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Raiffeisenbanken Oberes Lavanttal und St. Paul fusionieren: »Können noch besseres Service bieten«Ausgabe 30 | Mittwoch, 24. Juli 2024

Mit der Fusion verschmelzen sechs Standorte zu einer Genossenschaft. Für die knapp 12.000 Bankkunden ändert sich (fast) nichts. Durch den Zusammenschluss erwartet man sich vor allem Synergieeffekte. EDV-technisch ist die Fusion Mitte Oktober erledigt.

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Bad St. Leonhard, St. Paul. Anfang Juli fanden die Generalversammlungen der Raiffeisenbank Oberes Lavanttal und der Raiffeisenbank St. Paul statt. In beiden Versammlungen wurde eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen: Die zwei Banken fusionieren zu einer Genossenschaft. Die zukünftige »Raiffeisenbank Oberes Lavanttal – St. Paul eG.« soll beiden Banken Vorteile bieten. Erich Schatz, Vorstand und Geschäftsleiter der RB Oberes Lavanttal, sagt: »Wir mussten uns etwas überlegen, wie wir die anstehenden Herausforderungen in der Zukunft meistern wollen. Als größere Einheit ergeben sich viele Synergieeffekte für beide Banken, und eine kleine Bank hat die gleichen gesetzlichen und regulatorischen Anforderungen zu erfüllen wie eine große.«

Der Grundgedanke zur Fusion keimte bereits vor zwei Jahren erstmals auf. »Die Gespräche werden seit ungefähr zwei Jahren geführt. Bei der Generalversammlung im Vorjahr haben wir den geplanten Schritt angekündigt«, so Schatz weiter. Die Fusionsbeschlüsse seien da, damit fehle noch die Bewilligung der Finanzmarktaufsicht, damit die Fusion auch im Firmenbuch steht und somit offiziell vollzogen ist. Die technische Fusion, wenn auch die EDV-Technik umgestellt ist, wird Mitte Oktober abgeschlossen sein.

Insgesamt haben die beiden Banken sechs Filialen. Zur RB Oberes Lavanttal zählen die Filialen in Bad St. Leonhard, Reichenfels und Preitenegg. Zur RB St. Paul zählt neben der Filiale in St. Paul noch der Standort in St. Georgen sowie die im Dezember des Vorjahrs am Bahnhof Lavanttal in St. Paul eröffnete SB-Zone. »Wir können uns vergrößern, Synergien nutzen und ein noch besseres Service bieten, aber das Wichtigste ist, dass die Personen zusammenpassen müssen – vom Vorstand bis zum Aufsichtsrat. Die Chemie muss stimmen, und das hat sich mit St. Paul ergeben«, erklärt Schatz, der auch versichert: »Die Bankstellen bleiben alle erhalten, es wird nichts geschlossen.« 

»Die Schienen sind gelegt«

Interessant war die Fusion laut des Bad St. Leonharder Vorstands auch, weil man »zur starken Region im oberen Lavanttal mit St. Paul im unteren Lavanttal eine Region hat, die zukünftig noch stärker wird. Die Prioritäten sind unten gesetzt, die Schienen sind wortwörtlich gelegt«, spielt Schatz auf die Eröffnung der Koralmbahn an, die Ende 2025 in Vollbetrieb gehen wird. Für die Bankkunden ändert sich (fast) nichts – sie behalten alle ihre Betreuer. Schatz: »Einzig die St. Pauler Kunden bekommen unsere Bankleitzahl. Damit ändert sich der IBAN. Für die Kunden in Bad St. Leonhard bleibt alles unverändert.«

Mit der Fusion hat die Genossenschaft sechs Standorte, 11.890 Kunden, 40 Mitarbeiter, eine Bilanzsumme von 326 Millionen Euro und ein Betriebsergebnis von knapp über fünf Millionen Euro. Die Eigenmittelquote beträgt rund 20 Prozent. »Wir haben nun eine andere Größe, können auch größere Kunden servicieren. Durch die Fusion ist die Eigenkapitalausstattung höher, und das ist die Grundlage für Kreditvergaben«, erklärt Schatz.

Zur weiteren Entwicklung der Raiffeisenbanken im Lavanttal sagt Schatz: »Nichts ist auszuschließen. Es ist möglich, dass in fünf bis zehn Jahren nur noch eine Raiffeisenbank für das ganze Tal da ist. Das ist nicht abwegig.«

Der Vorstand

In der »Raiffeisenbank Oberes Lavanttal – St. Paul eG.« setzt sich der Vorstand mit der Fusion wie folgt zusammen: Es gibt mit Erich Schatz und Ferdinand Sattler (Oberes Lavanttal) sowie Simone Krainer und Michael Spitzer (St. Paul) vier Personen im Vorstand. Sattler verabschiedet sich Ende Oktober dieses Jahres in den Ruhestand. Ab November gibt es schließlich mit Schatz (Markt), Krainer (Markt) und Spitzer (Marktfolge) ein Führungstrio in der Genossenschaft. »Dass wir die Stelle nicht nachbesetzen müssen, ist einer der Synergieeffekte«, sagt Schatz. Aufsichtsratvorsitzender ist Franz Poganitsch, sein Stellvertreter Gerhard Loibnegger. 

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