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Lavanttal. Mit einem neuen Jahr gehen auch neue Trends einher. Die Gesellschaft entwickelt sich weiter und der Markt bringt Neuerungen hervor. Die Folge ist das Vertrauen auf neue Produkte, Zubereitungsarten, alternative Ernährungsweisen, gesündere Zutaten oder eine Verlagerung der Essgewohnheiten. Die Unterkärntner Nachrichten haben sich mit Daniel Dirnberger vom Gasthof Geiger in Bad St. Leonhard getroffen, um eine Einschätzung der Tendenzen, die das neue Jahr mit sich bringt, zu bekommen.
Ein markantes Merkmal war bereits in den vergangenen Jahren die Orientierung hin zu Ersatzstoffen. Aufgrund von Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder vegetarischer und veganer Ernährung, wird immer mehr versucht, die üblichen Zutaten zu ersetzen, wobei der Geschmack möglichst unverändert bleiben soll. Für 2019 sind besonders natürliche Zuckerersatzmittel wie Kokos- und Birkenzucker auf dem Vormarsch. Ebenso erwarten Experten den zunehmenden Einsatz von Süßkartoffelmehl. Sie eignet sich als Mehlersatz für Menschen, die unter einer Glutenunverträglichkeit leiden. »Es ist eine tolle Sache, dass die Lebensmittelindustrie immer wieder neue Produkte hervorbringt. Für Leute mit Unverträglichkeiten eröffnen sich viele neue Möglichkeiten. Ebenso ist es ein Vorteil für die Gastronomie. Ich selbst koche nach Vorbestellung vegane Mahlzeiten. Das erleichtert es unserer Branche und wir können so eine größere Auswahl anbieten«, sieht Dirnberger die Entwicklung bei Ersatzlebensmitteln.
Korallenrot – Trendfarbe 2019
Die Trendfarbe für das heurige Kalenderjahr heißt Korallenrot. Doch nicht nur die Mode wird davon betroffen sein, auch in der Küche bzw. auf den Tellern wird man die Farbe sehen. Das Einfärben spezieller Lebensmittel oder Gerichte wird die Folge sein. »Ich denke, das wird eher die Städte betreffen und bin mir nicht sicher, ob sich der Trend im ländlichen Bereich auch durchsetzen wird«, sieht Dirnberger den Einsatz der Trendfarbe kritisch.
Eine wichtige Rolle spielt die Farbe auch bei der schwarzen Sapote. Diese südamerikanische Frucht soll geschmacklich nah am Schokoladenpudding sein (siehe unten). Dirnberger dazu: »Es ist natürlich auch für die Gastronomie interessant, wenn es neue Produkte gibt. Aber der Trend geht ganz klar in Richtung Regionalität und Nachhaltigkeit. Daher bin ich mir nicht sicher, ob es notwendig ist, solch exotische Früchte vom anderen Ende der Welt zu importieren.«
Ein Trend, der ebenso von einem anderen Kontinent stammt, sich aber längst in unseren Breitengraden etabliert hat, ist der Burger. »Die Leute wollen Qualität auf ihren Tellern. Deswegen wird das Verlangen immer größer, hochwertige Gerichte zu konsumieren, aber die Essgewohnheiten dabei nicht zu verändern. Fast Food wird dadurch automatisch hochwertiger. Ich biete mit dem ›Gockl Burger‹ selbst eine Variante an, die aber gleichzeitig auf Regionalität und Qualität setzt, und das wissen meine Gäste auch zu schätzen«, beurteilt Dirnberger die Fast-Food-Entwicklung.
Nachdem die EU das Verbot von Einweg-Plastikprodukten wie Trinkhalmen beschlossen hat, wird es auch in diesem Segment Neuerungen geben. Von Papiertrinkhalmen bis hin zu essbaren Varianten, hergestellt aus Apfelschalen, versuchen sich aktuell verschiedene Hersteller am Markt zu etablieren. »Für die Gastronomie ist es unter dem Strich auch eine Kostenfrage«, so Dirnberger.
Dirnbergers Fazit zu den Entwicklungen des heurigen Jahrs: »Ein Trend ist oftmals nur ein kurzes Aufflackern. Wenige Neuerungen bleiben über einen längeren Zeitraum erhalten. Ich selbst passe meine Küche nur bereichsweise an, aber im Prinzip bleibt sie unverändert.«
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