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Unruhe in der Firma »Schwing GmbH« in St. Stefan: Geschäftsführer Jöbstl klärt auf, was Sache ist Ausgabe 24 | Mittwoch, 12. Juni 2024

Das Unternehmen befinde sich in einer »Schwächephase«, die der Flaute auf dem Bausektor geschuldet ist. 30 Leiharbeiter werden nicht mehr beschäftigt, bei der fixen Belegschaft ist aber kein Abbau vorgesehen. Arbeitszeitverkürzung wird nicht ausgeschlossen.

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Wolfsberg. Von »Unruhe« im Betrieb ist zu hören, von möglichen Auswirkungen auf die Anzahl der Mitarbeiter. Gemeint ist das Unternehmen Schwing GmbH in St. Stefan, über das derzeit ausführlich gesprochen wird. Geschäftsführer Horst Jöbstl nimmt jetzt dazu Stellung. Der Kern seiner Aussagen: Der jüngste Abschwung am Bausektor sei nicht spurlos an »Schwing« vorübergegangen. Es ist aber nicht geplant, sich von Mitarbeitern zu trennen. 

»Wir stellen Baumaschinen her und sind damit abhängig von der Bauwirtschaft, die sich unter Druck befindet«, sagt Jöbstl. Wie andere Zweige sei davon auch »Schwing« betroffen: »Die Absätze sind etwas zurückgegangen, wir müssen reagieren.«

Allerdings hat die Europäische Zentralbank (EZB) in der Vorwoche den Schlüsselzins von 4,5 Prozent auf 4,25 Prozent gesenkt. Jöbstl: »Daher hoffen wir nun auf Optimismus in der Baubranche, den brauchen wir. Wir brauchen auch Wohnungen. Ich bin überzeugt, dass es wieder aufwärts geht. Jetzt sind wir aber in einer Phase, in der wir durchtauchen müssen. Ende des Jahres sollte es wieder besser werden. Es gibt eben immer wieder Schwankungen.« 

Das Unternehmen beschäftigt derzeit 400 Mitarbeiter, von denen der einzelne aufgrund der jeweiligen Fähigkeiten für die Firma wichtig sei. »Wir wollen alle unsere Beschäftigten behalten, Kündigungen sind nicht geplant«, so der Geschäftsführer.

»Wir wollen alle unsere Beschäftigten behalten, Kündigungen sind nicht geplant«
Horst Jöbstl, Geschäftsführer Schwing GmbH

Denn es werde eine Zeit nach der »Schwächephase« (Zitat Jöbstl) geben, in der jede einzelne Fachkraft wieder gebraucht wird. Allerdings wurden etwa 30 Leiharbeiter abgebaut, für die fest Beschäftigten schließt Jöbstl eine mögliche Arbeitszeitverkürzung nicht aus: »Da gibt es aber viele Möglichkeiten, etwa die Konsumation von Urlauben, Gleitzeit oder Arbeitsreduktion.«

»Sind in Lauerstellung«
Derzeit sei keine Arbeitszeitverkürzung in Kraft, »wir sind in Lauerstellung, wie sich die Lage entwickelt und ob wir eventuelle Anpassungen benötigen«. Der Schwing-Geschäftsführer unterstreicht: »Ich will unsere Leute keinesfalls verunsichern und betone, dass kein Mitarbeiter-Abbau vorgesehen ist. Ich bin überzeugt, dass wir sie alle benötigen.«

In St. Stefan, dem Hauptproduktionswerk der Schwing-Gruppe,  werden seit mehr als fünf Jahrzehnten Baugruppen und Komponenten für Betonpumpen gefertigt, die an Firmenwerke in Deutschland, den USA, China, Indien und Brasilien gehen.

Das Unternehmen wurde 1934 von Friedrich Wilhelm Schwing in Deutschland gegründet, 1965 kam die erste auf ein Fahrzeug montierte Betonpumpe auf den Markt. 1973 baute »Schwing« eine Autobetonpumpe mit einem 45 Meter langen Großverteilermast, damals eine wichtige und viel beachtete Neuheit. Seit 2012 ist der chinesische Produzent XCMG Mehrheitseigentümer der bis dahin in Familienbesitz befindlichen Firma.

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