Artikel
Sie haben vor zwei Wochen die österreichischen Hallentennisstaatsmeisterschaften in der allgemeinen Klasse gewonnen. Was waren Ihre ersten Gedanken nach dem Verwandeln des Matchballs?
Ich war sehr froh darüber, dass das Match, aber auch die ganze Woche, vorbei waren. Es war eine wahnsinnig anstrengende Woche, sowohl körperlich als auch mental. Ich war richtig glücklich und zufrieden, nachdem ich das Match gewonnen hatte. Ich konnte ja zum ersten Mal den Titel in der allgemeinen Klasse gewinnen. Das war schon ein sehr schöner Erfolg, denn es waren viele gute Spielerinnen dort.
Wie sind die Staatsmeisterschaften verlaufen?
Bis zum Halbfinale verlief alles relativ glatt und problemlos. Ich habe bis dahin keinen Satz abgegeben. Im Halbfinale musste ich über drei Sätze gehen. Im dritten Satz war meine Gegnerin körperlich nicht so stark wie ich und ich konnte auch das Semifinale gewinnen. Das Finale war bis zum dritten Satz eine knappe Angelegenheit. Dann machte sich meine körperliche Überlegenheit bemerkbar.
Was sind Ihre Stärken am Tennisplatz?
Auf alle Fälle einmal die Fitness. Da bin ich sehr stark, und es ist eine wichtige Eigenschaft, vor allem bei langen, kräfteraubenden Matches. Aber auch den Aufschlag, Return und mein Grundlinienspiel zähle ich zu meinen Stärken.
Und wo sehen Sie noch Potenzial bzw. die Notwendigkeit für Verbesserungen?
Im Moment arbeite ich mit meinen Trainern intensiv daran, dass das Spiel noch schneller und aggressiver wird. Denn auf internationalem Niveau ist der Tennissport schon so schnell geworden, dass es meist nur mehr kurze Ballwechsel gibt.
Durch die Corona-Pandemie gab es in diesem Jahr lange Zeit keine Turniere. Wie war diese wettkampflose Zeit für Sie?
Es war eine komische Zeit. Ich war viel am Trainieren, hatte aber keine Möglichkeit, Turniere zu spielen und mich mit anderen Spielerinnen bei Matches zu messen. Auch jetzt sind die Vorgaben wegen der Corona-Pandemie bei Turnieren sehr streng.
Sie wollten an den Junioren-Grand-Slam-Turnieren teilnehmen, die sind heuer aber ausgefallen. Also arbeiten Sie auf die Teilnahme daran im kommenden Jahr hin?
Die Junioren-Grand-Slam-Turniere sind Corona zum Opfer gefallen. Ich wollte alle vier Grand-Slam-Turniere spielen. Nun ist es mein Ziel, im nächsten Jahr daran teilzunehmen. Die Australian Open, die im Jänner hätten stattfinden sollen, wurden bereits verschoben. Es stehen noch keine Termine für die Turniere fest. Aber es wäre schon ein Ziel, bei allen vier Grand-Slam-Turnieren dabei zu sein.
Wie sah das Training in der turnierfreien Zeit aus?
Ich habe jeden Tag sehr hart trainiert, und zwar Kondition und Tennisspiel. Ich wollte ja voll fit und so gut wie möglich vorbereitet sein, wenn es wieder los geht.
Was steht bei Ihnen in diesem Jahr noch auf dem Programm?
Wettkampfmäßig im Moment derzeit nichts. Aktuell bin ich mit der Bresnik-Akademie auf Teneriffa, wo ich mich bis Mitte Dezember auf die kommende Saison vorbereite.
Sie trainieren an der Tennisakademie von Günther Bresnik. Wie viel hat Sie das Training dort weitergebracht?
Ich denke, dass mir das Training an der Akademie sehr viel gebracht hat. Günther Bresnik weiß ganz genau, wie das internationale Niveau ist und was es braucht, um auch bei internationalen Turnieren mitzuhalten und wie viel Trainingsumfang es benötigt. Das Training an der Akademie ist sehr professionell und intensiv.
Sie sind jetzt auf Teneriffa. Was steht beim Training im Vordergrund?
Das Hauptziel ist, sich auf das nächste Jahr vorzubereiten. Das Training hier ist sehr hart und intensiv, vor allem auch wegen die Hitze. Ich versuche, viele Bälle zu schlagen und mich auf die Herausforderungen der kommenden Saison vorzubereiten.
Wie sieht Ihre Bilanz in diesem Jahr aus?
Auf jeden Fall habe ich viel weniger Turniere als im vergangenen Jahr gespielt. Ich kam in diesem Jahr auf ca. 15 Turniereinsätze. Der größte Erfolg war sicher der Sieg bei der Staatsmeisterschaft. Außerdem bin ich auch noch bei einem internationalen Turnier ins Finale gekommen.
Sind Sie mit dem Verlauf der diesjährigen Saison zufrieden?
Na ja, zufrieden wäre ein wenig übertrieben. Corona hat in dieser Saison leider sehr viel kaputt gemacht hat, und ich konnte nicht so viele Turniere bestreiten, wie ich ursprünglich geplant hatte. Aber die Turniere, die ich gespielt habe, waren okay. Aber besser geht immer. Es war auch schwer, nach der Verletzungspause wieder reinzukommen. Die Staatsmeisterschaft war ein guter und gelungener Abschluss.
Wie sehen Ihre Pläne für die Zukunft aus?
Im nächsten Jahr die vier Junioren-Grand-Slam-Turniere und meine ersten Turniere auf der WTA-Tour zu spielen.
Ein Traum wäre sicher bei den Generali Open in Linz dabei zu sein, oder?
Auf alle Fälle. Es wird allerdings sehr schwer, sich dafür zu qualifizieren, aber ich versuche es. Es wäre schon ein Traum, in Österreich bei einem WTA-Turnier dabei zu sein. Das kann man mit den Junioren-Turnieren überhaupt nicht vergleichen.
Sie reisen sehr viel um die Welt, zu Turnieren und Trainingslagern. Wer begleitet Sie?
Entweder sind meine Eltern oder Großeltern dabei oder die Betreuer der Tennisakademie.
Und wer hat Ihnen bei der Staatsmeisterschaft die Daumen gedrückt?
Anfang der Woche war es der Opa, am Ende der Woche war die Mama da. Es waren alle sehr stolz auf mich.
Wie bringen Sie Schule und Sport unter einen Hut?
Ich besuche eine Online-Schule, an der man den Stoff und die Prüfungen online machen kann. Diese Schule möchte ich mit der Matura abschließen. Aber es ist grundsätzlich sehr schwer, meine Zeit ist sehr knapp, denn ich trainiere fast den ganzen Tag. Aber ich versuche, es so gut wie möglich unter einen Hut zu bringen.
Ich habe gehört, Sie sind eine tolle Köchin. Wo haben Sie das Kochen gelernt?
Kochen gelernt habe ich von meiner Oma. Ich kann jetzt eigentlich alles kochen, egal ob Fleisch, Nudeln etc. Ich kann auch Kuchen backen. Aber wenn ich bei Turnieren oder im Trainingslager bin, habe ich sehr wenig Zeit dafür. Wenn ich zu Hause bin, dann koche ich schon öfters.
Was ist Ihr Lieblingsessen?
Ich mag sehr gerne Lasagne oder Kuchen, da muss ich immer aufpassen, dass ich nicht zuviel davon esse.
Welche Lasagne ist besser, Ihre oder die Ihrer Oma?
Meine Lasagne ist zwar auch sehr gut, aber die von der Oma ist doch noch besser.
Wie oft sind Sie noch im Lavanttal?
Wenn ich in Österreich bin, fahre ich fast jedes Wochenende ins Lavanttal und bin dann bei meinen Eltern in Reichenfels.
Was machen Sie zum Ausgleich vom Tennissport?
Andere Sportarten. Ohne Sport geht es bei mir nicht.
0 Kommentare Kommentieren
Keine Kommentare gefunden!