es geht um lediglich vier Prozent unserer Aufgaben, für die ein Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie notwendig wäre“, erzählt Bleis.

 

Betrieb läuft normal weiter

Kürzlich musste für die 22 Mitarbeiter, davon zwölf in Wolfsberg, eine Vormeldung beim AMS erfolgen. Und auch viele Eltern sind verunsichert, wie es mit der Behandlung ihrer Kinder weitergeht. „Derzeit läuft der Betrieb ganz normal weiter. Wir stellen nichts ein, da wir davon überzeugt sind, dass wir eine Lösung finden werden. Wir haben im Vorjahr 1.200 Kinder behandelt, da kann niemand sagen, dass die Sorgen und Probleme ihrer Eltern nicht zählen“, so Bleis, die die Kritik der Fördergeber, dass pro mente sich nicht genügend bzw. rechtzeitig darum gekümmert hätte, nicht versteht: „Wir sind bereits im Jahr 2014 aktiv geworden, aber es war uns einfach nicht möglich, einen Kinder- und Jugendpsychiater zu finden. Da ist auch das Land gefordert.“

 

Was passiert im Worst-Case?

Sollte bis September keine Lösung erzielt werden, weiß niemand, wie es weitergeht.
„Ich kenne keine Einrichtung, die ein solches Angebot, wie unsere Mini-Ambulatorien haben. Wir sind ein One-Stop-Shop. Die Eltern müssen die Therapeuten nicht einzeln aufsuchen, bei uns ist alles gebündelt. Wir haben hoch motivierte und qualifizierte Mitarbeiter und passen uns an die Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen an“, sagt Bleis.

 

 

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