St. Michael. Rund 2,5 Millionen Euro werden von Hans-Peter Jöbstl und Christoph Feldbacher, beide 29 Jahre jung, in die Errichtung einer Forstpflanzen-Produktion investiert. Auf einer Fläche von rund 1.500 Quadratmetern – davon 1.000 Quadratmeter Produktionsfläche und 500 Quadratmeter Kühlhaus – werden von der Wurzelwerkstatt GmbH eine Halle sowie Container, die als Büros genutzt werden, aufgestellt. Außerdem umfasst der Grund in St. Michael, wo die Produktionsanlage verwirklicht wird, noch drei Hektar Stellfläche für die Pflanzen.

Zur Gründung der Wurzelwerkstatt GmbH, deren Geschäftsführer Jöbstl und Feldbacher sind, kam es durch die Übernahme der Murauer Forstpflanzen GmbH aus dem oberösterreichischen Ried im Innkreis. »Rudolf Murauer war ein langjähriger Partner von uns, der in Pension ging und keinen Nachfolger für seinen Betrieb hatte. In Gesprächen hat es sich ergeben, dass er einen Nachfolger für seinen Betrieb sucht und er gerne hätte, dass wir den Betrieb übernehmen«, blicken Jöbstl und Feldbacher auf das Jahr 2024 zurück, als die Entscheidung dafür gefallen ist. Rudolf Murauer wird den beiden Lavanttalern in den kommenden vier Jahren noch unterstützend in der Aufzucht zur Seite stehen. »Die Entscheidung war nicht einfach, weil der Betrieb Murauer zu den besten auf dem Gebiet zählt und über eine enorme Qualität verfügt. In diese Fußstapfen muss man erst hineinpassen«, sagt Hans-Peter Jöbstl.

»In unserer Branche ist die Sortenvielfalt ausschlaggebend«
Christoph Feldbacher, Wurzelwerkstatt GmbH

Die Wurzelwerkstatt, die den gesamten Kundenstamm der Murauer Forstpflanzen GmbH mitübernommen hat, und zehn Mitarbeiter beschäftigt, muss jährlich rund 2,2 Millionen Pflanzen produzieren – alle für Wiederverkäufer. »In unserer Branche ist die Sortenvielfalt ausschlaggebend. Wir züchten über 50 verschiedene Baumarten – sowohl Nadel- als auch Laubbäume«, erklärt Feldbacher.

Der »Grundstein«, so das Duo, ist das derzeitige Bauprojekt, denn die derzeitige Infrastruktur ist langfristig gesehen zu klein. Die Pflanzen werden in der Halle getopft, auf Eisenpaletten aufgeladen und händisch ausgetragen. Nach ein bis zwei Jahren, je nach Baumsorte, sind die Pflanzen bereit für den Verkauf. »In diesen ein bis zwei Jahren ist die Pflege der wichtigste Punkt. Gleichzeitig ist sie auch am aufwendigsten, weil maschinell in diesem Bereich nicht viel möglich ist«, sagt Jöbstl.

Als »Übergang«, bis die Arbeiten am neuen Standort Ende des Jahres fertig sind, hat die Wurzelwerkstatt eine Fläche in St. Michael angemietet, wo die Pflanzen bereits gedeihen. »Wir sehen jeden Tag nach den Pflanzen, weil wir sie täglich auf Schädlings- oder Pilzbefall kontrollieren müssen«, ergänzt Feldbacher.

Eine zentrale Rolle spielt die Bewässerung. Deshalb werden am neuen Standort zwei Teiche angelegt. »Auch unser ganzes Oberflächenwasser wird in den Teich zurückgeführt. Zusätzlich arbeiten wir mit einer Wasserrückgewinnung nach der Bewässerung. Das überschüssige Wasser wird aufgefangen und kommt zurück in die Teiche«, so die beiden Lavanttaler abschließend.