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Neuhaus. Rund 200 Werke von über 90 Künstlern zeigt das Museum Liaunig in Neuhaus heuer alleine in der Hauptausstellung, die nach einem Werk von Claus Mayrhofer Barabbas den Titel »Der Zukunft herzlichst gewidmet« trägt. Dabei werden Bilder von vor 1945 in Dialog zu jungen Meistern gesetzt. »Es werden auch Arbeiten aus dem Bestand der Sammlung Liaunig gezeigt, die selten oder noch nie öffentlich präsentiert wurden«, erklärt Museumsleiter Peter Liaunig, Sohn von Museumsgründer Herbert Liaunig.
Peter Liaunig arbeitete für die heurige Hauptausstellung zum zweiten Mal mit Kurator Günther Oberhollenzer zusammen. In fünf Themenbereichen stehen jeweils zwei Werke im Mittelpunkt, um die zahlreiche weitere künstlerische Arbeiten gruppiert und in vielfältige Beziehung zueinander gesetzt werden. So fallen dem Besucher gleich in der ersten Ausstellungskoje, die sich mit dem Thema »konstruierte Künstlichkeit« beschäftigt, Gerhard Kaisers Glasinstallation und Rudolf Polanszkys großformatige dunkle Spiegel ins Auge.
»Manche Gegenüberstellungen sind natürlich provokant«, so Liaunig. Alle gezeigten Bilder, Skulpturen und Installationen stammen aus der Sammlung Liaunig. Im Grafiktrakt steht anlässlich seines 80. Geburtstags, der Fotograf, Kunstkritiker, Kurator und langjährige Museumsdirektor Peter Baum im Mittelpunkt. Der Wegbegleiter von Museumsgründer Herbert Liaunig stellt Grafiken und Fotografien aus. Unter anderem lichtete er Oskar Kokoschka oder Maria Lassnig ab. »Es freut mich sehr, dass ich aus meinem ›Kramuri‹ eine Ausstellung machen durfte«, so Baum.
Serie »Alte Freunde«
Im dreieckigen Saal für Sonderausstellungen setzt sich die Reihe »Alte Freunde« fort. Heuer sind dort bis Juli Bilder von Wolfgang Hollegha anlässlich seines 90. Geburtstags zu sehen. Diese Ausstellung stellte Kurator Günther Holler-Schuster zusammen. Ab August bis Oktober wechselt die Sonderausstellung hin zu Kurt Kocherscheidt. Die Werke von Hollegha und Kocherscheidt bilden außerdem die Kulisse für die vier Matineen der »sonusiade«. Die Kammermusik-Reihe findet heuer zum dritten Mal im Museum Liaunig statt (die Unterkärntner Nachrichten berichteten bereits ausführlich).
Drei historische Sammlungen
Als wären die genannten Ausstellungen noch nicht genug, gibt es weiters drei historische Sammlungspräsentationen zu sehen. Heuer ist neben den bereits im Vorjahr gezeigten seltenen Briefmarken aus der österreichischen Monarchie und kostbarem europäischen Silber auch »Das Gold der Akan« wieder ausgestellt. Die Exponate umfassen rund 600 Schmuck- und Kultobjekte der westafrikanischen Ethnien der Ashanti, Baule und Fante und gelten als weltweit größte Sammlung dieser Art. Außerdem gibt es noch das runde Skulpturendepot zu sehen, das mit dem weitläufigen Skulpturenpark im Freien österreichische und internationale Künstler von der Moderne bis zur Gegenwart zeigt. Das Museum Liaunig hat seine Pforten seit dem 28. April geöffnet (Details siehe Info-Box).
Für einen Besuch sollte man auf jeden Fall genügend Zeit einplanen, denn für eine kurze Stippvisite sind die hochkarätigen Ausstellungen im Museum Liaunig definitiv zu umfangreich.
Privatmuseum Liaunig
Geöffnet bis 31. Oktober 2019.
Öffnungszeiten von Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr. Führungen gibt es jeweils um 11 und um 14 Uhr.
Web: www.museumliaunig.at
Kontakt:
office@museumliaunig.at
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