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Wolfsberg. Das Abladen vom Lkw war Millimeter- und Präzisionsarbeit – immerhin ging es um ein Gerät mit hohem Wert: Ende vergangener Woche erhielt das LKH Wolfsberg einen neuen Magnetresonanztomographen (MRT). Damit werden Schnittbilder des menschlichen Körpers erzeugt, die den Zustand der Organe und eventuelle krankhafte Veränderungen zeigen. Möglich wird das mit Hilfe starker Magnetfelder und magnetischen Wechselfeldern im Radiofrequenzbereich.
Für die Experten im Institut für Radiologie am LKH Wolfsberg war es ein besonderer Tag: Mit der Anschaffung des neuen Geräts wird ein wesentlicher Beitrag hinsichtlich fortschrittlicher Schnittbild-Technologie geleistet, das ohne Röntgenstrahlen auskommt. Durch neue Bildbeschleunigungstechniken, die auf künstlicher Intelligenz basieren, erfolgt die Bildgebung wesentlich schneller als bisher, wobei außerdem eine Steigerung der Bildqualität erzielt werden kann. Das neue Gerät leistet drei Tesla, die Maßeinheit der magnetischen Flussdichte. Benannt ist sie nicht nach dem US-Autohersteller rund um Elon Musk, sondern nach dem Erfinder und Forscher Nikola Tesla.
Unterschiedliche Bedürfnisse
Zusätzlich kann mit der Neuanschaffung auf unterschiedliche Bedürfnisse der Patienten eingegangen werden, was zum Beispiel der Umgang mit Implantaten oder die Bildgebung bei freier Atmung betrifft. Eine weitere Neuheit ist die sogenannte »In-Bore«-Lösung. Dabei wird eine entspannte Atmosphäre geschaffen, die zur Beruhigung des Patienten während der MRT-Untersuchung beiträgt.
»Damit wird ein weiterer Meilenstein im Modernisierungsprozess des LKH erreicht«
Aus der Kabeg zu den neuen Geräten
Aus verschiedenen Videothemen kann der Patient seine visuelle Unterstützung selbst wählen. Mit musikalischer Untermalung und automatischen Anweisungen wird der Patient von der Untersuchung abgelenkt und gleichzeitig durch die Untersuchung geleitet. Durch diese innovativen Elemente wird die Patientenzufriedenheit und Therapiebereitschaft gesteigert, was wiederum Auswirkung auf die Verringerung von Wiederholungsscans aufgrund Bewegungsartefakte hat.
Das Anwendungsgebiet der MRT ist sehr weitläufig. Zu den häufigsten Fragestellungen zählen Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparats, der Wirbelsäule, des Herzens und des Gehirns.
Dieser Tage wird das LKH Wolfsberg auch ein neues Computertomographie-Gerät (CT) bekommen. Auch damit werden Schnittbilder des Körpers gemacht, im Gegensatz zum MRT werden dabei Röntgenstrahlen eingesetzt. Die Investitionskosten für MRT und CT betragen laut dem Krankenanstaltenerhalter Kabeg 2,6 Millionen Euro.
Ende November geht es los
Der erstmalige Einsatz beider Geräte erfolgt mit der Inbetriebnahme der Zentralen Aufnahme- und Erstversorgungseinheit im Wolfsberg Spital, die Ende November vorgesehen ist. Parallel finden die Schulungen der Mitarbeiter statt. Die Kabeg dazu: »Damit wird ein weiterer Meilenstein im umfassenden Modernisierungsprozess des LKH Wolfsberg erreicht und die hochwertige Patientenversorgung im Lavanttal sichergestellt.«
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