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Andrea Primus: »Die Kinder machen das Frühstück und ein Muttertagsgedicht darf auch nicht fehlen« Ausgabe 18 | Mittwoch, 4. Mai 2022

Andrea Primus (43), Mutter von drei Kindern, spricht mit den Unterkärntner Nachrichten anlässlich des Muttertags über die Bedeutung dieses Tages, ihre Familie und wie es ihr als Frau des Wolfsberger Bürgermeisters gelingt, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen.

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Wie feiern Sie den Muttertag? 
Der Muttertag ist der Tag, den wir gemütlich zu Hause verbringen. Unsere Muttertagstradition ist, dass meine Kinder das Frühstück vorbereiten und wir es in Ruhe genießen. Das Muttertagsgedicht darf natürlich auch nicht fehlen.

Gibt es für Sie am Muttertag auch Geschenke von den Kindern bzw. Ihrem Ehemann? 
Ja, die gibt es. Das sind selbstgebastelte Geschenke, die in der Schule gemacht werden, die beiden Größeren kaufen mir natürlich ein Geschenk. Auch Hannes überrascht mich nach Absprache mit den Kindern immer wieder mit einem netten Geschenk.

Und wie feiern Sie diesen Tag mit Ihrer Mutter? 
Für meine Mutter ist der Tag schon etwas ganz Besonderes, da ich genau am Muttertag zur Welt kam und ihr als Baby damals schon einen Vergissmeinicht-Strauß überreicht habe. Dieser Tradition mit den Vergissmeinnicht-Blümchen gibt es noch immer, auch von meinen Kindern bekomme ich jedes Jahr ein selbstgepflücktes Sträußchen überreicht. Meine Mutter wird immer zu uns nach Hause zum Mittagessen eingeladen. 

»Der Muttertag ist ein Symbol für die Wertschätzung der Frauen in ihrer Rolle in der Familie«
Andrea Primus, Mutter von drei Kindern

Das heißt, Sie gehen am Muttertag in kein Restaurant zum Essen?
Wir sind am Muttertag nie in ein Gasthaus gegangen. Wenn das Wetter passt, gibt es eine Grillerei, dafür ist mein Mann Hannes zuständig oder sonst koche auch ich.

Welche Bedeutung hat der Muttertag für Sie persönlich? 
Der Muttertag ist ein Symbol für die Wertschätzung der Frauen in ihrer Rolle innerhalb der Familie und der Erziehung. Dieses Rollenbild hat sich aber glücklicherweise im Laufe der Jahrzehnte geändert. Ich versuche täglich, diese Wertschätzung weiterzugeben. Ich bin mit Leib und Seele Mutter von drei wunderbaren Kindern und es hat für mich viel mehr Bedeutung, wenn meine Kinder auch während des Jahrs für mich da sind und mich bei manchen Arbeiten freiwillig unterstützen – und das machen sie auch. 

Wie schätzen Sie den Stellenwert der Frauen im Lavanttal ein? 
Die Frauen nehmen im Lavanttal eine sehr starke Rolle ein. Egal ob in den ländlichen Regionen oder in der Stadt, unsere Frauen schaffen es mit großem Einsatz, den an sie gestellten Anforderungen gerecht zu werden. Dafür verdienen sie großen Respekt.

Wie ist es, Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen? 
Das ist für jede Frau schwierig und eine tägliche Herausforderung, aber mit einer guten Tagesplanung und Organisation ist alles machbar. Teilweise muss man auch sehr flexibel und einfallsreich sein, damit alle Termine zeitgerecht wahrgenommen werden können. Ich arbeite zu 75 Prozent bei den Stadtwerken, unsere große Tochter Chiara studiert in Klagenfurt, pendelt aber täglich zwischen  Wolfsberg und Klagenfurt. Unserer mittlere Tochter Nicoletta geht in Judenburg in die Kindergärtnerinnenschule und pendelt auch täglich. Seit kurzem hat auch sie den Führerschein, somit ist es um einiges leichter geworden. Wir haben aber die Termine und die Planerei sehr gut im Griff, da wir uns entweder am Vorabend oder in der Früh absprechen, wer wann zu Hause ist, wer Fabio von der Schule abholt, wer kocht bzw. was wir essen etc. Als Joker haben wir ja noch Gott sei Dank meine Mutter, die auch immer für uns da ist, wenn wir sie brauchen.

Wie lebt es sich als Ehefrau eines Mannes, der Bürgermeister von Wolfsberg ist und dessen Amt viel Zeit in Anspruch nimmt? 
Wir sind ein eingespieltes Team – mittlerweile sind wir schon 24 Jahre zusammen und feiern nächstes Jahr unseren 20. Hochzeitstag – und haben alles sehr gut im Griff. Bevor Hannes Bürgermeister wurde, war er als Landtagsabgeordneter auch viel unterwegs. Da mir seine Termine bekannt sind, ist es für mich auch von Vorteil, wie ich was planen kann. Natürlich haben private Termine immer Priorität – die werden von mir vorab schon einmal blockiert. Außerdem ist Hannes ein richtiger Familienmensch und sehr gern zu Hause – wir versuchen, so viel wie möglich gemeinsame Zeit mit der Familie zu verbringen. 

»Mit einer guten Tagesplanung und Organisation ist alles machbar«
Dieselbe zur Frage der Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Sie arbeiten auch bei den Stadtwerken. Wie schnell nach den Geburten sind Sie wieder arbeiten gegangen? 
Nach der Geburt von Fabio war ich anderthalb Jahre in Karenz. Danach hatte ich meine Mutter als Babysitterin. Meine zwei Mädels habe ich während der Studienzeit bekommen – Chiara im zweiten Semester, Nicoletta im achten Semester, einen Tag vor meiner Sponsionsfeier.

Was macht Sie stolz auf Ihre Kinder?
Ich bin sehr, sehr stolz auf meine Kinder. Wir haben uns immer drei Kinder gewünscht – die zwei Mädls haben sich Gott sei Dank auch unbedingt noch ein Geschwisterchen gewünscht. Für mich als Mutter ist es besonders schön, dass unsere Kinder so harmonieren – sie halten zusammen und verstehen sich sehr gut. Die tägliche Liebe, die man von den Kindern zurückbekommt, kann man mit Worten nicht beschreiben, und es gibt keinen Tag ohne den Satz: »Ich hab dich lieb.« Auch im Haushalt wird mitgeholfen, oft werden Arbeiten übernommen – sei es die Inbetriebnahme der Waschmaschine, des Geschirrspülers, des Staubsaugers. 

Was macht eine gute Mutter aus?
Für mich macht eine gute Mutter aus, dass sie Zeit und Verständnis für ihre Kinder hat. Gegenseitiges Vertrauen und Verlässlichkeit gehören auch dazu. Unsere Kinder wissen, dass sie jederzeit zu uns kommen können und wir ihnen mit Rat und Tat zu Seite stehen. 

Und was macht eine gute Familie aus?
Ganz wichtig ist der Zusammenhalt zwischen den Familienmitglieder. Wichtig ist natürlich auch, dass man immer aufrichtig ist, über alles reden kann und immer füreinander da ist.

// Zur Person

Andrea Primus wurde am 14. Mai 1978 in Wolfsberg geboren. Nach der Pflichtschule in Wolfsberg und der Matura am BORG Wolfsberg besuchte sie die Fachhochschule für medizinische Informationstechnik in Klagenfurt. Primus arbeitete danach bei Daimler Chrysler in Graz und ist seit 2007 bei der Wolfsberger Stadtwerke GmbH beschäftigt.  Sie hat drei Kinder im Alter von 10, 17 und 20 Jahren und ist seit 2003 mit Hannes Primus verheiratet.

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