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St. Kanzian, Wien. Begonnen hat alles mit der Übungsfirma »Beute(l)schema« in der Praxis-Hak Völkermarkt. Bereits damals bedruckten Stefan Robinig und seine Freundin und Mitschülerin Verena Mischitz mit weiteren Schülern fair produzierte Einkaufsbeutel im Siebdruckverfahren und verkauften sie in einem Online-Shop. »Ich habe mir dafür extra eine Druckmaschine gekauft und mir das Siebdruckwissen angeeignet«, erinnert sich Robinig. Das Team gewann damit 2016 sogar den Nachwuchswettbewerb der Volkswirtschaftlichen Gesellschaft.
Umzug nach Wien
Mittlerweile ist das Paar nach Wien gezogen, wo der gebürtige St. Kanzianer Robinig (21) an der Universität für Bodenkultur Umwelt- und Bioressourcenmanagement studiert. »Eigentlich wollte ich Wirtschaft studieren, aber durch mein Jahr als Zivildiener habe ich meine Meinung geändert und studiere jetzt etwas, womit ich später eventuell in die Entwicklungshilfe gehen kann«, so Robinig.
Doch das Thema fair produzierter Stoffe ließ ihn nicht los, also beschloss er, in Wien etwas auf die Beine zu stellen. Unter der Marke »HeartOut Clothing« vertreibt er online seit 15. April fair produzierte Kleidung zu leistbaren Preisen. Auch Mischitz ist wieder mit im Boot. »Die Designs stammen alle von meiner Freundin«, so Robinig. Die T-Shirts, Crop-Tops, Brieftaschen, Schminktäschchen und Mützen aus Bio-Baumwolle, die es derzeit im Sortiment gibt, werden laut dem Neo-Unternehmer von »Stanley/Stella« geliefert, ein von der Fair Wear Foundation zertifizierter Lieferant. »Damit ist unter anderem garantiert, dass für diese Textilien keine Kinder arbeiten müssen und die Arbeiter einen fairen Lohn bekommen«, führt Robinig aus.
Druckmaschine aus Hak-Zeiten
Bedruckt wird die Ware mit der bewährten Druckmaschine aus Hak-Zeiten. Wo? »Sie steht in unserer Wohnung im Schlafzimmer, das derzeit Produktionsstätte und Lagerraum zugleich ist«, lacht Robinig. Doch viele erfolgreiche Start-ups haben so klein angefangen. Der Verkauf von fair produzierter Mode ist aber schon lange keine Nische mehr. Das weiß auch der Student: »Es gibt Firmen, die ähnliches machen, aber wesentlich teurer sind. Ich bin flexibel, habe nur ein kleines Lager und mache wirklich alles selbst.« Das Standard-T-Shirt gibt es ab knapp über 20 Euro: »Ich habe lieber eine kleine Gewinnspanne, weil mir die Nachhaltigkeit wichtiger ist.«
Die Resonanz auf den Verkaufsstart war laut Robinig »irre«. Ein T-Shirt war gleich ausverkauft. Bis zum Herbst will er das Sortiment auf Pullover und Jacken ausweiten. Preislich sollen die Pullover dann bei etwa 40 Euro liegen. Robinigs Ziel ist es, das Start-up mit der Zeit größer werden zu lassen: »Ich möchte mehr anbieten können, und ideal wäre es, wenn es möglich wäre, die T-Shirts selbst herstellen zu können.«
HeartOut Clothing
Online-Shop:
www.heartoutclothing.com
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