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Die Freude über die Zusammenlegung der Tourismusregionen hält sich im Tal in GrenzenAusgabe 26 | Mittwoch, 30. Juni 2021

2022 werden das Lavanttal und die Region Klopeiner See zu einer großen Tourismusregion zusammengelegt. Im Lavanttal ist man skeptisch. Politiker fordern, dass das im Lavanttal erwirtschaftete Geld, am Ende auch wieder dem Lavanttal zugute kommen müsse.

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Wolfsberg. Ende des Jahres sollen die derzeit 14 Tourismusregionen zu neun größeren Einheiten zusammengelegt werden. Ab 1. Jänner 2022 wird das Lavanttal mit der Region Klopeiner See – Südkärnten zusammengeführt. Dann gibt es nur noch eine Tourismusregion für den gesamten Unterkärntner Raum.

»Wenn alle Gemeinden an einem Strang ziehen, können wir im Verband stärker auftreten«
Hannes Primus, Bürgermeister von Wolfsberg

Nicht wirklich glücklich damit ist der Wolfsberger Bürgermeister und Vorsitzende des Aufsichtsrats der Regionalmanagement Lavanttal (RML) GmbH Hannes Primus (SPÖ): »Wir wollten eigenständig bleiben und nicht mit der Region Klopeiner See zusammengeführt werden und haben eine schriftliche Beschwerde aller Lavanttaler Gemeinden an das Land Kärnten geschickt. Wir wurden aber nicht erhört. Das Geld, dass wir erwirtschaften, muss im Bezirk bleiben.« Unterstützung erhält er vom Bad St. Leonharder Bürgermeister Dieter Dohr (Liste Dohr): »Es sind noch viele Fragen zu klären. Aus heutiger Sicht werden wir dem Verband nicht beitreten. Sollte sichergestellt werden, dass das im Tal eingenommene Geld dem Bezirk Wolfsberg zu Gute kommt, steht dem Beitritt nichts im Wege.«

Trotz der Zweifel müssen in den kommenden Wochen entsprechende Beschlüsse in den Gemeinderäten gefasst werden, damit bei der Zusammenlegung der beiden Regionen rechtzeitig alles unter Dach und Fach ist. 

Als ersten Schritt und um dem Lavanttal mehr Gehör zu verschaffen, soll ein Tourismusverband Lavanttal gegründet werden. Dazu müssen aber erst einmal in den einzelnen Gemeinden Tourismusverbände installiert werden, denn mit Ausnahme von Wolfsberg (dort gibt es bereits einen Tourismusverband) und mittlerweile auch Frantschach-St. Gertraud, (dort wurde kürzlich die Gründung eines Verbands beschlossen), gibt es keine Tourismusverbände auf Gemeindeebene im Lavanttal.

Komplizierte Gründung

Auch wenn die Gründung eines Tourismusverband im Gemeinderat beschlossen wurde, muss noch eine Urabstimmung durchgeführt werden, zu der alle Unternehmer eingeladen werden, die Tourismusabgaben entrichten. Stimmen die Unternehmer für einen privaten Verband, kann dieser gegründet werden. Sagen sie Nein, bleibt der Tourismus Gemeinde-Angelegenheit wie bisher.

»Durch die Zusammenlegung der beiden Regionen wird eine Institution zerstört«
Margit Thonhauser, Geschäftsführerin RML

Und selbst, wenn sich die Unternehmer für einen eigenen Verband entscheiden, müssen erst Leute gefunden werden, die diesen führen möchten. Danach müssen die entsprechenden finanziellen Mittel aufgestellt werden. 

Ein neu gegründeter Tourismusverband Lavanttal wäre dann der Gesellschafter bei der Region Lavanttal-Klopeiner See und dadurch um einiges mächtiger als einzelne Gemeinden des Tals.

»Wenn alle Gemeinden gemeinsam mit einer Stimme sprechen, können wir als Tal im großen Verband natürlich auch stärker auftreten und unsere Anliegen eher durchbringen«, so Primus.  

Wehmütig sieht die ganze Sache Margit Thonhauser, Geschäftsführerin der Regionalmanagement Lavanttal GmbH: »Durch dieses Gesetz und die Zusammenlegung der beiden Regionen wird im Lavanttal eine Institution zerstört. Wir haben im RML im Bereich Tourismus so vieles erreicht und das fällt nun alles weg. Die Region Lavanttal hat so viel Potenzial. Die Frage wird sein, ob das in einer großen Region ausgeschöpft werden kann.«

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