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Viele Gerüchte, jetzt gibt es Antworten: So geht es mit »Nah & Frisch« in Gries und St. Gertraud weiter Ausgabe 50 | Mittwoch, 11. Dezember 2024

Der Betreiber der beiden Lebensmittelmärkte will sich wieder auf die Steiermark konzentrieren. Während in St. Gertraud Nachfolger gefunden wurde, wird für Gries gesucht. Die dortigen Mitarbeiter sind zur Kündigung angemeldet, noch ist es aber nicht vorbei.

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Wolfsberg, Frantschach-St. Gertraud. Erst im November 2023 waren die beiden »Nah & Frisch«-Märkte in Gries und Frantschach-St. Gertraud eröffnet worden. Jetzt kursieren Gerüchte, wonach in beiden Geschäften Veränderungen bevorstehen: In St. Gertraud soll ein neuer Betreiber einsteigen, der Markt in Gries stehe vor dem Aus.

»Das ist so nicht richtig«, sagt Johann Lehner, Standortentwickler bei »Unimarkt«, der im oberösterreichischen Traun angesiedelten Handelsgesellschaft. Sie gehört zur »Unigruppe«, unter deren Dach auch »Nah & Frisch« geführt wird. Lehner: »In Gries sind wir noch in Verhandlungen und suchen einen neuen Betreiber. Es ist richtig, dass die dortigen Mitarbeiter zur Kündigung angemeldet wurden, es soll aber weitergehen.« Allerdings: Wenn es nicht gelinge, einen Betreiber zu finden, könnte es zur Schließung kommen, so der Standortentwickler.

»In Gries sind wir noch in Verhandlungen und suchen einen neuen Betreiber«
Johann Lehner, Standortentwickler 

So weit sei es aber noch nicht, »wir schauen, dass wir eine Lösung finden«. Der Markt in St. Gertraud sei nicht in Gefahr, laut Lehner bleibt er geöffnet: »Da gibt es zu 99 Prozent einen Nachfolger, wir haben einen Betreiber, das Geschäft bleibt am Netz.« Die Ursache für die Ereignisse beschreibt der Standortentwickler so: »Die Märkte in Gries und St. Gertraud werden von einem Unternehmer betrieben, der auch in der Steiermark tätig ist. Er will sich jetzt wieder ganz auf dieses Bundesland konzentrieren.« 

»Betreiber muss leben können«

Grundsätzlich meint Lehner, die Lage sei nicht einfach: »Seitens der Gemeinden ist es mittlerweile schwierig, Förderungen zu bekommen, da das Angebot an Lebensmittelmärkten groß ist. Aber die Betreiber müssen auch von ihren Geschäften leben können.« Und er betont: »Alle neun Märkte, die wir von Adeg Wolfsberg übernommen haben, sind offen. Vier davon gingen wieder an Adeg.«

Die Märkte in Gries und St. Gertraud sind übrigens mit Selbstbedienungskassen ausgerüstet. Damit kann auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten – in der Mittagspause und bis 20 Uhr eingekauft werden.

Wie berichtet gab die selbstständige Genossenschaft Adeg Wolfsberg im Juli 2023 nach monatelangen Spekulationen bekannt, dass sie sich mit Jahresende aus dem Lebensmittelgroßhandel zurückzieht. Sie war eine Institution im Lavanttal und betrieb 25 Filialen in den Bezirken Wolfsberg, Völkermarkt und Klagenfurt-Land. 

Die Firmenzentrale in St. Andrä wurde geschlossen und an die Baufirma Kostmann verkauft. Auch die Lebensmittelmärkte in St. Paul, Poggersdorf und Völkermarkt sperrten zu. Die weiteren Geschäfte blieben in den Händen selbstständiger Kaufleute oder wurden übernommen, manche bestehen bis heute, bei anderen begann ein reger Betreiberwechsel.

Das Euco-Center

Das Euco-Center in der Bezirkshauptstadt, das ebenfalls zu Adeg Wolfsberg gehörte, wurde an die »Rutter Immobilien Gruppe« verkauft. Sie hat das Center renoviert und umgebaut, im November wurde die Wiedereröffnung gefeiert. Der frühere Adeg-Wolfsberg-Geschäftsführer Arno Riedl betreibt heute den Adeg im Euco-Center. 

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