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Wolfsberg, Wien. Wie das in Australien und Deutschland börsennotierte sowie am US OTC-Markt gelistete Bergbauunternehmen European Lithium (EUR) in der Vorwoche bekannt gab, steht man vor dem Abschluss einer Kaufvereinbarung mit der Millstone and Company Global DW LLC, um ihre ukrainische Gesellschaft, Petro Consulting LLC, die an zwei bedeutsamen Lithium-Bergbauprojekten beteiligt ist, zu übernehmen.
Die Vereinbarung erfolgt vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre und des Erhalts der für den Abbau und die Weiterverarbeitung von Lithium erforderlichen Lizenzen, weiterer festgelegter Bedingungen nach einem rechtlich bindenden Stufenplan in Abstimmung mit der australischen Börsenaufsicht und den strikten JORC-Regeln (Anm.: Der JORC-Code ist ein professioneller Verhaltenskodex, der Mindeststandards für die öffentliche Berichterstattung über Explorationsergebnisse, Mineralressourcen und Erzreserven festlegt) entsprechend.
Rund 13 Millionen Euro
Millstone wird in European Lithium investieren und in mehreren Tranchen Aktien im Wert von bis zu 20 Millionen Australischen Dollar (AUD) – rund 12,9 Mio. Euro – zeichnen, wobei 2,5 Mio. AUD sofort investiert werden, 2,5 Mio. AUD vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre – die auf der bevorstehenden Hauptversammlung eingeholt werden soll – und der Restbetrag nach Abschluss der Übernahme von Petro Consulting LLC durch European Lithium.
Die beiden in den 1980er- und 1990er-Jahren entdeckten und daraufhin explorierten Lagerstätten liegen in Shevchenkivske in der Region Donezk sowie in Dobra in der westukrainischen Region Kirovograd. Beide enthalten signifikant erwartete Ressourcen. »Ich freue mich sehr über die Gelegenheit, die beiden ukrainischen Lithiumvorkommen zu erwerben und diese mit unserem bereits fortgeschrittenen Lithiumprojekt in Wolfsberg zu vereinen. Somit können wir nicht nur zum ersten lokalen Lithiumhydroxid-Produzenten in Europa werden, sondern formen gleichzeitig den größten Lithium-Konzern des Kontinents und tragen nachhaltig zur Sicherung der europäischen Nachfrage nach Lithium bei«, so Tony Sage, Non-Executive Chairman von European Lithium.
Versorgungssicherheit
Lithium, das zuvor hauptsächlich in der Glas- und Keramikindustrie sowie in der Medizin zum Einsatz kam, hat sich mittlerweile – aufgrund seiner hohen Bedeutung für die Akku- und Batterieproduktion und des Aufschwungs der Elektromobilität – zu einem Schlüsselrohstoff für die Automobilindustrie entwickelt. »Die Gewinnung von Lithium geht aktuell fast ausschließlich in Australien, Asien und Südamerika vonstatten. Dieses Faktum, gepaart mit der Prognose, wonach sich die Nachfrage nach Lithium bis in einigen Jahren mehr als verdoppeln wird, bedeutet für Europas Industrie eine ernstzunehmende Situation der Abhängigkeit«, analysiert Dietrich Wanke, Vorstandsvorsitzender von European Lithium.
Abhilfe kann nach Ansicht von Experten vor allem eine integrierte europäische Batterielieferkette schaffen, deren Grundstein nunmehr nicht zuletzt durch die intensiven Aktivitäten von European Lithium gelegt wird.
Bis zum Abschluss der geplanten Akquisition in der Ukraine hat die Fertigstellung der finalen Machbarkeitsstudie des Lithium-Projekts auf der Weinebene höchste Priorität.
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