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Nächste Etappe: Jetzt muss ein Gericht über den Windmessmast auf der Peterer Alm entscheidenAusgabe 11 | Mittwoch, 16. März 2022

Die BH Wolfsberg stellte den Antrag, von einer mündlichen Verhandlung abzusehen, doch jetzt kommt es anders. Am 7. April wird die Errichtung des 85 Meter hohen Windmessmasts auf der Peterer Alpe vor dem Landesverwaltungsgericht in Klagenfurt behandelt.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Ob die Errichtung des Windmessmastens auf der Peterer Alpe (Bild) rechtens ist, entscheidet am 7. April das Landesverwaltungsgericht in Klagenfurt. Statt der angebrachten 18 Abspannseile, sind laut Bescheid der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg nur zwölf genehmigt. Foto: Alliance for Nature

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Reichenfels, Klagenfurt. Der geplante Windpark auf der Peterer Alpe sorgt schon lange vor der möglichen Inbetriebnahme, die 2026 erfolgen soll, für zahlreiche Diskussionen. Doch nicht nur für die Reichenfelser Bürger und die Kommunalpolitik sind die geplanten acht Windkraftanlagen seit Monaten Gesprächsthema.

Nun wird über den auf der Peterer Alpe aufgestellten Windmessmast, der im September des Vorjahrs errichtet wurde, am 7. April, mündlich vor dem Kärntner Landesverwaltungsgericht Klagenfurt verhandelt. Der Windmessmast soll der zukünftigen Betreibergesellschaft »ImWind« Winddaten liefern und damit Aufschluss über die Windverhältnisse geben.

Die Naturschutzorganisation »Alliance for Nature« brachte gegen den Masten im Oktober des Vorjahrs schriftlich Beschwerde gegen den Bewilligungsbescheid der Bezirkshauptmannschaft vom 13. Juli 2021 ein.

»Dass es jetzt zu einer mündlichen Verhandlung kommt, ist für uns ein kleiner Teilerfolg«
Christian Schuhböck, »Alliance for Nature«

Der Grund: Statt der angebrachten 18 Abspannseile wären laut Bescheid der BH Wolfsberg nur zwölf Seile genehmigt gewesen. Die BH stellte schließlich den Antrag, das Landesgericht möge die Beschwerde als unbegründet abweisen. Nach dem Einlangen einer Beschwerdegegenschrift von »ImWind«, die darin die von der BH Wolfsberg genehmigten zwölf Seile als Tippfehler beschreibt, und einer Replik darauf von »Alliance for Nature«, wird über die Beschwerde der Organisation gegen den Bescheid der BH Wolfsberg nun am 7. April in Klagenfurt verhandelt.

Zweite Ebene
»Der Antrag wurde damals von der Bezirkshauptmannschaft Wolfsberg abgelehnt. Dass es jetzt zu einer mündlichen Verhandlung kommt, ist für uns ein kleiner Teilerfolg. Nachdem sich zuerst die BH Wolfsberg damit beschäftigt hat, wird der Fall nun vor dem  Landesverwaltungsgericht und damit in zweiter Ebene behandelt«, erklärt Christian Schuhböck, Generalsekretär der Naturschutzorganisation »Alliance for Nature«.

Christoph Bruny, Leiter der Projektentwicklung von »ImWind«, über den Termin am 7. April: »Wir blicken der Verhandlung sehr entspannt entgegen. Es ist ein Schreibfehler, denn in unserem Vorhaben und der Genehmigung stehen 18 Abspannseile.«

Für den Windpark Peterer Alpe wurde von der zukünftigen Betreibergesellschaft »ImWind« am 28. Februar bereits die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) eingereicht, wie Bruny bestätigt: »Die Unterlagen sind eingereicht, werden nun von den Amtssachverständigen bearbeitet. Sollten Unterlagen nachzureichen sein, wird das bis Juni geschehen. Im Herbst liegen die Unterlagen dann bei der Gemeinde in Reichenfels für die Bürger zur Durchsicht auf.«

Für Schuhböck ist jedoch auch die landwirtschaftliche Beeinträchtigung ein Problem. »Aus fachlicher Sicht ist mit einer landschaftlichen Beeinträchtigung des Gebietes durch die Errichtung des geplanten Objektes zu rechnen. Bei einer Bewilligungsdauer von maximal zwei bis drei Jahren wäre keine nachhaltige Beeinträchtigung des Landschaftsbildes und -charakters gegeben«, lautete die Stellungnahme des Amtssachverständigen Werner Petutschnig bezogen auf den Windmessmasten. »Demzufolge wären doppelt so hohe Windindustrieanlagen des geplanten Windparks Peterer Alpe als auch eine Betriebsdauer von rund 20 Jahren nicht mehr bewilligungsfähig«, so Naturschutz-Sachverständiger Schuhböck.

»Wir blicken der Verhandlung sehr entspannt entgegen«
Christoph Bruny, Projektleiter »ImWind«

»Im Zuge der Energiekrise, die jetzt durch den Krieg in der Ukraine ausgelöst wurde, wird aufgezeigt, wie wichtig Projekte im Bereich erneuerbare Energien sind. Deshalb versuchen wir, solche Projekte für die Bürger umzusetzen«, erklärt Bruny.

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