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Kulterer kauft das Haus in der SporergasseAusgabe | Mittwoch, 27. März 2019

Das Gebäude in der Sporergasse 1 hat eine neue Besitzerin: Christina Kulterer, die Geschäftsführerin des Modehauses Offner. Der Abbruchantrag dient der Auslotung der Möglichkeiten, sagt sie, fix ist nichts.

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Wolfsberg. Es gibt Grund zur Freude: Die Lavantmetropole »verliert« einen Schandfleck. Das Gebäude Sporergasse 1 wurde verkauft, die neue Besitzerin hat bei der Gemeinde Wolfsberg um eine Bewilligung zum Abriss angesucht. Ob es tatsächlich so weit kommt, ist aber unklar.

Erfreut über die Entwicklung ist Johannes Loibnegger, der für die Ortspflege zuständige Stadtrat. »Alles, was dort passiert, kann nur positiv sein«, sagt er. »Das Objekt wurde von Christina Kulterer (Anm.: Geschäftsführerin des Modehauses Offner) gekauft. Wie ich sie kenne, wird sie etwas Vernünftiges daraus machen, das Hand und Fuß hat.«

Auch die Stadtregierung war vom Zustand des Gebäudes nicht begeistert, konnte aber laut Loibnegger nicht aktiv werden: »Uns waren die Hände gebunden, wir können gegen solche Objekte nichts unternehmen – außer, es ist Gefahr in Verzug.« Das war hier aber nicht der Fall, wie eine Begehung von Verantwortlichen der Gemeinde vor einiger Zeit ergab.

»Geht mich nichts an«

Zuletzt war das Haus im Besitz des Wolfsbergers Walter Pittino, der jetzt zu einem eventuellen Abriss meint: »Das geht mich nichts mehr an, ich habe damit abgeschlossen.«

Das Gebäude, das eine Wohnfläche von 128 Quadratmetern besitzt, verteilt auf eine Wohnung und ein Geschäftslokal, hatte laut einer Wolfsberger Chronik eine ellenlange Reihe von Vorbesitzern, ehe es 1938 in den Besitz der Familie Pittino kam. 1971 ging es »im Erbwege«, so die Chronik, an Walter Pittino. Der suchte lange Zeit vergebens einen Käufer, im vergangenen August meinte er zu den Unterkärntner Nachrichten, die Immobilie sei um 25.000 Euro zu haben. Wie viel hat er nun erzielt? »Mehr als ich gedacht habe«, sagt Pittino, »ich bin mit dem Preis zufrieden.« Eine Summe nennt er freilich nicht, »denn wir haben Stillschweigen vereinbart«.

Jüngst wurden die Nachbarn über einen Abriss-Antrag informiert, bis Ende des Monats können  sie dazu eine Stellungnahme abgeben.

Was soll nun geschehen? Dazu die neue Eigentümerin Christina Kulterer: »Das steht noch nicht fest. Wir müssen erst wissen, wie unsere Möglichkeiten aussehen, und haben daher den Abbruchantrag gestellt, denn die Substanz ist schlecht. Wenn wir die Antwort der Stadt kennen, können wir ein Projekt entwickeln.«

Kulterers Anliegen ist es, die »ansehnliche Fassadenfront« zu erhalten – ob als Neubau oder in der jetzigen Form. »Selbst wenn das Gebäude abgerissen werden sollte, was noch nicht feststeht, wird die neue Front der jetzigen nachgebildet«, sagt sie. Gerüchte, das Areal werde künftig als Parkplatz genutzt, weist sie zurück: »Ganz sicher nicht.«

Als Kaufgrund führt sie an: »Das Gebäude grenzt an unser Wohnhaus. Es hat mir leid getan, dass es so verfällt.« Als sich die Möglichkeit ergab, es zu erwerben, schlug sie zu. Bei der Frage nach dem Preis verweist auch sie auf die Verschwiegenheitsklausel.

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