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Wolfsberg. »Die einzige Chance, mit einem Land Rover ins Radar zu fahren, ist im Ortsgebiet.« Mit breitem Grinsen verkündet Engelbert Moitzi, stellvertretender Obmann des »1. Land Rover Oldtimer Club Wolfsberg« diese Wahrheit – und seine Clubkollegen lachen mit ihm. Gemeinsam sitzen sie beim Gasthaus Hofer in St. Stefan, ihrem »Clublokal«, wo sie sich jeden zweiten Donnerstag im Monat treffen. Nein, die Schnelligkeit des Briten ist es nicht, warum ihn die Mitglieder heiß und innig lieben. Es ist die Einfachheit des Geländewagens, seine Unverwüstlichkeit – und sein legendärer Ruf. »Ein Landi ist nie ganz – aber auch nie ganz kaputt«, sagt Clubobmann Peter Miklautsch. Er muss es wissen, immerhin hält er dem Fahrzeug seit 1994 eisern die Treue. In jenem Jahr besuchten Miklautsch und Walter Moitzi mit ihren damals eben erstandenen Landis ein Fahrzeugtreffen am Mondsee. Wieder zurück in Wolfsberg war der Entschluss gefasst: Wir gründen einen Club. Mit Walter Miklautsch und Friedl Berger setzten sie den Plan in die Tat um.
Abenteuer pur Gegenwärtig gibt es rund 30 Mitglieder im Alter zwischen 20 und 70 Jahren, jeder ist mit einem – mehr oder minder – antiken Land Rover ausgerüstet. Die Abenteuer, die sie bestanden, sind genauso legendär wie das Fahrzeug. Walter Moitzi fuhr 2008 über die Seidenstraße nach Peking. Zwei Monate waren er und drei Begleiter mit ihren Land Rovern unterwegs. »Einmal ist bei meinem Auto ein Stoßdämpfer gebrochen. Ich habe ihn schnell repariert, dann ging es weiter«, sagt Moitzi. Andere Touren gingen durch Uganda, Algerien, Tunesien, durch die Sahara. Dabei kam es einmal zu einer Tragödie. Obmann Miklautsch: »Unser Clubdoktor Hannes Adlassnig stand 2015 mit seinem Land Rover an einer Kreuzung in Daressalam in Tansania. Und dort starb er mit nur 60 Jahren an einem Herzinfarkt.« Ein Verlust, denn die Mitglieder bis heute betrauern. War es doch Adlassnig, der immer wieder spannende Auslandsreisen initiierte. Sie bedauern auch, dass der Clubdoktor nächstes Jahr nicht dabei sein wird. Dann feiern sie ihr 25-jähriges Bestehen mit einem internationalen Treffen – natürlich in Wolfsberg. Peter Miklautsch: »Vom 5. bis 7. Juli erwarten wir 75 Autos aus Deutschland, Italien, England und Österreich. Beim Reitstall Urbani in St. Stefan, unserem Clubgelände, wird viel los sein. Dort haben wir eine Trialstrecke, einen Rundkurs und ein Schlammbecken.« Und die Autos können bewegt werden, wofür sie gebaut sind: im harten Gelände.
120 km/h, 20 Liter Benzin Auch wenn ein Land Rover maximal 120 km/h schafft und dafür bis zu 20 Liter Benzin »nimmt«: Er ist gefragter denn je. Ein gutes Exemplar der Serie 1, die ab 1948 gebaut wurde, kostet bis zu 100.000 Euro. »Ein schlechter kommt immer noch auf 10.000 Euro«, sagt Walter Moitzi, Pilot eines erstklassigen Serie-1-Wagens. Zu haben sind sie nicht leicht, meist wird innerhalb des Clubs ge- und verkauft. Doch man bekommt etwas fürs Geld: einen Begleiter fürs ganze Leben.
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