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Soboth. Die Kelag führt derzeit gemeinsam mit Behörden und Baufirmen Inspektionen und Instandhaltungsarbeiten an allen normalerweise unter Wasser liegenden Anlageteilen des Speichers Soboth durch. Voraussetzung für diese Arbeiten – die einer Auflage im Genehmigungsbescheid entsprechen - ist die vollständige Entleerung des Speichers. Alle Arbeiten und Maßnahmen sowie die Überwachung der Wasserqualität erfolgen unter behördlicher Aufsicht.
Genau unter die Lupe genommen wurden die wasserseitige Dammböschung, das Einlaufbauwerk zum Triebwasserweg, der Druckstollen, die Druckrohrleitung und die Einrichtungen des Grundablasses. »Der Speicher Soboth bietet derzeit ein ungewohntes Bild«, sagt Reinhard Draxler, Vorstand der Kelag. »Nach den Inspektionen wissen wir, dass alle Anlagenteile in einem sehr guten technischen Zustand sind. Wir müssen allerdings einige Instandhaltungsarbeiten durchführen, die voraussichtlich bis Ende Jänner 2024 dauern werden.«
Bis voraussichtlich Mitte Jänner 2024 wird der Zufluss in den Speicher Soboth durch den Grundablass in den Feistritzbach abgegeben. Das Wasser nimmt Sediment aus dem Speicher mit, deshalb gibt es im Feistritzbach Trübungen. »Wir betreiben unterhalb des Dammes drei Messstellen, um die Wassergüte im Feistritzbach rund um die Uhr zu kontrollieren«, erklärt Projektleiter Christoph Matzer. »Bei allen Parametern bleiben wir unter den Grenzwerten. Die zuständigen Behörden haben online Zugang zu den Messwerten.« Mitte Jänner 2024 wird der Grundablass wieder geschlossen, danach erfolgt die Wasserhaltung im Speicher über den Triebwasserweg in die Drau.
Wiederaufstau im Feber
Nach dem Abschluss der Inspektionen und Instandhaltungsarbeiten plant die Kelag, abhängig vom Fortschritt der Arbeiten am Grundablass, voraussichtlich Anfang Feber 2024 mit dem Wiederaufstau des Speichers Soboth zu beginnen. Er soll am 15. Juni wieder vollständig gefüllt sein. Dafür werden vorwiegend der natürliche Zufluss und die Beileitungen genutzt sowie – durch den Pumpbetrieb – Wasser aus der Drau.
Das Speicherkraftwerk Koralpe ist ein wichtiges Element für die sichere Stromversorgung in Kärnten. Mit ihm ist es möglich, Bedarfsspitzen zu decken sowie in Zeiten geringer Nachfrage oder sehr großer Erzeugung aus Photovoltaik und Windkraft Strom zu verwerten, indem Wasser aus der Drau in den Speicher Soboth gepumpt wird. Draxler: »Pumpspeicherkraftwerke spielen heute und noch viel mehr in Zukunft eine sehr wichtige Rolle zur sicheren Versorgung der Kunden mit Strom aus erneuerbarer Energie.«
Der Speicher hat eine Fläche von etwa 87 Hektar, ein Volumen von 23 Millionen Kubikmeter und ist 76 Meter tief. Zwischen 15. Juni und 31. Oktober ist er normalerweise vollständig gefüllt. Das Wasser aus dem Speicher Soboth nützt die Kelag im Krafthaus des Kraftwerks Koralpe, das 1990 in Betrieb gegangen ist, in der Nähe von Lavamünd zur Stromerzeugung.
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