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Fischereibetreiber Habsburg-Lothringen fordert zehnjähriges Fischereiverbot im ganzen Land Ausgabe 39 | Mittwoch, 29. September 2021

Laut dem Wolfsberger würde zwar auch das nicht dazu beitragen, dass sich der vom Fischotter dezimierte Fischbestand erholen könnte. Er baut aber auf den Aufschrei der Tourismusunternehmen, um den Fokus der Zuständigen auf das Problem zu richten.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Immer wieder wurde versucht, den Fischbestand in der Lavant mit Besatzaktionen (Foto links) zu heben. Vergebens. Betreiber Ulrich Habsburg-Lothringen (rechts) hat jetzt eine neue Idee, um auf die von den Fischottern verursachten Probleme aufmerksam zu machen. Laut ihm ist der Fluss mittlerweile nahezu fischfrei. Privat, Hok

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Wolfsberg. Mit einem neuen Vorschlag lässt der Wolfsberger Fischereibetreiber Ulrich Habsburg-Lothringen aufhorchen. Seine Forderung: »Man sollte die Befischung für zehn Jahre total aufgeben und auch keine Fischerkarten mehr verkaufen« – in ganz Kärnten. Der 79-Jährige weiß zwar, dass auch das letztlich sinnlos wäre, wenn nicht zugleich der Fischotter reduziert würde. Er hofft aber auf ein anderes Resultat: »Dann könnten die Touristen nicht mehr fischen und es gäbe ein großes Geschrei von den Fremdenverkehrsunternehmen.«

Habsburg, der mehrere Fischereireviere entlang der Lavant betreibt, die sich im Eigentum seines Sohnes Clemens befinden, kämpft seit Jahren gegen die wachsende Fischotter-Population im Land an (wir berichteten). Die Tiere haben die Fischbestände laut dem Wolfsberger mittlerweile dramatisch verringert.

»Die Lavant ist fast fischfrei. Es gibt nur noch maximal 15 Zentimeter große Forellen«
Ulrich Habsburg-Lothringen, Fischereibetreiber

»Die Lavant ist fast fischfrei. Gab es vor 3o Jahren noch, vor dem Bau der zentralen Kläranlagen in Mauterndorf und Mettersdorf, noch 285 Kilo Fisch pro Hektar – Forellen, Äschen, Barben und vereinzelte Huchen –, haben wir jetzt einen Bestand von fünf bis zehn Kilo pro Hektar«, sagt Habsburg. Dabei handle es sich aber lediglich um maximal 15 Zentimeter große Forellen und ukrainische Bachneunaugen. 

Aufstiegshilfe, aber keine Fische

Heuer wurde im Bereich der Lavantinsel beim Trattlpark in Wolfsberg eine Fischaufstiegshilfe in Form eines naturnahen Beckenpasses errichtet, wie es die EU-Wasserrahmenrichtlinien vorschreiben, um Flüsse und Fließgewässer wieder fischdurchgängig zu machen. Habsburg: »Man sollte einmal prüfen, welche Fische dort noch aufsteigen. Ich denke, man hätte mit dem investierten Geld Nützlicheres machen können.«

Der Fischereibetreiber versuchte zuletzt immer wieder, durch das Einsetzen neuer Fische die Situation zu verbessern: »Das Land sieht das aber nicht gerne. Es wird argumentiert, damit werde nur der Fischotter gezüchtet.« Tatsächlich war das Ergebnis der letzten derartigen Aktion im heurigen Juni ein Fehlschlag. »Von den eingesetzten Fischen ist nichts mehr vorhanden. Es war für die Fische – oder vielmehr den Fischotter«, so Habsburg. Trotzdem sieht er keine Handlungsalternativen: »Wenn ein Kaufhaus ausgeraubt wird, muss der Besitzer neue Ware hineinstellen – was sollte er sonst verkaufen?«

Er beziffert seinen Schaden auf rund 30.000 Euro pro Jahr. 20.000 Euro wurden mit dem Verkauf von Fischerkarten erlöst, weitere 10.000 Euro flossen als Entschädigung von Kraftwerksbesitzern. »Die Entschädigung erhalte ich noch«, so der 79-Jährige, »die Frage ist aber, wie lange noch. Denn wenn es keine Fische mehr gibt, werden die Kraftwerksbetreiber früher oder später sagen: ›Es gibt keine Fische mehr, die von Spülungen geschädigt werden könnten. Also müssen wir auch nicht mehr zahlen.‹«

Der Wolf und der Fischotter

Habsburgs Pech: Während die von Wölfen angerichteten Schäden in aller Munde sind, ist das öffentliche Interesse am Fischotter gering. »In Wahrheit verursachen die Wolfsrisse im Land etwa ein Prozent jener Kosten, die der Fischotter anrichtet. Beim Wolf ist der Wirbel riesig, weil übel zugerichtete Kadaver zurückbleiben. Wenn der Fischotter einen Fisch frisst, bleibt nichts übrig«, so der Fischereibetreiber.

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