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Linz, Bad St. Leonhard. Das Friedenslicht, ein Symbol für den weihnachtlichen Frieden, wurde erstmals 1986 von Bethlehem nach Österreich gebracht. Seit damals wird das Licht jedes Jahr mit einer Speziallampe per Flugzeug von Bethlehem nach Linz transportiert. Im Jahr 2008 kam das Licht per Zug erstmals ins Lavanttal – genauer gesagt zum Bahnhof in Bad St. Leonhard.
»Im Jahr darauf war der Bahnhof nicht mehr besetzt, also musste das Licht woanders seinen Platz finden. Es wurde 2009 zum Bahnhof Wolfsberg gebracht. Im Jahr darauf mussten wir wieder eine neue Möglichkeit finden, da auch dieser Bahnhof nicht mehr besetzt war«, sagt Alfred Gollob, der gemeinsam mit Gerhard Scheiber die Friedenslichtaktion mit der Feuerwehrjugend Bad St. Leonhard im Bezirk gestartet hat. Scheiber war damals als Bezirks- und Landesjugendleiter der Freiwilligen Feuerwehr tätig, Gollob als Jugendbeauftragter bei der FF Bad St. Leonhard. Gollob, heute Brandinspektor, kam 1983 über seine Familie zur Feuerwehr.
»Im Jahr 2008 haben wir mit der Friedenslichtaktion 600 Euro eingenommen und nicht gewusst, was wir mit dem Geld machen sollen. Wir hatten ja nicht damit gerechnet, dass wir überhaupt Geld einnehmen. Also haben wir es gespendet«, erinnert sich der heute 59-jährige Gollob, der in Bad St. Leonhard lebt, verheiratet und Vater von zwei Söhnen, Kevin (30) und Raphael (27), ist. Diese Spende sollte die erste von vielen werden, denn die Friedenslichtaktion erfreute sich immer größerer Beliebtheit und lukrierte auch immer höhere Spendensummen.
Konkret wurden bislang 223.400 Euro eingenommen, mit denen 43 Familien, zwei Einrichtungen und die Schmetterlingskinder unterstützt wurden. Im Vorjahr kamen erstmals über 30.000 Euro zusammen, mit denen man sechs Familien finanziell unter die Arme greifen konnte. »Wir hätten damals nie gedacht, dass es so großes Interesse an der Aktion gibt. Wir erhoffen uns auch in diesem Jahr wieder einen ähnlichen Beitrag«, sagt Gollob, der im Jahr 2015 Gerhard Scheiber als Bezirksjugendbeauftragter der Freiwilligen Feuerwehr nachgefolgt ist.
Vom Schlossberg ins Lavanttal
Zusammen haben Gollob und Scheiber mit der Feuerwehrjugend die Friedenslichtaktion in Bad St. Leonhard gestartet und später auf das Lavanttal und schließlich ganz Kärnten ausgeweitet. Denn traditionell findet die Übergabe des Friedenslichts von der Feuerwehrjugend Bad St. Leonhard an die weiteren Jugendgruppen des Tals am Schlossberg statt. Die Jugendlichen bringen das Licht in ihre Rüsthäuser, wo die Gemeindebürger das Friedenssymbol abholen können.
Bis inklusive 2018 wurde das Friedenslicht von Gollob aus der Steiermark geholt. »Feuerwehrkameraden haben das Licht aus Linz in die Steiermark gebracht. Wir hatten immer guten Kontakt nach Maria Lankowitz, aber die Bezirke, die das Licht geholt haben, wechselten. Deshalb haben wir beschlossen, das Licht in Linz selbst abzuholen«, sagt Gollob, der am Freitag, 19. Dezember, zum bereits siebenten Mal persönlich ins ORF-Zentrum nach Oberösterreich fährt, um das Licht ins Lavanttal zu bringen. Begleitet wird er dabei wie jedes Jahr von seinem Sohn Kevin und dem Kommandanten der FF Maria Lankowitz, Harald Sorger. Die feierliche Ausgabe des Friedenslichts im ORF-Zentrum kann am Freitag live auf ORF 2 mitverfolgt werden.
Am Samstag, 20. Dezember, findet ab 17 Uhr am Schlossberg in Bad St. Leonhard die Übergabe des Lichts, das von Dechant Martin Edlinger und Bezirksfeuerwehrkurat Pater Anselm Kassin gesegnet wird, an die Jugendgruppen des Bezirks statt. Musikalisch umrahmt wird das Programm vom Bläserquintett der Stadtkapelle und Sängern des örtlichen MGV. »Dazu ist die Bevölkerung natürlich herzlich eingeladen«, sagt Gollob, der das Licht am 22. Dezember nach Klagenfurt bringt, wo es von den Wehren aus ganz Kärnten abgeholt werden kann. Am Dienstag, 23. Dezember, kann das Friedenslicht von 17 bis 20 Uhr bei allen teilnehmenden Rüsthäusern im Bezirk abgeholt werden.
Spenden können bis 31. Dezember auch direkt auf das Bezirksfeuerwehrkonto der Raiffeisenbank St. Stefan (IBAN: AT51 3948 1000 0433 6848) überwiesen werden. »Die Spendenübergabe findet Anfang Jänner im Rüsthaus Wisperndorf statt. Heuer geht das Geld an sechs Familien, die unsere Hilfe benötigen«, so Gollob.

Von Philipp Tripolt
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