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Lavanttal. Der nächste Meilenstein für die Koralmbahn ist geschafft: Die letzten Rohbauarbeiten im Koralmtunnel auf Kärntner Seite konnten erfolgreich abgeschlossen werden. Der 33 Kilometer lange Koralmtunnel befindet sich damit nun zu 100 Prozent in technischer Ausstattung.
Um eine Zugreise zwischen Graz und Klagenfurt in 45 Minuten durchführen zu können, braucht es nicht nur Tunnel, Brücken und Bahnhöfe, sondern auch jede Menge Technik und vor allem Gleise. Die technische Ausstattung sorgt dafür, dass Züge überhaupt erst sicher und schnell unterwegs sein können. Auf steirischer Seite des Koralmtunnels werden bereits seit vergangenem Jahr eifrig Gleise verlegt. Ab jetzt wird auch die Kärntner Seite des 33 Kilometer langen Tunnel mit moderner Bahntechnik versorgt.
13.000 Gleistragplatten
Los geht es auf Kärntner Seite zunächst mit dem Erstellen des Tunnel-Randweges und des Banketts. Ab Spätsommer werden dann auch hier die ersten Gleistragplatten verlegt. Jede einzelne ist mehr als fünf Meter lang, bis zu 2,1 Meter breit und wiegt mehr als fünf Tonnen. Darauf werden die 120 Meter langen Schienenstücke befestigt. »Eine logistische Herausforderung: In Summe müssen rund 13.000 Gleistragplatten im Koralmtunnel – von der Weststeiermark bis ins Lavanttal – verbaut werden. Mehr als 20 von insgesamt 66 Kilometern in beiden Tunnelröhren sind schon geschafft«, erklärt ÖBB-Projektleiter Klaus Schneider.
400 Menschen im Einsatz
Derzeit sind bis zu 400 Menschen beim Koralmtunnel im Einsatz. Bis zu zehn Triebfahrzeuge bringen die Mannschaften und das Material täglich, an sieben Tagen die Woche im Mehrschichtbetrieb, in den Tunnel. Die Anlieferung der Gleistragplatten erfolgt dabei umweltfreundlich per Schiene. Die Betonteile werden bei der Produktionsstätte in Niederösterreich verladen und per Zug über die steirischen Portale direkt in den Koralmtunnel gebracht. Auf diese Weise können viele Transporte auf der Straße eingespart werden.
»In Summe müssen 13.000 Gleistragplatten im Koralmtunnel verbaut werden«
Klaus Schneider, ÖBB-Projektleiter
Ab Frühjahr 2023 soll der gesamte Koralmtunnel mit Schienen ausgestattet sein. Danach geht es weiter mit einer ganzen Reihe moderner Anlagen – für den Erschütterungsschutz, den Lärmschutz, die Tunnelsicherheit, die Kommunikationseinrichtungen, die Signalisierung, elektronische Stellwerke und Technikgebäude. »Zum Schluss kommt die Oberleitung mit innovativer Deckenstromschiene. Sie sorgt dafür, dass Züge umweltfreundlich per Bahnstrom und mit bis zu 250 km/h unterwegs sein können«, so Schneider.
Die Koralmbahn umfasst 130 neue Strecken-Kilometer, davon 47 Tunnelkilometer, über 100 Brücken sowie 23 Bahnhöfe und Haltestellen: Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil der neuen Südstrecke und eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas. Ihr Herzstück ist der 33 Kilometer lange Koralmtunnel. Die Fertigstellung soll im Dezember 2025 erfolgen.
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