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Verkauf eines stadteigenen Gebäudes in St. Stefan hat nicht geklappt: Ausschreibung wird verlängert Ausgabe 47 | Mittwoch, 18. November 2020

Mit einem Mindestpreis von 570.000 Euro bot die Stadt Wolfsberg das Wohn- und Geschäftsgebäude in der Hauptstraße 14 an. Es gab Interessenten, zum Abschluss kam es aber nicht. Jetzt haben Kaufwillige bis Ende Februar Zeit, sich um das Objekt zu bewerben.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Horst Kakl Von Horst Kakl kaklno@spamunterkaerntner.at
Dieses Haus in der Hauptstraße 14 will die Stadt Wolfsberg verkaufen: eine Geschäftsfläche rund 280 Quadratmetern unten, sechs Wohnungen oben, dazu haufenweise Parkplätze. Zugeschlagen hat keiner der Interessenten. Jetzt gilt laut Stadtrat Jöbstl (Bild links) die Angebotsfrist, die am 31. August zu Ende gegangen war, bis Ende Februar 2021. Fotos: KK, Hok

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Wolfsberg. Interessenten wären vorhanden gewesen, ein Abschluss sei aber nicht zustande gekommen. So sagt der für Wohn- und Geschäftsgebäude verantwortliche Wolfsberger Stadtrat Jürgen Jöbstl (SPÖ). Konsequenz: Die Ausschreibung wird bis Ende Februar 2021 verlängert. Bis dahin bleibt das Wohn- und Geschäftsgebäude in der Hauptstraße 14 in St. Stefan weiter im Besitz der Stadt Wolfsberg.

Einmal mehr musste die Bezirkshauptstadt damit erfahren, dass es nicht einfach ist, sich von seinen Immobilien zu trennen. Wie berichtet hatte sie im Juli das Gebäude in St. Stefan zum Verkauf angeboten. Das unterkellerte und zweigeschossige Haus wurde etwa 1963 erbaut und 1996 generalsaniert sowie mit einem Vollwärmeschutz ausgestattet. Im Erdgeschoss ist eine Geschäftsfläche mit einer Größe von rund 280 Quadratmetern untergebracht, oben gibt es sechs Wohnungen mit einer Gesamtfläche von etwa 400 Quadratmetern. Fünf davon und die Geschäftsflächen waren zum Zeitpunkt der Ausschreibung vermietet, die Mieter dürfen auch im Fall eines Verkaufs bleiben. 

Kaufinteressenten, die vertraglich verpflichtet werden sollen, das Gebäude zehn Jahre lang zu behalten, konnten bis 31. August per Post ein schriftliches Angebot stellen. Mit der Abwicklung der Ausschreibung waren – und sind – die Wiener Anwälte Stolitzka & Partner beauftragt. Um am Verfahren teilzunehmen, musste ein »Angeld« von 1.000 Euro auf einem Konto deponiert werden.

Das Mindestgebot: 570.000 Euro (plus 20 Prozent Steuer) für das Gebäude samt 1.575 Quadratmeter Grund, auf dem sich reichlich Parkplätze befinden.

Da sich der Verkauf vorerst zerschlagen hat, geht er jetzt in eine weitere Runde. »Die Voraussetzungen mit den Interessenten passten nicht«, begründet Stadtrat Jöbstl die gescheiterten Verhandlungen. »Wir werden die Ausschreibung jetzt ein weiteres Mal veröffentlichen (Anm.: siehe S. 18), wer Interesse hat, kann sich weiterhin melden.« Sollte es auch nach Ablauf der Frist Ende Februar nicht klappen, wird die Causa ein weiteres Mal im Stadtrat behandelt. Jöbstl: »Dann beraten wir, was mit dem Gebäude geschehen soll.«

Verwunderung über Anwälte

Verwunderung löste in Wolfsberg der Umstand aus, dass die Formalitäten des Verkaufs in die Hände der im ersten Wiener Bezirk residierenden Anwaltskanzlei Stolitzka & Partner gelegt wurden. »Das wurde im Stadtrat so beschlossen«, erläutert Jöbstl. »Die Absicht war, jemanden außerhalb Kärntens zu beauftragen, damit die Angelegenheit objektiv abgewickelt wird. Wir haben gute Erfahrungen mit dieser Kanzlei. Trotzdem werde ich beim nächsten Mal anregen, dass eine hiesige Kanzlei hinzugezogen wird, sollten wir wieder ein Gebäude zum Verkauf stellen.«

Zäh lief schon der Verkauf der  Stadthäuser Mauerweg 2 bis 14. Nur ein Bewerber meldete sich, und der wollte nur die drei Doppelgebäude mit den Nummern 4 bis 14 kaufen. Im April wurde der Handel abgeschlossen, die Stadt erzielte 363.000 Euro – bei einem Mindestgebot von 360.000 Euro.

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