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Wie kam es vor zehn Jahren zur Gründung der Faschingsrunde »LEeeeTZ Fetz« in St. Margarethen?
Es begann eigentlich schon 2014. Hubert Christöfl, Armin Eberhard und Hans Peter Baldauf haben mich damals als Prinzen angeheuert. Es gab damals keinen Spruch für den Fasching in St. Margarethen. Ich meinte als Prinz, ich möchte den Fasching in St. Margarethen vorantreiben, weil es eine schöne Sache ist. Kathrin Christöfl brachte dann den Spruch »Leeeetz Fetz« ins Spiel, den wir übernommen haben. Später haben wir bei einer gemütlichen Runde an der Theke beschlossen, in Zukunft etwas Größeres auf die Beine zu stellen. So entstand die Idee für die Faschingsrunde, die sich zu etwas Großem entwickelt hat.
Wie hat sich die Faschingsrunde seit der Gründung entwickelt?
Wir haben mit acht Mitgliedern angefangen. Bei den Faschingsumzügen gab es lediglich ein paar Wägen und Gruppen. Mittlerweile ist die Faschingsrunde auf 26 Mitglieder angewachsen und der Umzug ist deutlich größer geworden. Es nehmen nun rund 15 Wägen und 15 Gruppen am Umzug teil. Es ist fantastisch zu sehen, wie sich das Interesse gesteigert hat und immer mehr Menschen mitmachen.
Sie haben das Faschingsverbrennen ins Lavanttal gebracht. Wie sind Sie auf diese Tradition gekommen?
Ich dachte mir, wir brauchen etwas Einzigartiges zum Faschingsausklang, das es hier noch nicht gibt. Das Faschingsverbrennen gibt es zwar in einigen anderen Regionen Österreichs, aber im Lavanttal gab es das nicht. So führten wir es im Jahr 2017 zum ersten Mal durch, damals noch am Aschermittwoch. Da das jedoch der erste Fastentag ist, haben wir es ab 2018 auf den Faschingsdienstag vorverlegt. Mittlerweile sind wir die Einzigen in Kärnten, die diese Tradition pflegen. Es ist eine symbolische Zeremonie, die das Ende der närrischen Zeit markiert und von Jahr zu Jahr mehr Zuschauer anzieht.
Wie bereiten Sie das Faschingsverbrennen vor und wie läuft es ab?
Wir beginnen bereits Wochen vorher mit den Vorbereitungen. Eine große Strohpuppe, die den Fasching symbolisiert, wird gebaut. Am Faschingsdienstag treffen wir uns beim Gasthaus Stoff, wo die Puppe feierlich verbrannt wird. Begleitet wird das Ganze von Musik, Reden und einem gemütlichen Beisammensein. Was mit 15 Leuten begann, zieht jetzt rund 150 Besucher an.
Sie haben auch das Sauschädl-gericht in St. Margarethen wiederbelebt. Können Sie uns mehr darüber erzählen?
Das Sauschädlgericht führen wir seit 2016 alle vier Jahre durch, immer in Schaltjahren. Es ist eine traditionelle Veranstaltung, bei der wir persönlich von Haus zu Haus gehen und die Leute einladen. Drei von uns – in traditioneller Tracht mit Hut, Sauschwanz und Stock – sprechen Sprüche und überreichen die Einladungen. Beim ersten Mal hatten wir 80 Gäste, beim zweiten 120 und zuletzt waren es 160. Es ist zwar viel Aufwand, aber die Resonanz ist überwältigend. Die Leute freuen sich schon darauf und fragen uns, ob wir sie wieder einladen.
Warum verzichten Sie auf Faschingssitzungen, und welche Alternativen bieten Sie stattdessen an?
Faschingssitzungen sind äußerst aufwendig und binden viele Ressourcen. Außerdem beginnt unsere örtliche Theatergruppe kurz nach der Faschingszeit mit ihren Aufführungen, und bindet daher mögliche Akteure der Faschingssitzungen. Stattdessen konzentrieren wir uns auf unsere traditionellen Veranstaltungen wie das Faschingswecken, den Umzug und das Faschingsverbrennen. Zwischendurch organisieren wir auch Mottopartys, wie etwa eine Westernparty oder eine Flower-Power-Party, bei der wir sogar ABBA-Songs einstudiert haben.
Wie haben sich die Feierlichkeiten und Veranstaltungen im Laufe der Jahre verändert?
Sie sind immer größer geworden. Es beteiligen sich immer mehr Gruppen und Wägen, aber auch unter den Zuschauer sieht man immer mehr maskierte Menschen. Es gibt bei uns jedes Jahr eine Prämierung der besten Gruppen und Wägen. Einzelmasken sind eher selten beim Umzug zu finden, aber bei der Prämierung im Gasthaus Stoff berücksichtigen wir auch Besucher, die nicht am Umzug teilgenommen haben, wenn sie in einer tollen Verkleidung gekommen sind.
Ursprünglich ist der Narrenzug vom Gasthaus Stoff in den Ort gezogen, wo dann auch die Prämierung stattfand. Nachdem die Gasthäuser im Ortskern aber geschlossen hatten, haben wir die Tour umgedreht und gehen nun vom Sportplatz durch den Ort bis zum Gasthof Stoff.
Seit wann sind Sie vom Fasching so begeistert?
Schon als Kind war ich vom Fasching fasziniert. Ich habe mich immer verkleidet und auch gemeinsam mit Freunden Gruppen und Wägen zusammengestellt. Wir waren als Zebras, Zuckerl, Teesackerl, als alles Mögliche unterwegs. Mit der Fußballmannschaft haben wir auch immer wieder große Gruppen gebildet, zum Beispiel als Schlümpfe. Der Fasching steckt einfach in mir, und ich liebe es, die Leute zum Lachen zu bringen.
Welche Pläne haben Sie für die Zukunft der Faschingsrunde »LEeeeTZ Fetz«?
Wir möchten unseren erfolgreichen Weg fortsetzen und den Fasching in St. Margarethen weiterhin lebendig gestalten. Es ist uns wichtig, Traditionen zu bewahren und gleichzeitig neue Ideen einzubringen. Ob wir wieder eine Mottoparty machen oder andere Projekte angehen, entscheiden wir spontan. Wichtig ist, dass wir Spaß haben und die Gemeinschaft stärken.
Ich muss an dieser Stelle auch einmal einen großen riesengroßen Dank an das Team aussprechen. Ohne die vielen engagierten Helfer und den großen Zusammenhalt unserer Narrenrunde wären der Umzug, das Faschingsverbrennen und das Sauschädlge-richt nicht möglich.
Sind Sie auch außerhalb des Faschings ein humorvoller Mensch?
Definitiv! Ich bin immer für einen Spaß zu haben, sei es privat oder beruflich. Bei der Arbeit als Vermessungstechniker lockert ein guter Scherz oft den Tag auf. Zudem engagiere ich mich viel im St. Margarethener Dorfgeschehen, ich helfe beim Advent im Dorf, beim Erntedank, Maibaumaufstellen und Schulfesten. Seit Kurzem bin ich auch der »Reserveplatzsprecher« des ASV St. Margarethen. Ich fühle mich hier fest verwurzelt.
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