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Lavanttal, Völkermarkt. Ab Mitte Mai dürfen Österreichs Museen – natürlich unter Einhaltung sämtlicher Sicherheits- und Hygienevorschriften – wieder ihre Türen für Besucher öffnen. Nicht alle Museen in Unterkärnten starten jedoch sofort zum erstmöglichen Termin.
Im Benediktinerstift St. Paul soll der Museumsbetrieb voraussichtlich am 27. Juni starten. Von den ursprünglich geplanten zwei Sonderausstellungen mit den Titeln »Frauen, Macht und Mode – Herrscherinnen zwischen Leidenschaft und Wahn« und »Lichtgestalt und Schattenwelt – 300 Jahre Fürstabt Martin II. Gerbert« wird nur letztgenannte gezeigt.
»Im Mai und Juni leben Museen in erster Linie vom Bustourismus und von Schülergruppen. Da heuer beides wegfällt, ist eine frühere Öffnung nicht wirtschaftlich«, erklärt Pater Gerfried Sitar, Kustos der Stiftssammlungen. Auch die Öffnungszeiten sollen noch angepasst werden.
Das Museum im Lavanthaus will zwischen Mitte und Ende Mai starten. »Wir erwarten jeden Tag die Bundesverordnung mit den formalen Vorgaben, dann können wir beginnen«, klärt die Wolfsberger Vizebürgermeisterin und Kulturreferentin Manuela Karner auf. Das Programm bleibt unverändert. Die Ausstellung »Das Lavanttal in alten Ansichten« wird abgeändert und um weitere Exponate ergänzt. Die Öffnungszeiten des Museums wurden erst kürzlich geändert, weshalb es laut Karner hier »ziemlich sicher« keine Änderungen geplant sind.
Im Bezirk Völkermarkt öffnet das Werner Berg Museum in Bleiburg am 20. Mai seine Ausstellung »Manfred Deix trifft Werner Berg« (die Unterkärntner Nachrichten berichteten).
Drei neue Ausstellungen
In der vergangenen Woche hat nun auch das größte Privatmuseum Österreichs, das Museum Liaunig in Neuhaus, den 20. Mai als Eröffnungstermin bekannt gegeben. In dieser Saison wird es drei neue Ausstellungen zu sehen geben: Die von Dieter Bogner kuratierte Hauptausstellung »o. T.«, eine Personale zum 80. Geburtstag von Martha Jungwirth, und die Präsentation des zweiten Teils der Portraitminiaturen-Sammlung. »Der Museumsbetrieb wird nach den entsprechenden gesetzlichen Richtlinien ausgerichtet und alle erforderlichen Maßnahmen für unsere Besucher und Mitarbeiter werden vorbereitet«, sagt Museumsleiter Peter Liaunig, »Wir haben genug Platz, um den notwendigen Sicherheitsabstand zu gewährleisten und freuen uns darauf, interessierte Gäste zu begrüßen.«
Das Museum am Bach in Ruden startet am 11. Juli in die Ausstellungssaison. Gezeigt werden Kunstinstallationen unter dem Titel »Zur Freiheit der Wahl«. Die Ausstellung ist Teil der Landesausstellung »CarinthiJa 2020«. »Momentan sind wir mit dem Aufbau der Ausstellung beschäftigt. Wir achten darauf, dass nie mehr als vier Personen gleichzeitig im Museum arbeiten, was die Sache natürlich kompliziert macht«, sagt Kurator Alex Samyi. Die Ausstellung heuer endet dafür erst am 4. Juli 2021, abzüglich der Winterpause (3. November 2020 bis 1. Mai 2021). »Die beiden Monate, die wir heuer verlieren, hängen wir im nächsten Jahr an«, so Samyi, der, sobald es möglich ist, auch mit der Abhaltung seiner »runden Tische« wieder fortfahren will.
Mit Sorge blicken die Museumsbetreiber auf die fehlenden Touristen im Sommer. Sie hoffen, dass auch Österreicher, die im Heimatland urlauben, und Einheimische einen Besuch ins Auge fassen.
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