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WOLFSBERG. Bereits im Alter von sechs Jahren kam Frank Nebel mit Eishockey in Berührung. Seine ersten Versuche unternahm er beim EC St. Marein und die  Faszination am schnellsten Mannschaftssport ließ ihn nicht mehr los. Er spielte  für St. Marein in sämtlichen Alterklassen, ehe er mit 14 Jahren zum KAC wechselte, mit dem er in der Saison 2017/18 österreichischer U18-Meister wurde. Von Anfang an war es natürlich sein Traum, Profi zu werden. Aber dorthin ist es ein langer und harter Weg mit vielen Entbehrungen. Täglich muss er zum Training nach Klagenfurt, was nur Dank der Unterstützung seiner Eltern möglich ist, die ihn regelmäßig in die Landeshauptstadt chauffieren.  Um sich spielerisch weiterzuentwickeln, nimmt er außerdem im Sommer immer wieder an diversen Eishockeycamps in Finnland, der Slowakei, Tschechien, Italien usw. teil, wodurch viele wertvolle Kontakte geknüpft werden konnten. Und um für den »worst case« vorzusorgen, falls aus dem Profitraum nichts werden sollte, absolviert Nebel derzeit noch eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann im elterlichen Trafik-Betrieb. Nun geht es für den 17-Jährigen für mindestens acht Monate nach Tampere (FIN), einer Stadt mit 230.000 Einwohnern, rund 180 Kilometer nördlich von Helsinki.

Ab in den hohen Norden

urch den ehemaligen finnischen Trainer des EC St. Marein, Akseli Aalto, der aktuell Sportdirektor der Kisa Eagles in Tampere ist, bekam Nebel die Möglichkeit, für einige Monate nach Finnland zu ziehen und dort bei den Kisa Eagles in den Nachwuchsmannschaften Erfahrungen zu sammeln. Der Auslandsaufenthalt während der Lehrzeit wurde Dank eines »Erasmus+« Programms für Lehrlinge möglich. So wird der 17-jährige Wolfsberger, der derzeit im dritten Lehrjahr ist, neben dem Eishockey auch ein Praktikum in einem der renommiertesten Sportfachgeschäfte der Stadt absolvieren. Inhaber Seppo Hiitelä war selbst jahrelang Spieler und Trainer in Finnland und hat sich sofort bereit erklärt, dem Lavanttaler einen Praktikumsplatz zu geben. Und auch eine Wohnung konnte rasch gefunden werden. Nebel wird beim Eismeister des Vereins, Seppo Jarger, unterkommen. Sollte die Mannschaft in die Play-Offs kommen, kann sich der Auslandsaufenthalt noch um einige Monate verlängern. Bereits am 13. August geht es ab in den Hohen Norden nach Finnland und nur einen Tag später wird Nebel bereits beim Training der Kisa Eagles auf dem Eis stehen. Täglich stehen Trainingseinheiten auf dem Programm und neben den Eiszeiten werden auch Kraft, Kondition und Koordination trainiert. Schon im April war der junge Lavanttaler mehrere Tage in Finnland, um bei den Kisa Eagles ein Sichtungs- bzw. Probetraining zu absolvieren. »Der Trainer war von mir sehr begeistert und ich bin sowohl für das U18- als auch das U20-Team vorgesehen. Ich freue mich schon auf die Herausforderung und möchte die Zeit nutzen, um mich sportlich zu verbessern. Dafür möchte ich einen Stammplatz in der Mannschaft erobern, um ausreichend Eiszeiten zu bekommen«, erzählt Nebel.  Nach seiner Rückkehr nach Österreich wird Nebel zunächst seine Lehre abschließen und danach geht es zum Bundesheer. Nach dem Abrüsten wird er sich  auf die Suche nach einem Verein begeben. »Wenn alles geregelt ist, möchte ich mich durch meine sportlichen Leistungen für das österreichische U20-Nationalteam aufdrängen. Das ist natürlich noch ein langer Weg«, so Nebel abschließend.

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