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Käfer-Invasion im Wolfsberger Wachtelweg: Wenn es Nacht wird, beginnt es vor Insekten zu wuselnAusgabe 32 | Mittwoch, 5. August 2020

Die Siedlung in der Bezirkshauptstadt wird von einer Plage heimgesucht. Tausende Exemplare des »Behaarten Erdbeersamenlaufkäfers« dringen in die Häuser ein und verbreiten nächtlichen Schrecken. Der Landwirt des daneben liegenden Erdbeerfelds sagt seine Hilfe zu.

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Käfer, Lavanttal, Unterkärntner
Kein schöner Anblick, wenn die Käfer durchs Haus wuseln. Foto: Privat, KK

Wolfsberg. Stellen Sie sich das vor: Sie sitzen abends vor dem Fernseher, wollen sich entspannen – und sehen sich in ihren Wohnräumen plötzlich von unzähligen Käfer umzingelt. Dieses Horrorszenario spielt sich derzeit im Wolfsberger Wachtelweg ab.

Seit mehr als vier Wochen wird die Siedlung von einer Käferplage heimgesucht. Laut einer Anrainerin soll es sich um Exemplare des »Behaarten Erdbeersamenlaufkäfers« handeln, die zu tausenden durch die Gegend wuseln und auch in die Gebäude eindringen. »Abends gegen 21.20 Uhr sind sie da, ab 22 Uhr geht es richtig los«, erzählt eine Anwohnerin (71). »Unsere Wiese ist teilweise schwarz vor Insekten, die auch in die Häuser kommen – trotz geschlossener Fenster. Wir ersticken in Käfern, wir verzweifeln.« 

»Ab 22 Uhr geht es richtig los. Sie kommen auch in die Häuser, wir verzweifeln«
Eine Anwohnerin des Wachtelwegs

Die ganze Nacht krabbeln die Tiere durch die Häuser. Sie bieten aber nicht nur einen gruseligen Anblick, sie richten auch Schäden an den Gebäuden an. »Sie graben sich in Nischen unter den Häusern und nisten sich dort ein«, so eine weitere Anwohnerin, »was besonders ärgerlich ist, da das Haus erst renoviert wurde. Außerdem sacken im Hof verlegte Steinplatten ab, weil sich die Käfer darunter wühlen.« Die Betroffene lässt jetzt rechtlich prüfen, ob jemand für den Schaden haftbar gemacht werden kann. Was die Anrainerin besonders ärgert: Bisher erhielt sie weder vom Land noch der Gemeinde Unterstützung, niemand meldete sich bei ihr.

Die Bewohner haben einen Verdacht, woher die Tiere stammen könnten: Von einem angrenzenden Acker, der für den Anbau von Erdbeeren verwendet wird. Dem Landwirt, dem das Feld gehört, wird von Wachtelweg-Bewohnern Tatenlosigkeit vorgeworfen.

 Der Bauer weist das zurück. Er sagt: »Es ist möglich, dass die Käfer von meinem Feld kommen, obwohl ich keine Fraßschäden habe. Aber ich habe, als ich davon hörte, sofort den Kontakt zum Pflanzenschutzdienst Kärnten hergestellt, dessen Mitarbeiter sich die Situation bereits angesehen haben sollen. Sobald mir gesagt wird, was ich machen kann, werde ich es sofort tun.«

»Sobald mir gesagt wird, was ich machen kann, werde ich es natürlich sofort tun«
Der Besitzer des Felds neben der Siedlung

Vorbeugende Spritzmaßnahmen will er nicht setzen, da die Käferart noch nicht exakt bestimmt sei: »Es ist nicht einfach, das festzustellen. Daher weiß ich auch nicht, was man unternehmen kann. In meiner 25-jährigen Arbeit ist so etwas noch nie vorgekommen.« Sollte es sich um den »Behaarten Erdbeersamenlaufkäfer« handeln, ist der Wachtelweg kein Einzelfall. Immer wieder wird von »Invasionen« dieser Art in Europa berichtet.

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