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150 Jahre: Die Stadtkapelle Bad St. Leonhard feiert ihr Jubiläum mit einem dreitägigen ZeltfestAusgabe 23 | Mittwoch, 8. Juni 2022

Vor 150 Jahren wurde die Stadtkapelle Bad St. Leonhard erstmals urkundlich erwähnt. Von Freitag, 10., bis Sonntag, 12. Juni, findet ein dreitägiges Jubiläumsfest statt, bei dem zahlreiche Gästekapellen zu Besuch sind. Auch die neue Tracht der Kapelle wird vorgestellt.

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Unterkärntner Nachrichten Redaktion Von Unterkärntner Nachrichten Redaktion officeno@spamunterkaerntner.at
Bild oben: Die Stadtkapelle Bad St. Leonhard mit Kapellmeister Otmar Lichtenegger (1. Reihe, 4. v. l.), Stabführer Roland Hochegger (1. Reihe, 5. v. l.) und Obmann Hubert Tripolt (1. Reihe, 6. v. l.). Bild unten: Die »Feuerwehrkapelle St. Leonhard« im Jahr 1886 mit dem damaligen Kapellmeister Otto Resch (vorne, 3. v. l.). Fotos: Stadtkapelle Bad St. Leonhard

Artikel

Bad St. Leonhard. Die Stadtkapelle feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestandsjubiläum. Anlässlich des Jubiläums findet von 10. bis 12. Juni ein dreitägiges Zeltfest am Sportplatz in Bad St. Leonhard statt. Neben Disco, Festzug, Dämmerschoppen-Konzert und dem 66. Bezirksmusikertreffen, wird auch die neue Tracht der Stadtkapelle präsentiert.

Ein offizielles Gründungsdatum der Stadtkapelle existiert nicht, deshalb wird die erste urkundliche Erwähnung als Gründungstag der Stadtkapelle herangezogen – der 4. August 1872. An diesem Tag wurde beschlossen, zum Blasen des Feuersignals drei Trompeten aus dem Fonds der Feuerwehr anzuschaffen. Als sehr wahrscheinlich gilt, dass einige Musiker aus einer Bergkapelle in Loben, die schon länger bestand, in dieser ersten Stadtkapelle mitwirkten.

Die ersten Kapellmeister
In der 150-jährigen Geschichte der Kapelle, gibt es eine Reihe von Personen, die für den Aufbau mitverantwortlich waren, die die Stadtkapelle Bad St. Leonhard zu dem gemacht haben, was sie heute ist.

Die ersten beiden Kapellmeister, Josef Ranner und Otto Resch, waren beide als Lehrer in Bad St. Leonhard tätig und leiteten unter anderem auch noch Sängerrunden, den Kirchenchor sowie ein Streichorchester. Erster langjähriger Kapellmeister war Josef Simon Prettenhütter von 1888 bis 1921. Er war Organist und Mesner und unterrichtete bereits nebenbei als Musiklehrer viele Kinder. Für fünf Jahre leitete er zusätzlich auch noch den MGV Bad St. Leonhard.

Ab 1921 und bis 1939 war Leopold Scheida Kapellmeister. Als Feldwebel der »K.u.K«-Musik wurde er 1911 beim Gericht in Bad St. Leonhard angestellt. Unter Scheida veranstaltete die Stadtkapelle bereits die ersten Schlossbergfeste. Der Klangkörper bestand zu dieser Zeit aus 30 Musikern.

In den Jahren des Zweiten Weltkriegs war der Spielbetrieb nicht aufrecht zu erhalten, da viele Musiker zum Kriegsdienst der Wehrmacht einberufen wurden. Im Jahr 1945 begann Tischlermeister und Flügelhornist Max Kohl mit dem Wiederaufbau der Stadtkapelle. Instrumente und Notenmaterial sowie auch große Teile des Archivs gingen durch den Bombenangriff am 9. Mai 1945 verloren, konnten aber mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeinde wieder angeschafft werden.

Ab 1956 leitete Johann Sturm die Stadtkapelle, die er im Jahr 1958 an Dominikus Schmerlaib übergab. Von 1962 bis 1983 leitete Heribert Vallant die Geschicke der Stadtkapelle. Er war die treibende Kraft, dass die neugegründete Musikschule in Bad St. Leonhard aufgebaut wurde. Bis 1997 oblag die Leitung der Stadtkapelle Peter Gmeiner. Er war anfangs Lehrer und später Direktor der Musikschule Bad St. Leonhard, wodurch er auch viele Schüler zur Stadtkapelle brachte. Weiters leitete Peter Gmeiner die Big Band der Stadtkapelle für viele Jahre bei den Faschingssitzungen der Faschingsgilde.

Josef »Pepi« Trippolt legte zuerst als Stabführer und ab 1997 als Kapellmeister den Grundstein für die großen Erfolge der Stadtkapelle auf dem Sektor »Musik in Bewegung«.

Seit 2010 ist Otmar Lichtenegger Leiter der Stadtkapelle. Da er auch Direktor der Musikschule Oberes Lavanttal ist, ist er stets bemüht, die Jugend und damit auch den Nachwuchs für die Stadtkapelle zu fördern und zu sichern. Im selben Jahr übernahm Roland Hochegger die Stabführung. Heute besteht die Stadtkapelle aus 65 Musikerinnen, Musikern und Marketenderinnen. Neben ca. 30 Ausrückungen und 45 Proben pro Jahr wirkt sie auch an Veranstaltungen wie dem »Genussfestival« oder als Mitveranstalter mit dem MGV am »Masken-Remmi-Demmi« jährlich am Faschingssamstag mit. Höhepunkt im Vereinsjahr ist das Neujahrskonzert am 1. Jänner.

Dreitägiges Jubiläumsfest
Anlässlich des 150-jährigen Bestehens, veranstaltet die Stadtkapelle Bad St. Leonhard von 10. bis einschließlich 12. Juni ein großes Jubiläumsfest am Sportplatz in Bad St. Leonhard. Zum Auftakt am Freitag, 10. Juni, gibt es eine Disco mit den DJs von »Sound Society« für alle Jungen und Junggebliebenen. Beginn ist um 21 Uhr, der Eintritt ist frei. Der Festtag am Samstag, 11. Juni, startet um 18 Uhr mit dem Festzug von der Postgasse bis zum Festzelt. Beim Festakt wird anschließend die neue Tracht der Stadtkapelle präsentiert. Ab 20 Uhr spielt der Musikverein Obdach ein Dämmerschoppen-Konzert. Um 21 Uhr beginnt die Abendunterhaltung mit der Gruppe »Die Lauser«. Karten für Samstag kosten im Vorverkauf zehn Euro und sind bei allen Mitgliedern der Stadtkapelle erhältlich. An der Abendkasse sind zwölf Euro zu bezahlen.

Der Sonntag, 12. Juni, steht bei freiem Eintritt ganz im Zeichen des 66. Bezirksmusikertreffens. Um 9 Uhr findet eine Musikermesse statt, anschließend gibt es Konzerte der Gastkapellen. Um 14 Uhr startet ein großer Umzug der teilnehmenden Musikkapellen vom Hauptplatz zum Festzelt. Nach dem Umzug folgt ein Gesamtspiel aller Kapellen am Sportplatz.

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