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Mit Blick auf die gesamte Wertschöpfungskette verkauft der Biohof Sani sein Bio-Kalbfleisch onlineAusgabe 42 | Mittwoch, 16. Oktober 2019

Über nahgenuss.at verkauft Stefan Payer Mischpakete seines Bio-Kalbfleisches. Das Prinzip der Website sieht vor, eine möglichst große Wertschöpfung hervorzubringen. Nur wenn bis zum jeweiligen Stichtag das ganze Tier verkauft ist, kommt es zur Schlachtung.

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Unterkärntner Nachrichten Redakteur Philipp Tripolt Von Philipp Tripolt tripoltno@spamunterkaerntner.at
Stefan Payer mit Hund »Nuki« am heimischen Biohof. Der 26-Jährige legt viel Wert auf den gesamten Wertschöpfungsprozess, bei dem er von Anfang bis Ende dabei ist. Mittlerweile setzt er auch auf Ammenkuhhaltung.Foto: Tripolt
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St. Stefan. »Der Wertschöpfungsprozess liegt mir am Herzen. Ich wollte so viel wie möglich selbst am Hof machen«, beginnt Stefan Payer zu erzählen. Mit 1. Jänner diesen Jahres hat er den heimischen Biohof Sani am Fuße der Koralpe übernommen und ist seit rund drei Monaten Anbieter bei www.nahgenuss.at. Über diese Plattform verkauft er Bio-Kalbfleisch in so genannten Mischpaketen.

Ein Kriterium, um bei nahgenuss.at aufgenommen zu werden, ist eine Bio-Zertifizierung. »Vor drei Jahren haben wir auf Bio umgestellt und seit vergangenem Jahr sind wir ein vollwertig anerkannter Biohof. Für uns war das keine große Umstellung. Meine Eltern haben den Hof bereits 20 Jahre lang schon wie einen Bio-Betrieb geführt, lediglich die Zertifizierung war ausständig«, verrät Stefan Payer, der seit vier Jahren in Völkermarkt als technischer Entwickler tätig ist. Aktuell befindet sich der 26-Jährige in Bildungsteilzeit und studiert in Graz Innovationsmanagement. »Das Studium zielt auf Start-ups ab. Aus Ideen sollen Produkte entstehen«, weiß Payer.

Der Ablauf
Doch wie läuft die Bestellung ab? Wann und wie erhalten Kunden das Bio-Fleisch? Stefan Payer erklärt das innovative Prinzip ganz simpel: »Ich gebe auf nahgenuss.at einen Bestellschluss ein. Bis dahin können die Mischpakete reserviert werden. Nur wenn bis zum Bestellschluss alle Pakete vergeben sind, wird das Kalb geschlachtet. Ein paar Tage später können die Pakete abgeholt oder per Post zugestellt werden.« Ein Mischpaket wiegt rund fünf Kilogramm und besteht aus verschiedenen Fleischstücken, angefangen vom Steak über Schulter bis hin zu Gulaschfleisch. Die Pakete werden anschließend vakuumiert und etikettiert.

»Die Tiere können sich den ganzen Tag frei bewegen und die Kälber jederzeit zu den Kühen«
Stefan Payer, Biohof Sani

Ein Versand per Post ist gegen Aufpreis möglich. Dazu werden die Fleischpakete in eigene Boxen mit Kühlakkus gegeben. Bei seinen ersten beiden Bestellungen kam rund die Hälfte der Kunden aus dem Lavanttal, der Rest aus allen Teilen Österreichs, wie er weiß: »Fast 90 Prozent der Kunden aus der Region haben sich für die Abholung bei uns am Hof entschieden. Das System hat sich bewährt, es wird nahezu alles verwertet. Mir war es wichtig, von Anfang bis zum Schluss dabei zu sein.«

Fütterung und Schlachtung
Gefüttert werden die aktuell 21 Tiere ausschließlich mit Heu und Silage. Neben der Fläche am eigenen Hof hat Stefan Payer für seine Kühe und Kälber noch das Weidenutzungsrecht auf einer zweiten Wiese am Leidenberg. »Die Tiere können sich den ganzen Tag frei bewegen und die Kälber jederzeit zu den Kühen. Es ist mir wichtig, dass die Kühe und Kälber so viel wie möglich draußen sind. Ich versuche eine möglichst ursprüngliche Haltung. Auf Kraftfutter wird komplett verzichtet«, so Payer.

Geschlachtet wird von ihm selbst in einem angemieteten Schlachtraum, der nur fünf Minuten vom Biohof entfernt ist. »Ich wollte die Wege möglichst kurz halten«, verrät der 26-Jährige.

Bezahlt werden kann in bar bei Abholung, per Überweisung oder mittels Rechnung bei Lieferung. Der nächste Bestellschluss ist mit 11. Dezember datiert.

// INFO
Biohof Sani
Stefan Payer
Weißenbach Gumitsch 9
9431 St. Stefan
Tel.: 0664 2012669
Mail: stefan@biohofsani.com

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