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Murtal. Am vergangenen Wochenende feierte der Rallye-Sport nach 13 Jahren sein Comeback im steirischen Murtal. Die »ET KÖNIG Murtal Rallye 2024«, der vierte von insgesamt sechs Läufen der diesjährigen österreichischen Rallye-Staatsmeisterschaft (ÖRM), war vom ersten Meter an geprägt von einem Sekundenduell an der Spitze zwischen zwei ziemlich »besten Freunden«. Auf der einen Seite der Staatsmeister der vergangenen drei Jahre, Simon Wagner, der mit seinem Wolfsberger Co-Piloten Gerald Winter heuer nur allzu gerne den Quattro-Pack schnüren möchte. Und auf der anderen Seite der Champion aus den Jahren 2016 und 2019, Hermann Neubauer, der in diesem Jahr zwar keine Titelambitionen hegt, jedoch trotzdem Spaß daran hätte, bei seinen sporadischen Einsätzen Wagner wichtige Punkte wegzuschnappen.
Sekundenkrimi um den Sieg
Ein Déjà-vu der vergangenen Jahre, nämlich ein hauchdünnes Sekundenduell um den Sieg, war die Folge, das ganze zehn Sonderprüfungen lang im Raum Judenburg-Pölstal einstellig blieb und erst drei Prüfungen vor Schluss zweistellig wurde. Neubauer nahm nach der ersten Wertungsprüfung zwar die Führungsrolle ein, konnte diese aber nicht halten und musste die Gesamtführung bereits nach der zweiten Etappe an Simon Wagner abgeben, der von diesem Zeitpunkt an wieder einmal der gejagte Mann in der ÖRM war. Wagner gab die Führung auch bis zum Schluss nicht mehr ab. Was Neubauer auch versuchte, Wagner wusste eine Antwort darauf. Die logische Folge war der dritte Saisonsieg für Simon Wagner vor Hermann Neubauer und Julian Wagner, der den Dreifach-Triumph für Skoda komplettierte.
Eine Zeit lang konnte auch Citroen-Pilot Luca Waldherr im Kampf um den dritten Platz mitreden. Allerdings musste Waldherr einige Setup-Korrekturen vornehmen, verlor so den unmittelbaren Anschluss an das anvisierte Podest und gab sich letztendlich mit Platz vier zufrieden.
Blickfang Porsche
Günther Knobloch mit Jürgen Rausch sorgten mit ihrem Porsche 911 RGT für einen Blickfang. Dementsprechend groß fiel der Beifall der Fans am Streckenrand aus. Der Wolfsberger Thomas Traußnig wurde in seinem Peugeot 208 Rallye 4 mit Beifahrer Jürgen Pilz starker Zwölfter, Andreas Schart und sein Co Stefan Freidl schieden nach technischen Problemen aus.
Sieger Simon Wagner sagte nach dem Rennen: »Das war eine sehr schwierige Rallye. Am Schluss ist es fast noch eng geworden, weil es nass wurde und wir mit Medium-Reifen draußen waren. Da hab ich wirklich jedes trockene Fleckerl gesucht. Aber es ist gut gegangen und wir freuen uns.«
Hermann Neubauer, der 12,9 Sekunden hinter Wagner durchs Ziel kam: »Gratulation an die Organisatoren. Die Rallye war unglaublich anspruchsvoll. Ich kann mir gar nicht viel vorwerfen, außer dass ich am Schluss unterschätzt habe, dass Simon so nachlässt. Da hätte ich viel Zeit gutmachen können, aber das habe ich mir dann nicht zugetraut.«
Julian Wagner sagt über seinen Platz am Podium: »Der dritte Platz ist wirklich schwer erkämpft. Ich habe schon seit Mittwoch mit Magenproblemen zu kämpfen. Es war hart.«
In der Rallye-Meisterschaft führt weiterhin Simon Wagner, der in Judenburg bereits seinen dritten Saisonsieg feierte, mit 104 Punkten, gefolgt von Luca Waldherr (63) und Julian Wagner (49). Hermann Neubauer liegt auf dem fünften Rang mit 33 Punkten.
Weiter geht es in der Rallye-Staatsmeisterschaft von 11. bis 13. Juli mit der Rallye Weiz. Der Saisonabschluss geht schließlich am 4. und 5. Oktober in der »Buckligen Welt« über die Bühne.
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