Seit 1887 | Das unabhängige Wochenblatt für Unterkärnten

Edith Rindler (59): Eine Lehrerin aus Leidenschaft übernimmt die Leitung der VS St. MargarethenAusgabe 38 | Mittwoch, 18. September 2024

Nachdem Hannes Struckl als Schulleiter der Volksschule St. Margarethen zurückgetreten ist, leitet Edith Rindler seit 1. September als provisorische Schulleiterin die Bildungseinrichtung. Lehrerin zu sein ist für die 59-Jährige nicht nur ein Beruf, sondern eine Berufung.

E-Mail

0 Kommentare

Meist gelesen

Artikel

St. Margarethen. Geboren und aufgewachsen ist Edith Rindler auf einem Bauernhof in Prebl. Bereits damals musste sie sich oft um ihre Cousinen kümmern. »Sie waren oft bei uns am Bauernhof, und schon damals hat mir der Umgang mit Kindern sehr gut gefallen. Für mich war schon damals klar, dass ich irgendwann einmal mit Kindern arbeiten möchte«, blickt Rindler zurück. 

Also machte sie an der Pädagogischen Akademie in Klagenfurt die Ausbildung zur Volksschullehrerin. Bevor sie sich in den Beruf stürzte, absolvierte sie ein halbes Jahr als Au-Pair-Mädchen in England. Nach ihrer Rückkehr war sie noch acht Monate als Ordinationshelferin in Wolfsberg tätig, ehe sie 1987 ihre Dienststelle als Volksschullehrerin in Preitenegg antrat. 

»Man muss jedes Kind individuell betrachten, die Begabungen erkennen und die Talente fördern«
Edith Rindler, provisorische Schulleiterin

»Das war schon eine spezielle Zeit. Ich lebte in Prebl und bin jeden Tag mit meinem roten VW-Käfer von Prebl nach Preitenegg und zurück gependelt. Aber es war eine wunderschöne Zeit und wir hatten ein tolles Team. An dieses Jahr erinnere ich mich sehr gerne zurück, es war eine wunderschöne Zeit«, erzählt Rindler. 

Nach nur einem Jahr wechselte Rindler die Schule. In der Folge war sie an den Volksschulen in Schiefling, Prebl und St. Michael tätig, ehe sie 1992 an die Volksschule St. Margarethen kam, wo sie seither tätig ist.

Auch als Schulleiterin wird Rindler künftig selbst vor den Kindern stehen und Deutsch und Mathematik unterrichten. Wichtig ist Rindler außerdem eine gute Feedbackkultur, denn »nur so kann man lösungsorientiert Verbesserungen schaffen«.

Die »Lesetante«

Als Schulleiterin ist es Rindler wichtig, dass sich sowohl Schüler als auch Lehrer, aber auch die Mitarbeiter in der Nachmittagsbetreuung und die Eltern an der Schule wohlfühlen. »Alle, die an der Schule lernen und lehren, sollen eine Wärme fühlen, als wären sie zu Hause. Besonders wichtig ist mir, dass das Soziale vor dem Pädagogischen kommt. Man muss jedes Kind individuell betrachten, die Begabungen erkennen und die Talente fördern«, meint Rindler.

Besonderer Wert wird dabei  auf die Lesekenntnisse gelegt. »Wenn jemand ein guter Leser ist, kann er sich in allen Gegenständen entwickeln und entfalten«, sagt sie. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Errichtung einer Bibliothek an der Schule eines ihrer Herzensprojekt war. Rindler erzählt: »Ich war schon immer die ›Lesetante‹. Im Schuljahr 2009/2010 machte ich mit meiner Lehrerkollegin Angelika Sabath und der Kinderbuchautorin Elisabeth Streitmeier ein Literaturprojekt. Es wurde ein Kalender mit zwölf Geschichten nach Ideen der Kinder produziert. Wir haben damals 400 Kalender verkauft und dadurch einen schönen Reingewinn erzielt«, sagt die neue Schulleiterin. Mit diesem Geld wurden Bücher für die Schule angeschafft – und so entstand die Bücherei unter dem Namen »Landis Leseparadies«. Im, Zuge des Umbaus der Schule 2022 wurde die Bibliothek erweitert und ist seither ihr Herzstück.

Die zahlreichen Partnerschaften der  Schule mit verschiedenen Vereinen und dem Nationalpark Hohe Tauern werden künftig fortgeführt. Auch mit dem Abfallwirtschaftsverband Lavanttal wird eng zusammengearbeitet. »Die Kinder sollen zu umweltbewussten und naturliebenden Menschen erzogen werden«, so Rindler.

Aktiv im Ort

Aber auch im örtlichen Leben bringt sich Rindler immer wieder ein: Seit der Gründung der Frauenrunde St. Margarethen ist sie als Mitglied dabei, sie sang auch beim Chorus Paradisi und ist immer wieder bei diversen Veranstaltungen, sowohl als Privatperson als auch als Lehrerin, mit dabei. Auch mit der Schule wird das aktive Dorfleben gefördert. 

Zu den Schulveranstaltungen kommen immer wieder zahlreiche Besucher aus dem Ort, und mit den Schülern wird immer wieder an Veranstaltungen im Ort, wie zum Beispiel Erntedank, Martinsfest etc. teilgenommen. 

In ihrer Freizeit ist die 59-Jährige sportlich aktiv. Sie spielt Volleyball, macht Yoga, sie wandert und klettert. Verheiratet ist sie mit Johann Rindler, gemeinsam haben sie drei Töchter, Victoria, Julia und Theresa – und Enkeltochter Sophia-Annabella. »Alle drei Töchter sind ebenfalls Lehrerinnen«, schmunzelt Rindler.

0 Kommentare Kommentieren

Keine Kommentare gefunden!

Liebe Leserinnen und Leser, in diesem Kommentarbereich prüfen wir alle Beiträge, bevor sie veröffentlicht werden. Ihr Kommentar erscheint, sobald er gesichtet wurde.

Bitte melden Sie sich an, um die Beiträge zu lesen oder zu kommentieren.AnmeldenHier Registrieren