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St. Andrä. Bernhard Jandl, langjähriger Betreiber des Restaurants »Anfora« in der Freizeitanlage St. Andräer See, hat sich zurückgezogen. Daher begab sich die Bischofsstadt auf die Suche nach einen neuen Wirt. Die Bewerbungsfrist ging am Freitagmittag, 5. Jänner, zu Ende.
»Wir haben Bewerbungen erhalten«, sagte am Freitag um 12.10 Uhr der zuständige Stadtrat Jürgen Ozwirk (FPÖ), »wir werden sie nun mit einem externen Berater prüfen und sortieren. Wir müssen schauen, wie valid sie sind.«
Laut Ausschreibung mussten Interessenten die Höhe der Pacht, die sie bereit sind zu zahlen, in ihrer Bewerbung nennen, die Gemeinde machte keine Vorgaben. Welche Pachthöhe stellt er sich vor? Ozwirk: »Das kann ich nicht sagen, wir müssen uns ansehen, was von den Bewerbern geboten wird.«
»Wenn der neue Pächter das Restaurant anders nennen möchte, darf er das«
Jürgen Ozwirk, Stadtrat
Der Stadtrat wünscht sich für das Restaurant, »dass wir einen beherzten Pächter bekommen, der eine gute Küche bietet. Er soll Freude am Arbeiten haben und in diesem Betrieb seine Zukunft sehen. Außerdem soll er mit den Badegästen gut auskommen.« Laut Ozwirk wird die Entscheidung, für welchen Bewerber man sich entscheidet, »bald« fallen: »Natürlich vor Saisonbeginn, denn der Pächter braucht Zeit, sich einzurichten.« Sollte der übrigens statt »Anfora« einen anderen Namen bevorzugen, stehe ihm das frei, sagt Ozwirk.
Zusammenarbeit mit der Stadt
Der »Neue« muss auch bereit sein, eng mit der Stadtgemeinde zusammenzuarbeiten: Denn die möchte das »Veranstaltungsangebot in der Freizeitanlage mit diversen Veranstaltungen erweitern«, wie es in der Ausschreibung heißt. Dazu ist die Unterstützung des Pächters nötig. Sollte der Ideen für eigene Events haben, können sie »mit der vorhandenen Infrastruktur ebenfalls unterstützt werden«.
Das Restaurant verfügt über rund 240 Sitzplätze – 40 im Gastraum, weitere 200 auf der Terrasse. Das Gebäude selbst wurde 1990 gebaut und 2004 erweitert. Keller gibt es keinen, geheizt wird mit Öl.
Die Vorstellungen der Gemeinde, wie das Lokal betrieben werden soll, sind exakt: Sie wünscht sich einen Ganzjahresbetrieb, der einen Ruhetag einlegen kann – allerdings nicht während der Zeit, in der der Badebetrieb am See läuft: Von Mai bis September ist täglich von 9 bis 22 Uhr offenzuhalten, ganztägig müssen warme Speisen angeboten werden. In der Ausschreibung wurde sogar auf die einzelnen Zielgruppen eingegangen: Allen Besuchern ist bürgerliche, regionale und saisonale Küche zu kredenzen, dazu Süß- und Mehlspeisen. Für die Kleinen braucht es kindergerechte Speisen, für Badegäste und Fischer leichte Küche. Und den Campern ist Frühstück anzubieten. Außerdem ist es für die Gemeinde wünschenswert, dass »der Fokus auf gesunde Küche für alle Zielgruppen« liegt.
Geboten wird im Gegenzug ein »langfristiges Pachtverhältnis – zwischen fünf und zehn Jahren«. Die Instandhaltungspflicht für Gebäude und Inventar liegt beim Pächter, der die Betriebs- und Heizkosten tragen muss. Der hat außerdem bei Pachtbeginn 10.000 Euro Kaution in Form eines Sparbuchs zu hinterlegen.
Dazu heißt es in der Ausschreibung: »Inventar und Küche – Anschaffung seitens des Pächters.« Bedeutet das, die gesamte Kücheneinrichtung ist selbst zu kaufen? Ozwirk: »Sie kann vom bisherigen Betreiber übernommen werden.«
Das musste vorgelegt werden
Interessenten mussten neben einem Lebenslauf auch ein Gastronomiekonzept und eine Musterspeisekarte samt Preisen vorlegen. Weiters war ein Veranstaltungskonzept und ein Geschäftsplan samt Grobplanung für die ersten Jahre sowie eine Umsatzplanung für die einzelnen Zielgruppen mit Erläuterungen – etwa der Gästeanzahl und der durchschnittlichen Konsumationseinnahmen – notwendig.
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