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Wolfsberg. Nein, es werden keine Wohnungen errichtet, wie zuletzt immer wieder in der Bezirkshauptstadt spekuliert wurde. »Ich werde eine neue Halle bauen«, sagt jetzt Günther Lichtenegger, Eigentümer der im Vorjahr niedergebrannten Lebek-Halle in der Wolfsberger Lagerstraße. Er hofft, bereits im Sommer mit dem Neubau beginnen zu können.
Wie berichtet war Wolfsberg in der Nacht auf Freitag, 27. September 2024, hell erleuchtet. Der Grund war der Brand der 200 Meter langen und 8.500 Quadratmeter großen Lebek-Halle. Das Feuer war an der Ostseite ausgebrochen und hatte auf das gesamte Gebäude übergegriffen. Nach dem Auslösen des Alarms um 2.56 Uhr waren 15 Feuerwehren aus dem ganzen Bezirk mit 28 Fahrzeugen und 180 Einsatzleuten nötig, um die Flammen unter Kontrolle zu bekommen. Trotzdem wurde die Halle völlig vernichtet, es entstand Schaden in Millionenhöhe.
Bereits am 23. Dezember des Vorjahrs ging vor Ort eine Verhandlung über die Bühne, in der der Abbruch des Gebäudes samt der Außenanlagen besprochen wurde. »Ich erwarte den Bescheid bis etwa Ende Jänner«, sagt jetzt Lichtenegger. Die Genehmigung ist die Voraussetzung, um die »Wiederbelebung« starten zu können, deren Planungsphase bereits angelaufen ist. Kommt die Zustimmung der Stadt, soll die Brandruine bereits Ende Feber abgetragen werden.
»Wir haben bereits viele Anfragen von Interessierten, auch neue Mieter kommen dazu«
Günther Lichtenegger, Besitzer der Halle
Lichtenegger, Geschäftsführer der bekannten Wolfsberger Lico Isolierbau GmbH, begründet den Entschluss, abermals eine Halle zu errichten, so: »Wir haben bereits viele Anfragen von Interessierten, die sich darin einmieten wollen, auch neue Mieter werden dazukommen.« Der Bedarf ist also vorhanden.
Der Neubau am bisherigen Standort soll zwischen 10.000 und 15.000 Quadratmeter groß sein und die Ausmaße der alten Halle damit übertreffen. Die Investitionssumme gibt Lichtenegger mit zehn bis 15 Millionen Euro an.
Auf die Frage, ob der Schadensfall mit der Versicherung bereits geregelt ist, sagt der Eigentümer: »Noch nicht. Der Versicherung ist aber bewusst, dass der Auslöser des Feuers ein technisches Gebrechen im Bereich der Diskothek war, wie die Polizei festgestellt hat. Jetzt wird über die Höhe des Betrags verhandelt, der ausbezahlt werden soll.« Eine Summe nennt der Unternehmer nicht, »es geht aber um viel Geld«, wie er sagt.
Nach dem Feuer
Lichtenegger hatte bereits unmittelbar nach dem Feuer über einen Wiederaufbau nachgedacht – ohne sich festzulegen. »Langfristig würde es sich auszahlen – und wir denken langfristig«, sagte er im September zu den Unterkärntner Nachrichten. Für seine Mieter sei der Brand eine »Katastrophe« gewesen, so der Eigentümer damals. Und: »Wir werden gemeinsam besprechen, wie die Zukunft aussehen könnte.« Denn die Halle befinde sich auf einer »Schlüsselfläche« in Wolfsberg.
Tatsächlich hat das Ereignis viele Menschen hart getroffen. So wollte darin der Wolfsberger Gastronom Josef Berglitsch am 4. Oktober das Spielparadies »Jump and Play« eröffnen – und stand plötzlich vor verkohlten Trümmern. Betroffen war auch der LTSC Wolfsberg. Auf über 400 Quadratmetern standen dem Tanzsportclub zwei Übungssäle zur Verfügung, die vernichtet wurden. Dabei wurden auch zwei Musikanlagen, Mischpulte und die Küche zerstört.
Beim Brand ging auch ein Großteil des Werk des bekannten Wolfsberger Künstlers Karl Schüßler verloren, außerdem Wahlkabinen für die damals anstehende Nationalratswahl.
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