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München, Wolfsberg. Es gibt eine neue ehrenvolle Aufgabe für einen Lavanttaler Priester: Stefan Kopp, zuletzt Rektor der Theologischen Fakultät Paderborn, ist seit 1. August Professor für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Ludwig-Maximilians-Universität München. Überdies übernimmt Kopp, dessen Titel Doktor und Universitätsprofessor lauten, als Direktor die Leitung des »Herzoglichen Georgianums«. Dabei handelt es sich um das weltweit zweitälteste katholische Priesterseminar, das der Universität seit 1494 als Stiftung angegliedert ist und an dem unter anderen auch Joseph Ratzinger, der spätere Papst Benedikt XVI., studiert hat.
»Es ist für mich ein Näherrücken an meine Kärntner Heimat, der ich mich verbunden fühle«
Stefan Kopp, über seinen Ortswechsel
Für Kopp ist die neue Aufgabe »eine besondere Auszeichnung und Ehre, zumal ich in München die Nachfolge meines geschätzten akademischen Lehrers und Wegbegleiters, Prof. Dr. Winfried Haunerland, antrete«.
Er freue sich, so der Liturgiewissenschaftler, nun an einer der renommiertesten und traditionsreichsten Universitäten Europas tätig sein zu dürfen und hier vor allem »unvergleichliche Möglichkeiten zur interdisziplinären Vernetzung« vorzufinden. Gleichzeitig sei der Wechsel von Paderborn nach München für ihn persönlich auch »ein Näherrücken an meine Kärntner Heimat, der ich mich nach wie vor sehr verbunden fühle«, betont der gebürtige Wolfsberger.
Im Georgianum bilden im kommenden Studienjahr mit Direktor, Subregens und Spiritual 16 Seminaristen, 19 studierende Priester und einige Gastdozenten und -studenten eine Hausgemeinschaft.
Sein Werdegang
Kopp wurde am 5. März 1985 in Wolfsberg geboren und maturierte 2003 am Stiftsgymnasium in St. Paul im Lavanttal. Danach absolvierte er bis 2004 das Propädeutikum in Horn. Von 2004 bis 2007 studierte Kopp Katholische Fachtheologie, Religionspädagogik und Kunstgeschichte an der Karl-Franzens-Universität Graz, wo er 2009 zum Doktor der Theologie promoviert wurde. Von 2007 bis 2012 war er als Religionslehrer an der HTL in Wolfsberg tätig. In Wolfsberg wurde Kopp 2009 auch zum Diakon geweiht.
»Hier habe ich unvergleichliche Möglichkeiten zur Vernetzung«
Derselbe über seinen neuen Arbeitsplatz
Nach seiner Priesterweihe 2010 im Dom zu Klagenfurt wirkte Kopp zwei Jahre lang als Kaplan in Wolfsberg. Danach war er als Akademischer Rat an der Ludwig-Maximilians-Universität München tätig und habilitierte sich 2015 für das Fach Liturgiewissenschaft.
Unmittelbar im Anschluss an seine Habilitation in München wurde Kopp 2015 vom Paderborner Erzbischof Hans-Josef Becker zum Ordinarius für Liturgiewissenschaft an der Theologischen Fakultät Paderborn ernannt und war damals mit 30 Jahren der jüngste Lehrstuhlinhaber im deutschen Sprachraum. 2017 wurde er zum Prorektor und 2019 zum Rektor der Theologischen Fakultät gewählt. 2021 erfolgte seine Wiederwahl.
Auch in der Diözese aktiv
In der Diözese Gurk leitet Kopp die Liturgiekommission und ist Mitglied in mehreren Kommissionen, Arbeitsgemeinschaften und wissenschaftlichen Beiräten. Als Priester der Diözese Gurk wirkt Kopp überdies nach Maßgabe seiner zeitlichen Möglichkeiten als Aushilfsseelsorger.
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