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Karoline Fellner: »Ich habe in drei Wochen Anfragen für mehr als 1.000 Stück Schutzmasken erhalten«Ausgabe 15 | Mittwoch, 8. April 2020

In der Johann-Offner-Straße betreibt Karoline Fellner ihre Schneiderei und bietet dort unter anderem Maßarbeit von Meisterhand für ihre Kunden an. Die vorübergehende Schließung ihres Geschäfts war für sie ein Schock. Derzeit fertigt sie vor allem Schutzmasken.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Die 24-jährige Karoline Fellner hat sich vor über vier Jahren mit einer Schneiderei selbstständig gemacht. Mit der Hochzeitssaison fällt der Lavanttalerin eine der umsatzstärksten Zeiten des Jahres weg. Dafür kann sie sich aktuell vor Aufträgen für Mund-Nasen-Schutzmasken kaum retten. Foto: Foto Gutschi

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Wolfsberg. Seit Montag, 6. April, ist der Einkauf von Lebensmittel nur noch mit Mundschutz gestattet. Zuletzt wurden die Maßnahmen von der Regierung zusätzlich ausgeweitet: Ab Montag, 13. April, sind Mund-Nasen-Schutzmasken auch in öffentlichen Verkehrsmitteln zu benützen. Für die Nachfrage nach den Masken scheint daher derzeit noch kein Ende in Sicht.

Die 24-jährige Karoline Fellner kann ein Lied davon singen: »In knapp drei Wochen habe ich Anfragen für rund 1.000 Stück Masken bekommen. Ich kann derzeit auch keine neuen Anfragen bearbeiten, da ich ausgelastet bin und auch das Material langsam knapp wird.«

Schon als der Ausbruch des Coronavirus’ bekannt wurde, gab es laut Karoline Fellner Überlegungen, selber Masken anzufertigen. Für die Herstellung einer Maske benötigt sie rund fünf bis sieben Minuten. Ihre Kunden können dabei aus einer breiten Musterpalette wählen, denn zwischen 30 und 40 verschiedene Muster werden von der St. Stefanerin in der Wolfsberger Innenstadt angeboten. Der Stückpreis pro Mund-Nasen-Schutzmaske beläuft sich auf 6,50 Euro.

»Ich bin froh, dass ich mein Geschäft überhaupt wieder geöffnet haben darf«
Karoline Fellner, Schneidermeisterin

Verkauft werden in der Schneiderei und dem Stoffstudio auch die Stoffe, um eigene Masken zu Hause herzustellen. »Auch hier ist die Nachfrage natürlich deutlich angestiegen.«

Hochzeitssaison
Die beiden umsatzstärksten Zeiten des Jahres sind für Karoline Fellner die Ball- und Hochzeitssaison. »Die Ballsaison war vom Coronavirus noch nicht so stark betroffen. Die Hochzeitssaison ist dafür in diesem Jahr komplett ins Wasser gefallen. Aber ich bin froh, dass ich überhaupt wieder arbeiten und mein Geschäft geöffnet haben darf. Als ich erfahren hab, dass ich schließen muss, war das wirklich eine schlimme Situation für mich, es war ein Schock«, so Fellner, die im Jänner 2016 den Schritt in die  Selbstständigkeit gewagt hat.

Ihre Ausbildung begonnen hat die 24-Jährige an der WI‘MO Klagenfurt, wo sie auch maturierte. Ihr nächster Schritt führte sie nach Wien. Hier konnte sie die Meisterklasse für Haute Couture im Jahr 2015 erfolgreich abschließen. Anschließend absolvierte sie die Meisterprüfung für Damenkleidermacher in Klagenfurt. Vor rund zwei Jahren zog es sie in die Wolfsberger Innenstadt, wo sie bis heute ihre eigene Schneiderei betreibt. Im Angebot der jungen Lavanttalerin stehen neben Maßarbeiten, Änderungen und Reparaturen auch der Verkauf von Stoffen und Nähzubehör.

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