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Bär plünderte die Lebensmittel: Abenteuerliche Radtour des Polizeichefs Pete Hauser in den USAAusgabe 40 | Mittwoch, 2. Oktober 2019

2.000 Kilometer legte der Wolfsberger Bezirkspolizeikommandant im Sattel zurück. Auf seiner Tour durch Kalifornien gelangte er an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit und wurde von einer Indianerin gerettet. In den Bergen bekam er es mit einem Bären zu tun.

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Wolfsberg. Einmal mehr unterwegs war Peter Hauser, genannt Pete, seines Zeichens Bezirkspolizeikommandant von Wolfsberg. Er beendete kürzlich seine mittlerweile fünfte und, wie er schreibt, »wohl abwechslungsreichste« Solo-Bikeexpedition, die ihn diesmal durch den amerikanischen Staat Kalifornien führte.

Der Abenteurer brach Mitte August in der Filmmetropole Los Angeles auf. Sein Weg führte ihn zuerst entlang der Pazifik-Küste in Richtung Mexiko, danach durch die gebirgigen Indianerreservate im Südosten des Staats am Pazifik. 

»Die Siedlung entpuppte sich zu meinem Schrecken als Geisterstadt«
Pete Hauser, Abenteurer und Polizist

Die größte Herausforderung stellte anschließend die Durchquerung der heißen und nahezu menschenleeren Anza-Borrego-Wüste dar. Bei Temperaturen von 43 Grad und aufgrund einer ungünstig gewählten Route, bewegte sich Pete seinen Angaben zufolge am absoluten Limit seiner Leistungsfähigkeit und erreichte mit letzter Kraft das Wüstendorf Otocillo Wells.

Eine dicke Indianerin

»Die heruntergekommene Streusiedlung entpuppte sich zu meinem Schrecken jedoch vorerst als Geisterstadt«, erzählt der Hasardeur, wie er sich selbst beschreibt. »Zum Glück wurde ich von einer beleibten Indianerfrau entdeckt und unentgeltlich mit dem Allernötigsten versorgt. Ich ließ mir sagen, dass das Wüstendorf im Sommer nur von einer Handvoll Menschen bewohnt sei und mit Besuchern hier niemand rechne«, so Pete.

Die Anstrengungen waren jedoch noch nicht zu Ende. Nach der erfolgreichen Durchquerung der Wüste radelte der Ausdauersportler mit Sack und Pack auf die knapp 3.000 Meter hoch gelegenen Gebirgszüge der San Bernardino und San Gabriel Mountains und tauchte in die mit Bergseen reich gesegnete Wildnis ein. Dort bekam er es nachts mit einem hungrigen Bären zu tun.

Der Schaden an den geplünderten Essensvorräten, die aus Sicherheitsgründen 30 Meter vom Zelt entfernt deponiert worden waren, hielt sich aber in Grenzen. Im nächsten Dorf deckte sich Hauser mit neuen Lebensmitteln ein.

Nachdem alle Schwierigkeiten überwunden waren, radelte Pete auf der historischen Route 66 zurück nach Los Angeles, wobei noch ein kurzer Abstecher nach Hollywood und Beverly Hills auf dem Programm stand. Mit dem Eintauchen in den Pazifik bei Santa Monica schloss sich der Kreis seiner ereignisreichen Reise.

2.000 Kilometer im Sattel

Insgesamt legte der Abenteurer, der schon Südamerika und Südafrika mit dem Fahrrad bereiste, rund 2.000 Kilometer zurück und verbrachte die Nächte ausnahmslos im Zelt oder im Freien unter dem Sternenhimmel. 

»Schaue ich mir heute die Fotos an, so könnte man an eine fantastische, bilderbuchhafte Reise denken. Was die Bilder jedoch nicht zeigen, sind die zahlreichen unangenehmen Ereignisse, wie brütend heiße Nächte, schmerzhafte Oberschenkelkrämpfe wegen Nährstoff-Unterversorgung, Durst, quälende Ungewissheit, Zweifel, nicht beeinflussbare Gefahren, physische und psychische Qualen. Die Natur des Menschen ist jedoch zum Glück so eingerichtet, dass die schönen Erlebnisse in Erinnerung bleiben. Das Belastende bleibt als Erfahrung im Gedächtnis, die man erfolgreich gemeistert hat«, sagt der Bezirkspolizeikommandant.

Zur Erholung und um persönliche Freundschaften in den Vereinigten Staaten zu vertiefen, bereiste der Kosmopolit im Anschluss mit seiner fünfköpfigen Familie in einem Wohnmobil die US-Bundesstaaten Kalifornien, Arizona, Utah und Nevada. Danach ging es zurück nach Wolfsberg.

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