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Der Kampf um die Rodung einer Waldfläche auf dem Klippitztörl geht in die nächste Runde Ausgabe 3 | Mittwoch, 19. Januar 2022

Das Salzburger Unternehmen Innocoms GmbH möchte auf dem Klippitztörl Häuser errichten. Dazu muss eine Waldfläche gerodet werden. Anrainer legten Beschwerde ein und erhielten teilweise Recht. Dagegen möchte wiederum die Innocoms GmbH vorgehen.

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Klippitztörl. Bereits seit 2019 kämpft Peter Schatz am Klippitztörl gegen ein Bauprojekt des Salzburger Unternehmens Innocoms GmbH (wir berichteten). Geplant ist die Errichtung mehrerer Chalets auf einer Fläche von rund 5.400 Quadratmetern unterhalb der Landesstraße auf Höhe des Parkplatzes Schwarzkogelhütte. Dafür müsste der Wald auf der Grundfläche gerodet werden.

Schatz befürchtet, dass es durch die Rodung vermehrt zu Überschwemmungen bzw. Vermurrungen kommen würde und versucht seither die Abholzung zu verhindern.

Nachdem im Februar 2021 von der Stadtgemeinde Wolfsberg das Bebauungsverbot in diesem Bereich aufgehoben wurde, erließ die Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg schließlich einen Bescheid, der die Rodung des 1.871 Quadratmeter großen Waldes gestattete. Dieser Teilbereich würde Platz für zwei Häuser bieten. Schatz und zwei weitere Anrainer legten Beschwerde gegen den Bescheid ein und waren damit teilweise erfolgreich. 

»Hätte man die Bäume nicht so hoch wachsen lassen, wäre kein Rodungsbescheid nötig«
Robert Stark, Innocoms GmbH

Ende November des Vorjahrs  entschied das Landesverwaltungsgericht, dass nicht die beantragten 1.871 Quadratmeter, sondern lediglich eine Fläche von 295 Quadratmetern  vom Salzburger Unternehmen gerodet werden dürfen.

Revision wird eingebracht

 Dadurch müsste die Innocoms GmbH ihr Bauprojekt umplanen.  Robert Stark, Geschäftsführer der Innocoms GmbH, sagt: »Wir haben uns über das Urteil des Landesverwaltungsgerichts Kärnten beraten und sind zu dem Entschluss gekommen, eine außerordentliche Revision einzubringen. Das betroffene Grundstück ist seit Jahren Bauland und liegt im erweiterten Siedlungsgebiet. Wir haben keine Widmungsänderung erwirkt, und hätten die Vorbesitzer die Bäume nicht so hoch wachsen lassen, wäre auch gar kein Rodungsbescheid nötig gewesen.« 

Stark weist weiters darauf hin, dass die Innocoms GmbH nicht irgendwo mitten im Wald bauen würde, sondern neben Grundstücken, die bereits bebaut sind.

Sollte die außerordentliche Revision durch die Firma Innocoms Erfolg haben, geht es in die nächste Runde, denn die Anrainer haben bereits angekündigt, den Kampf nicht aufzugeben. 

»Über 500 Unterschriften wurden gegen die Rodung gesammelt, das wurde nicht berücksichtigt«
Peter Schatz, Anrainer

Schatz sagt: »Ich hatte eine Bürgerinitiative gestartet und über 500 Unterschriften gegen die Rodung gesammelt. Das wurde im Verfahren nicht berücksichtigt, da keine Umweltorganisation dahinter stand. Sollte nun der Revision stattgegeben werden, werden wir aber auf alle Fälle mit einer Umweltorganisation zusammenarbeiten.« 

Der Grund für den positiven Rodungsbescheid liege laut Schatz darin, dass im Verfahren lediglich der Deckungsschutz des Waldes – das heißt, wie sich der Wind auf die verbleibenden Waldflächen der Anrainer auswirkt – berücksichtigt wurde. Andere Gutachten wie zum Beispiel bezüglich des Hochwasserschutzes oder der Einfluss der Rodung auf Quellen wurden vom Gericht nicht berücksichtigt. Dass die nicht berücksichtigt wurde liegt daran, dass Schatz nicht als direkter Anrainer gilt, denn unter Anrainer werden nur Personen verstanden, deren Grundstücke im Umkreis von 40 Metern an die Rodungsfläche grenzen. Und Schatz‘ Grundstück ist 45 Meter entfernt. Man darf also gespannt sein, wie es am Klippitztörl nun weitergeht ...

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