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Wieder ein Kolomonimarkt ohne Wolfsbergs StadtpfarrerAusgabe 43 | Mittwoch, 23. Oktober 2024

Christoph Kranicki weihte noch zwei Tage vor der Eröffnung des Markts das Restaurant Silberberg. Ein getrübtes Verhältnis mit der Stadt bestreitet er.

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Wolfsberg. Stadtpfarrer Christoph Kranicki wird in der Bezirkshauptstadt auch deswegen geschätzt, weil er rege und gerne am öffentlichen Leben teilnimmt. Umso mehr wunderte sich mancher Bürger, dass die Segnung des Wolfsberger Kolomonimarkts am Freitag, 11. Oktober, nicht von Kranicki, sondern – einmal mehr – von Provisor Prasanth Goddumarri vorgenommen wurde. Nicht zuletzt deshalb, weil der Stadtpfarrer noch zwei Tage zuvor, am Mittwoch, 9. Oktober, die Eröffnung des Hotel-Restaurants Silberberg in St. Johann seelsorgerisch begleitet hatte. 

Das sagt der Pfarrer

Ist das Verhältnis zwischen der Politik der Bezirkshauptstadt und seiner Stadtpfarre aus dem Gleichgewicht? »Nein«, sagt Kranicki auf Anfrage der Unterkärntner Nachrichten, »es gibt von meiner Seite keine Aversion gegen die Stadt. Ursprünglich wollte ich den Kolomonimarkt segnen, ich hatte aber eine Erkältung, musste meine Termine reduzieren und meine Kräfte einteilen. Das habe ich auch der Marktreferentin Isabella Theuermann mitgeteilt.« Bereits am Mittwoch, 9. Oktober, konnte er 10.-Oktober-Feiern nicht besuchen, so Kranicki, am Freitag, fehlte ihm die Stimme, am Sonntag darauf musste er die Einweihung der Waldarena in Velden absagen. 

Der Stadtpfarrer: »Im Herbst bekomme ich jedes Jahr gesundheitliche Probleme. Das ist der Grund, warum ich den Kolomonimarkt nicht gesegnet habe.« Kranicki weist auch darauf hin, dass sich Bürgermeister Hannes Primus (SPÖ) bei der Eröffnung des Markts ebenfalls vertreten ließ, es sei also nicht außergewöhnlich.  

Was den Wolfsbergern aber auffällt: Provisor Goddumarri segnete auch schon den Kolomoni-
markt 2023 sowie den heurigen Schönsonntagmarkt. Stadtpfarrer Kranicki war das letzte Mal beim Start des Schönsonntagmarkts 2023 offiziell vertreten. Danach soll es zu einem Konflikt mit der Stadtpolitik gekommen sein –  der damals sowohl von Kranicki als auch von Bürgermeister Primus bestritten wurde.

»Ursprünglich wollte ich den Kolomonimarkt segnen, ich hatte aber eine Erkältung«
Christoph Kranicki, Stadtpfarrer

Beim Schönsonntagmarkt im Vorjahr fielen der Fronleichnamsumzug als auch der Start des Markts – ein wenig zeitversetzt – auf den Donnerstag, 8. Juni. Während der Aufbau lief, zogen die Gläubigen durch die Stadt, um das kirchliche Hochfest zu feiern. Dass es deshalb zu Störungen des Umzugs gekommen sei, bestritt Kranicki aber im Juli 2023: »Es ging alles gut, die Route war frei.« Keine Freude schien er aber mit dem Wunsch der Gastronomie zu haben, den Bieranstich auf Donnerstag vorzuverlegen. Danach versah Kranicki Social-Media-Beiträge, die sich für die Rückverlegung des Schönsonntagmarkts auf das Marktgelände aussprachen, mit »Likes«. Zu einem früheren Bieranstich – als »Gegenveranstaltung« zur Prozession – kam es aber ohnehin nie, da der Markt in der Stadt heuer erst wieder am Freitag begann. 

Vor dem diesjährigen Schönsonntagmarkt ersuchte der Stadtpfarrer um ein Gespräch mit den Marktverantwortlichen, um den Ablauf des Umzugs und der Aufbauarbeiten zu koordinieren. Stadtwerke-Geschäftsführer Christian Schimik, heuer auch Leiter des Schönsonntagmarkts, sicherte das zu – danach war nichts mehr zu hören, alles schien eitel Wonne. 

Die Nagelprobe folgt im kommenden Jahr: Man wird sehen, wer dann den nächsten Markt segnet ... 

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