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BAD ST. LEONHARD. Am Anfang stand der Traum von Elisabeth Klösch (43), einmal nach Afrika zu reisen. Deswegen startete sie im Mai des Vorjahres zu ihrer ersten fünfwöchigen Reise nach Tansania, einem Staat in Ostafrika. Dort arbeitete sie in einem Krankenhaus und war in einem Pfarrhaus mit vier Priestern untergebracht. Über ihre Reiseerfahrung meint Klösch: „Ich lernte, mit sehr wenig auszukommen. Ich erlebte, wie Menschen das Letzte teilten, um zu überleben. Ich sah Kinder, die nicht wussten, wie man einen Keks isst, und besuchte Menschen, die kein Dach über den Kopf hatten. Ich sah Menschen, die ihr Trinkwasser aus vielen Kilometer Entfernung holen müsmüssen. Eines aber haben alle gemeinsam: Zufriedenheit, Freude und Dankbarkeit.“ Beeindruckt von den Erlebnissen ihrer Reise beschloss sie, den Leuten in Tansania zu helfen und ihnen etwas zurückzugeben. Gemeinsam positive Veränderungen bewirken Im Vorjahr organisierte Klösch deswegen im Rahmen des Genuss-Festivals in Bad St. Leonhard einen Bücherflohmarkt unter dem Titel „Maji ni uhai – Wasser ist Leben“. Mit dem Geld wollte Klösch zwei kleinere Wasserleitungen in Tansania finanzieren. „Der Zuspruch war großartig“, so Klösch. Deswegen war es möglich, in kurzer Zeit mithilfe der Spenden die Wasserleitungen zu bauen, um die Einwohner des Ortes Kikavu mit sauberem Wasser zu versorgen. Diese mussten davor kilometerweit laufen, um an Trinkwasser zu gelangen. Neben den Wasserleitungen konnte Klösch auch noch weitere Projekte umsetzen: Zwei Monate wurde das Essen für Schulkinder in einer Ganztagsschule in Tansania bezahlt, weil das Geld der Familien dazu oft nicht ausreicht. Pro Woche benötigt man lediglich 50 Euro, um 400 Kinder zu ernähren. Realisiert wurde auch ein Haus für einen Mann und seine Familie in Kikavu. „Paul war jener Mann in Kikavu, den ich als erstes kennenlernte. Armut und der Kampf ums Überleben zeichneten sich in seinem Gesicht ab. Er hatte weder Trinkwasser noch ein richtiges Dach über den Kopf. So haben wir den Hausbau für ihn, seine verwitwete Tochter und seine zwei Enkelkinder finanziert“, erzählt Klösch. Am 31. Dezember des Vorjahres konnte sie Paul den Schlüssel zu seinem neuen Haus übergeben. Ujama: Verein für Afrika-Hilfe Klösch hat im Lavanttal einen Verein mit dem Namen „Ujama“ – Suaheli für „Gemeinschaft“ – gegründet, um weitere Projekte in Afrika zu realisieren. So soll zum Beispiel ein weiteres Haus für eine Familie gebaut werden. Sowohl Spenden als auch neue Ideen sind willkommen. Für Juli sowie Jänner 2019 sind wieder Reisen nach Tansania geplant, bei denen auch die Möglichkeit besteht, Klösch zu begleiten. Nähere Informationen dazu sowie zum Projekt an sich unter www.energiegeladen. co.at/ujamaa---zum-verein.php

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